Die Behandlungsmethode der Wahl ist ein operativer Eingriff mit Entfernung und Ersetzen der Linse. Meist wird eine solche vorgenommen, wenn die Betroffenen sich in Arbeit wie Freizeit, z.B. beim Lesen oder Autofahren, deutlich eingeschränkt fühlen und den Alltag nicht mehr gut bewältigen können. Nicht immer ist eine rasche Operation notwendig. Unter bestimmten Umständen kann eine Operation dringend erforderlich sein (z.B. bei einem „überreifen“ Star, bei dem sich das Linsengewebe auflöst) oder auch gar nicht vorgenommen werden (z.B. wenn gleichzeitig noch eine andere Augenerkrankung vorliegt).
Hinweis
Die weitere Vorgehensweise sollte jedenfalls mit der Augenärztin/dem Augenarzt besprochen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen eingehalten werden. So kann diese/dieser das Fortschreiten des Grauen Stars beobachten und den Zeitpunkt einer Operation individuell mit Ihnen abstimmen bzw. festlegen.
Der chirurgische Eingriff kann ambulant (meist) oder stationär vorgenommen werden. Die Operation erfolgt oftmals unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie). Mitunter kann auch eine Vollnarkose erforderlich sein. Während der Operation wird die Linse des Auges zerkleinert und entfernt sowie eine Kunstlinse implantiert (Intraokularlinse, IOL). Die Augenärztin/der Augenarzt informiert genauer über die verschiedenen Linsentypen, die Operation, Vorteile und Risiken sowie darüber, was in der Zeit nach der Operation beachtet werden sollte. Mithilfe der Kunstlinse lässt sich das Sehen in der Ferne verbessern. Für das Sehen in der Nähe wird zudem eine Lesebrille verwendet.
Für die Behandlung einer Katarakt steht bislang kein Medikament zur Verfügung, das als wirksame, bewiesene Behandlungsoption gilt. Manchmal gelingt es zumindest eine Zeit lang die Sehverschlechterung mittels Brille oder Kontaktlinse zu „korrigieren“.
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Operation bei Säuglingen und Kleinkindern
Eine Operation bei Neugeborenen muss oft zeitnah vorgenommen werden (bei beidseitiger dichter Katarakt oder einseitiger dichter Katarakt), um das Auftreten einer bleibenden Sehschwäche möglichst gering zu halten. Das Auge sowie das dreidimensionale Sehen bilden sich erst aus. Im Laufe von wenigen Jahren verändert sich die Brechkraft stark. Bei Babys unter zwei Jahren wird meist eine Korrektur mit Kontaktlinsen vorgenommen. Bei einem operativen Eingriff (Lentektomie) wird die Linse entfernt. Eine neue Kunstlinse kann gleich oder später eingesetzt werden.