Feinstaub: Je kleiner, desto gefährlicher
Anfang des Jahres veröffentlichte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) Ergebnisse von Ultrafeinstaubmessungen in Wien. Sie zeigen: In der Nähe stark befahrener Straßen ist die Belastung mit kleinsten Feinstaubpartikeln besonders hoch. Aber auch innerhalb von Fahrzeugen sind Personen besonders während eines Staus hohen Belastungen ausgesetzt.
Gefährlicher Ultrafeinstaub
Feinstaub meint Teilchen mit einem Durchmesser von zehn Mikrometer (= 0,01 mm) und kleiner. Als Ultrafeinstaub werden unsichtbar winzige Teilchen unter 0,1 Mikrometer bezeichnet. Dies ist tausendmal kleiner als der Durchmesser eines Haares.
Feinstaub gilt als Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Lungenschäden.
Größere Feinstaubteilchen bleiben meist in den oberen Atemwegen, in Nase oder Rachen hängen. Dadurch können Reizungen oder Erkrankungen der Atemorgane ausgelöst werden. Ultrafeinstaubpartikel können jedoch tiefer in den Körper eindringen und in die Lungenbläschen gelangen. Über den Blutkreislauf werden sie möglicherweise sogar bis zu Organen transportiert. Dort können sie chronische Mikroentzündungen mit negativen gesundheitlichen Folgen verursachen.
Kfz-Abgase als Hauptverursacher
Ein Hauptverursacher für Feinstaub ist der KfZ-Verkehr. Wie die Messungen des VCÖ zeigten, ist die Belastung mit Ultrafeinstaub auf stark befahrenen Straßen wie dem Wiener Gürtel fast 30-mal so hoch wie an verkehrsfernen Orten wie Parks. In Nebenstraßen schlägt sich das geringere Verkehrsaufkommen in deutlich niedrigeren Feinstaubwerten nieder. Besonders Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter gelten als Feinstaubschleudern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Dieselabgase allgemein als krebserregend ein. Neben dem Verkehr wird Feinstaub beim Rauchen, durch Industrieabgase und durch Hausbrand freigesetzt.
Um die Feinstaubbelastung zu reduzieren, sollte laut VCÖ bei Fahrten im städtischen Raum verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel gesetzt werden. Fußgängerinnen/Fußgänger und Radfahrinnen/Radfahrer reduzieren ihr Gesundheitsrisiko, wenn sie die nahe Umgebung von stark befahrenen Straßen meiden. Bei Fußgängerampeln können kürzere Rotphasen die Dauer einer Belastung verringern.
Weitere Informationen:
- Feinstaub: Luftschadstoff Nummer 1 (Gesundheitsportal)
- Radfahren: Gesund, aber riskant? (Gesundheitsportal)
Letzte Aktualisierung: 2. Februar 2015
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal