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Sexualität: Basis-Info

Sexualität ist weit mehr als nur Geschlechtsverkehr. Aus evolutionärer Sicht dient dieser in erster Linie der Fortpflanzung. Sexualität und das Verlangen nach der Partnerin/dem Partner sollte jedoch auch von Liebe und Zuneigung getragen sein und nicht nur auf den reinen Geschlechtsakt reduziert werden. Im weitesten Sinn versteht man unter Sexualität alles, was mit Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen zu tun hat. Sowohl Geschlechtsorgane mit ihrer Funktion als auch Sinnesorgane sowie das Gehirn als Steuerzentrale für sexuelles Erleben und Verhalten spielen in puncto Sexualität eine wesentliche Rolle. Kommunikation und Beziehung (z.B. Nähe, Sicherheit, Geborgenheit) gehören genauso zur Sexualität wie Lust(-gewinn) und die Möglichkeit der Fortpflanzung.

Sexuelle Reaktion

Eine sexuelle Reaktion kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden: z.B. in sexuelles Verlangen (Appetenz), die der Sexualreaktion vorausgeht, Erregungs-, Orgasmus- und Entspannungsphase. Es können zum Teil große Unterschiede in der Dauer und im Verlauf dieser Phasen auftreten. Im Alter kommt es beispielsweise sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu einer Verschiebung der Phasen. Es kann länger dauern, bis sich durch sexuelle Stimulation und Erregung, beim Mann die Erektion und bei der Frau die Lubrikation einstellt. Beim Mann kann die Erholungsphase nach einem Orgasmus länger anhalten, sodass er nicht mehr so leicht auf eine erneute sexuelle Stimulation anspricht.

Empfindungen und Vorstellungen von einer als erfüllend erlebten Sexualität sind oftmals sehr unterschiedlich. Generell ist die Sexualität ein Bereich, der wesentlich zum körperlichen und psychischen Wohlfühlen beitragen kann. Sexualität kann jedoch auch mit Unsicherheiten, unrealistischen Vorstellungen, Erwartungen, Leistungsdenken und Tabus verbunden sein – und eine enorme Belastung darstellen. Probleme gegenüber der Ärztin/dem Arzt offen anzusprechen, ist mitunter mit großen Hemmschwellen verbunden.

Sexuelle Funktionsstörungen

Funktionsstörungen können in den unterschiedlichen Phasen der sexuellen Reaktion auftreten – wie Störungen des sexuellen Verlangens, der sexuellen Erregung oder des Orgasmus. Sie betreffen sowohl Männer als auch Frauen. Lustlosigkeit tritt z.B. relativ häufig auf. Dies kann beispielsweise an einer stressigen bzw. belastenden Lebenssituation liegen. Auch vorzeitiger Orgasmus (Samenerguss) und Erektionsstörungen bei Männern kommen vor. Bei Frauen treten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, z.B. infolge einer trockenen Scheide durch die hormonelle Umstellung im Wechsel oder aufgrund von div. Hauterkrankungen, vergleichsweise oft auf. Allerdings sind hinsichtlich der Erforschung sexueller Funktionsstörungen noch viele Fragen offen.

Körperliche, psychische & soziale Ursachen

Sexuellen Funktionsstörungen können körperliche Ursachen zugrunde liegen. Es spielen allerdings auch zwischenmenschliche Faktoren bzw. Konflikte eine wesentliche Rolle. Dazu gehört etwa die „Unzufriedenheit“ mit der Partnerin/dem Partner bzw. der Partnerschaft, die sich auch auf der sexuellen Ebene ausdrücken kann. Als körperliche Ursachen kommen u.a. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder des Stoffwechsels infrage.

Auch psychische Krankheiten können sich auf das Sexualleben auswirken. Einen wesentlichen Einfluss stellen zudem weitere psychische und soziale Belastungen und Umstände dar – diese reichen von Stressbzw. Erschöpfung über Fehlinformation, Informationsmangel, unrealistische Vorstellungen bis hin zu traumatischen Erfahrungen im Laufe des Lebens (z.B. Missbrauch). Es können auch mehrere Ursachen vorliegen.

Sexuelle Funktionsstörungen können mit hohem Leidensdruck, Versagensängsten und Selbstzweifeln verbunden sein. Sie wirken sich einerseits auf zwischenmenschliche Beziehungen aus (Partnerin/Partner), andererseits können zwischenmenschliche Schwierigkeiten (z.B. Beziehungsprobleme) hinter „sexuellen Problemen“ stecken. Störungen der sexuellen Funktion können außerdem verunsichern, zu ängstlichem Verhalten sowie Vermeidungsverhalten führen, das wiederum weiter zur Verunsicherung beiträgt.

Störungen der sexuellen Funktion können

  • von Beginn an vorhanden sein (von Beginn der sexuellen Aktivität bzw. Entwicklung an),
  • sich nach einiger Zeit entwickeln,
  • sich auf bestimmte Situationen, Partner bzw. Partnerinnen oder Stimulationsarten beschränken
  • oder auch unabhängig davon sein.

Oftmals besteht ein hoher Leidensdruck, der die Patientin/den Patienten zu einem ärztlichen Gespräch und einer Therapie führt. Ein Veränderungswunsch kann auch seitens der Partnerin/des Partners mitgetragen werden. Das Einbeziehen dieser/dieses ist oft ein wesentlicher Faktor bei den Therapiemaßnahmen.

Weitere Informationen finden Sie unter Sexuelle Funktionsstörungen.

Wann zur Ärztin/zum Arzt?

Dass nicht immer alles nach Plan läuft, gehört zum Leben – und auch zum Sexualleben. Belasten oder beeinträchtigen die Beschwerden, sollte die Ärztin/der Arzt zurate gezogen werden. Jedenfalls sollte man dies unter anderem tun:

  • wenn Beschwerden anhaltend vorhanden sind oder sich verschlimmern,
  • Beschwerden immer wiederkehren,
  • wenn eine schlimme Erkrankung befürchtet wird bzw. man verunsichert ist oder Ängste bestehen,
  • wenn man bereits an einer Erkrankung leidet (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus),
  • wenn ein hoher psychischer Leidensdruck besteht.

Auftretende Beschwerden sollten sicherheitshalber frühzeitig abgeklärt werden.

Sexuelle Funktionsstörungen können unterschiedliche Ursachen haben. Die Ärztin/der Arzt führt ein ausführliches Gespräch (Anamnese) sowie eine sorgfältige körperliche Untersuchung durch und kann weitere Untersuchungen vornehmen lassen (z.B. Blutbefund) sowie zu Fachärztinnen/Fachärzten überweisen. Meist ist die Allgemeinmedizinerin/der Allgemeinmediziner eine erste Anlaufstelle. Die entsprechenden Spezialisten für die Abklärung der körperlichen Beschwerden sind u.a. Gynäkologinnen/Gynäkologen sowie Urologinnen/Urologen. Ärztinnen und Ärzte weiterer Fachrichtungen können an Diagnose und Behandlung beteiligt sein, z.B. Internistinnen/Internisten, Dermatologinnen/Dermatologen sowie Endokrinologinnen/Endokrinologen, Psychiaterinnen/Psychiater. Sexualmedizinerinnen/Sexualmediziner, Ärztinnen/Ärzte mit Zusatzqualifikation in Psychosomatischer und Psychotherapeutischer Medizin, klinische Psychologinnen/Psychologen – oder auch Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten können involviert sein.

Wenn nötig, wird eine Behandlung eingeleitet, die auch Verhaltensänderungen miteinschließen kann. Manchmal sind sexuelle Funktionsstörungen Ausdruck von grundsätzlichen Beziehungsproblemen. In diesem Fall kann eine Paartherapie helfen.

Hinweis

Bei akuten Beschwerden bzw. (starken) Schmerzen, schwerer Begleiterkrankung oder anderen Warnsignalen (z.B. Blut im Urin) sollte sofort die Ärztin/der Arzt kontaktiert bzw. umgehend der Notruf abgesetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter

Wenn Sie sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen bzw. über Ihre Geschlechtsidentität nachdenken, können Sie ebenfalls ärztlichen/psychotherapeutischen Rat in Anspruch nehmen. Weitere Informationen finden Sie unter Geschlechtervielfalt: Trans- und Intergeschlechtlichkeit.

Weitere Infos zu Sexuelle Gesundheit und sexuelle Orientierungen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 10. Juli 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Christian Fazekas

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