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Antikörpersuchtest (AKST)

  • Blutgruppe
  • Blutgruppenuntersuchung (BGR)
  • Kreuzprobe (XP)
  • Verträglichkeitsprobe

Warum wird ein Antikörpersuchtest gemacht?

Der Antikörpersuchtest ist Teil der

  • Blutgruppenbestimmung und der
  • Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe).

Die Bestimmung der Blutgruppe ist für die Auswahl des geeigneten Blutes für eine Bluttransfusion von entscheidender Bedeutung. Dabei muss sowohl bei der Spenderin oder beim Spender im Rahmen der Blutspende als auch bei der Empfängerin oder beim Empfänger die Blutgruppe untersucht werden.

Bei der Empfängerin/beim Empfänger erfolgt neben der Blutgruppenbestimmung auch eine sogenannte Verträglichkeitsprobe (Kreuzprobe). Diese zeigt, ob das Spenderblut auch tatsächlich mit demjenigen der Empfängerin/des Empfängers verträglich ist. Der Antikörpersuchtest ist dabei immer auch Teil dieser Verträglichkeitsprobe.

Was wird beim Antikörpersuchtest bestimmt?

Beim Antikörpersuchtest erfolgt eine Analyse der von Blutkörperchen befreiten Blutflüssigkeit (Blutplasma beziehungsweise -Serum), wobei vom Körper gebildete Immunstoffe (Antikörper) bestimmt werden. Bei diesen Antikörpern wird zwischen

  • regulären Antikörpern (natürlich vorkommende Isoagglutinine) sowie
  • irregulären Antikörpern (die zum Beispiel nach einer Transfusion, Schwangerschaft oder Organtransplantation auftreten können) unterschieden.

Eine besondere Form des Antikörpersuchtests ist die sogenannte „Serumgegenprobe“. Bei dieser Untersuchung werden ausschließlich die natürlich vorkommenden Antikörper (Isoagglutinine) bestimmt. Je nach Blutgruppe kommen diese Isoagglutinine in den folgenden Kombinationen vor:

  • bei Blutgruppe A: Isoagglutinin Anti-B;
  • bei Blutgruppe B: Isoagglutinin Anti-A;
  • bei Blutgruppe 0: Isoagglutinin Anti-A und Anti-B;
  • Blutgruppe AB: keine Isoagglutinine.

Die Isoagglutinine sind dafür verantwortlich, dass Patientinnen und Patienten mit der Blutgruppe A kein B-Blut erhalten dürfen und umgekehrt. Gleiches gilt für die Blutgruppe 0, wobei hier weder A- noch B-Blut (bzw. AB-Blut) verabreicht werden darf.

Neben den Isoagglutininen, die für das AB0-Blutgruppensystem bedeutsam sind, existieren eine Reihe von irregulären Antikörpern, die gegen eine Vielzahl anderer Merkmale von Erythrozyten gerichtet sein können. Hierbei handelt es sich um weitere Antigensysteme (andere Blutgruppensysteme), die bei jedem Menschen in einem einzigartigen Muster auf der Oberfläche der Erythrozyten lokalisiert sind. Große Bedeutung hat das Kell-System (K, k). Weitere wichtige Systeme sind: Duffy (Fy[a], Fy[b]), Kidd (Jk[a], Jk[b]), Lewis (Le[a], Le[b]), Lutheran (Lu[a], Lu[b]) und MNS.

Antikörper gegen diese Blutgruppensysteme werden als irregulär bezeichnet, da sie ausschließlich nach einer Transfusion, Schwangerschaft oder Organtransplantation auftreten können.

Im Rahmen des Antikörpersuchtests wird bei jeder Blutgruppenuntersuchung sowie Verträglichkeitsprobe nach solchen irregulären Antikörpern gesucht (Antikörperscreening). Ergibt dieser Test ein positives Ergebnis, ist eine Antikörperspezifizierung durchzuführen.
Bei der Antikörperspezifizierung können irreguläre Antikörper gegen ein bzw. mehrere Merkmale der zahlreichen Blutgruppensysteme bestimmt werden. Bei Vorliegen solcher irregulärer Antikörper ermöglicht ausschließlich die Antikörperspezifizierung die Auswahl von verträglichen Blutkonserven.

Bluttransfusion

Die Bestimmung der Blutgruppe ist für die Auswahl des geeigneten Blutes bei einer Bluttransfusion von entscheidender Bedeutung. Dabei muss sowohl bei der Empfängerin oder beim Empfänger als auch bei der Spenderin oder beim Spender die Blutgruppe untersucht werden.

Unverträglichkeitsreaktionen, die bis hin zum Tod der Fremdblutempfängerin/des Fremdblutempfängers führen können, entstehen durch eine Immunreaktion des Körpers gegen falsches (ungeeignetes) Fremdblut. Solche Immunreaktionen werden durch Antikörper ausgelöst.

Bei diesen sogenannten transfusionsrelevanten Antikörpern gibt es zwei Typen:

  • reguläre Antikörper: Diese kommen natürlicherweise im Blut vor und werden auch als Isoagglutinine bezeichnet;
  • irreguläre Antikörper: Diese können nach einer Bluttransfusion, Schwangerschaft oder Organtransplantation auftreten. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Blutgruppensystemen existiert eine große Anzahl möglicher irregulärer Antikörper.

Die Isoagglutinine sind dafür verantwortlich, dass Patientinnen und Patienten mit der Blutgruppe A kein B-Blut erhalten dürfen und umgekehrt. Gleiches gilt für die Blutgruppe 0, wobei hier weder A- noch B-Blut (bzw. AB-Blut) verabreicht werden darf.

Für eine Bluttransfusion werden in Österreich Erythrozytenkonzentrate verwendet. Diese enthalten ausschließlich rote Blutkörperchen und praktisch kein Blutplasma mehr. Darüber hinaus sind diese Erythrozytenkonzentrate meistens auch von weißen Blutkörperchen gereinigt („leukozytendepletiert“).

Aufgrund der Verwendung von Erythrozytenkonzentraten (was heute die Regel ist) dürfen Blutkonserven entsprechend dem Universalspenderschema (siehe Abbildung) verabreicht werden. Das Universalspenderschema ergibt sich aufgrund der Konstellation zwischen den Blutgruppen des AB0-Systems und den entsprechenden Isoagglutininen. Dabei darf in Pfeilrichtung transfundiert werden. Damit werden Personen mit der Blutgruppe 0 zu Universalspendern und Träger der AB-Merkmale zu Universalempfängern.

Universalspenderschema
© Dr. Gerhard Weigl

Legende: 0 = Universalspender; AB = Universalempfänger

Eine besondere Form der Bluttransfusion ist die Verwendung von Eigenblut (Eigenblutspende). Da bei der Transfusion von Fremdblut auch heute noch ein Restrisiko für Infektionen mit bestimmten Krankheitserregern (Virushepatitis, HIV etc.) besteht, hat sich die Eigenblutvorsorge etabliert. Dabei wird einer Patientin oder einem Patienten bis zu sechs Wochen vor einer Operation Blut abgenommen und in Erythrozyten sowie Plasma getrennt. Die Erythrozyten sind bei +4°C bis zu 42 Tage haltbar. Das Plasma kann bei –30°C bis zu zwei Jahre gelagert werden.

Vor jeder Bluttransfusion müssen folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Kreuzprobe: Dabei wird vor einer Bluttransfusion die Verträglichkeit des Spenderblutes bei der Empfängerin oder beim Empfänger ausgetestet (Verträglichkeitsprobe). Heute beschränkt sich diese Untersuchung auf den „Major-Test“: Untersuchung der Reaktion der Spendererythrozyten im Serum der Empfängerin oder des Empfängers.
  • Bedsidetest: In Österreich muss vor der Verabreichung einer Blutkonserve die Blutgruppe (AB0) sowohl von der Patientin oder vom Patienten als auch von jeder einzelnen Konserve direkt am Krankenbett durch eine Ärztin oder einen Arzt überprüft werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Transfusion.

Weitere Informationen

LOINC: 890-4

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
negativ negativ negativ negativ  

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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