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Cannabinoide/Urin (CANNU)

Synonyme:  THC, Haschisch, Marihuana

Das Drogenscreening ist eine weitverbreitete Methode, um Medikamente und illegale Rauschdrogen (wie z.B. Cannabinoide) im Harn nachzuweisen.

  • 6-Acetylmorphin/Urin (6AMU)
  • 6-AM
  • 6-MAM
  • 6-Monoacetylmorphin
  • Aethanol
  • Aethanol (AETH)
  • Alkohol
  • Amphetamine/Urin (AMPU)
  • Angel Dust (Engelsstaub)
  • Äthanol
  • Äthylalkohol
  • Barbiturate/Urin (BARBU)
  • Benzodiazepine/Urin (BENZU)
  • Buprenorphin/Urin (BUPRU)
  • Carbohydrate Deficient Transferrin rel. (CDTR)
  • CDT
  • Cocain/Urin (COCU)
  • Codein
  • Darvon®
  • EDDP /Urin (EDDPU)
  • ETG
  • Ethanol
  • Ethylglucuronid/Urin (ETHGU)
  • Gamma-Butyrolacton (GBL)
  • Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB)
  • Heroin
  • K.O.-Tropfen
  • Killerweed
  • Liquid Ecstasy
  • LSD/Urin (LSDU)
  • MDMA/Urin (MDMAU)
  • Methadon/Urin (METHU)
  • Morphin
  • Morphium
  • Opiate/Urin (OPIU)
  • Oxycodon/Urin (OXYU)
  • Phencyclidin/Urin (PCPU)
  • Propoxyphen/Urin (PPXU)

Warum werden Cannabinoide im Harn bestimmt?

Das Drogenscreening ist eine weitverbreitete Methode, um Medikamente und illegale Rauschdrogen (wie z.B. Cannabinoide) im Harn nachzuweisen. Marihuana und Haschisch werden aus der Hanfpflanze Cannabis sativa gewonnen. Diese Drogen enthalten mehr als 60 Cannabinoide, wobei Tetrahydrocannabinol (THC) die höchste Psychoaktivität besitzt. Cannabinoide (mit Ausnahme von Cannabidiol – CBD) sind illegale Rauschmittel. Folgende Wirkungen treten auf:

In der Medizin ist der Nachweis von Rauschmitteln insbesondere bei folgenden Fragestellungen erforderlich:

  • Akute Vergiftungen: In diesen Fällen kann von der raschen Identifizierung der Rauschsubstanz das Überleben der Patientin/des Patienten abhängen;
  • Nachweis einer Suchterkrankung;
  • Entzugsbehandlung.

Als Untersuchungsmethode werden in medizinischen Laboratorien für das Drogenscreening üblicherweise sogenannte „Immunoassays“ eingesetzt. Diese Tests arbeiten mit Antikörpern, wobei es auch zu unerwünschten Kreuzreaktionen dieser Antikörper mit nicht relevanten Substanzen kommen kann.

Aus diesem Grund muss bei sensiblen, immer aber bei rechtsmedizinischen Fragestellungen eine Bestätigung jedes positiven Drogenscreeningergebnisses mit einer analytisch korrekten Referenzmethode (z.B. Gas-Chromatographie/Massenspektrometrie – GC/MS) erfolgen.

Was bedeutet ein positiver Cannabinoidtest?

Ein positiver Cannabinoidtest bedeutet, dass in der untersuchten Harnprobe Cannabinoide bzw. eine andere, vom verwendeten Testsystem miterfasste Substanz oberhalb des Schwellenwertes („Cut-off“) des Testsystems nachweisbar ist.
Cannabinoidtests können auf einen Cut-off von 25, 50 oder 100 ng/mL eingestellt sein, wobei die folgenden Substanzen erfasst werden:

  • Cannabinol, THC etc.
  • Cannabidiol (CBD) wird von den meisten Immunoassays nicht erfasst.

Hinweis

Hohe Mengen des Virostatikums Efavirenz (ein HIV-Therapeutikum) können (in Abhängigkeit vom verwendeten Testsystem) einen positiven Cannabinoidharntest vortäuschen.


Cannabinoide und v.a. THC sind in hohem Maße fettlöslich. Daher werden diese Stoffe leicht im Fettgewebe gespeichert und können auf diese Weise viele Tage bis Wochen im Körper verbleiben. In Abhängigkeit von der Dauer des Cannabiskonsums sowie der täglichen Konsumationsmenge, dem Körpergewicht der Konsumentin/des Konsumenten und der Sensitivität des Labortestsystems (ein Cannabinoidtest mit einem Cut-off von 25 ng/mL hat z.B. eine besonders hohe Sensitivität) kann ein Cannabinoidtest auch Wochen nach der letzten Cannabiskonsumation immer noch positiv ausfallen, ohne dass dabei eine rauschmäßige Beeinträchtigung der Person besteht.

Drogenharnscreening

Die Untersuchung von Harn im Hinblick auf den Nachweis illegaler Rauschdrogen bzw. zu Berauschungszwecken eingenommener Medikamente wird als „Drogenscreeningbzw. „Drogenharnscreening“ bezeichnet. Allerdings ist beim Drogenscreening eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen, damit keine falschen Schlussfolgerungen gezogen werden.
Als Untersuchungsmaterial wird beim Drogenscreening Harn verwendet. Die Vorteile von Harn als Untersuchungsmaterial für das Drogenscreening umfassen:

  • relativ leichte Verfügbarkeit,
  • mangelnde Invasivität bei der Gewinnung (keine Blutabnahme erforderlich),
  • hohe Konzentration der zu untersuchenden Substanzen.

Harn hat als Untersuchungsmaterial aber auch eine Reihe von Nachteilen:

  • Die Drogentests sind pH-abhängig und können durch ein saures Milieu verfälscht werden;
  • die Konzentration von Spontanharn unterliegt starken Schwankungen;
  • Drogenharntests können leicht verfälscht werden, indem die Testperson viel Flüssigkeit trinkt.

Aus diesem Grund empfiehlt sich für das Drogenharnscreening (wie etwa auch beim Schwangerschaftstest) die Verwendung des ersten Morgenharns. Vonseiten des Labors sollte auch immer eine Kreatininbestimmung im Harn (und/oder Messung von pH-Wert, Osmolalität, spezifischem Gewicht, Temperatur) erfolgen, um die Konzentration des Harns abzuschätzen bzw. um vorsätzliche Probenmanipulationen auszuschließen.

Labormethoden

Als Bestimmungsmethoden für das Drogenscreening werden in medizinischen Laboratorien sogenannte „Immunoassays“ verwendet. Dazu zählen:

  • Harnstreifentests sowie
  • nasschemische Verfahren.

Prinzipiell handelt es sich bei diesen beiden Methoden um indirekte Nachweisverfahren, wobei Antikörper gegen einzelne Substanzen (Kokain, Methadon etc.), Metabolite von Substanzen (z.B. EDDP der primäre Methadonmetabolit) sowie Substanzklassen (Benzodiazepine, Amphetamine etc.) das grundsätzliche Funktionsprinzip dieser Tests darstellen.

Ein wesentlicher Nachteil der Immunoassay ist die Tatsache, dass es bei den verwendeten Antikörpern auch zu Kreuzreaktionen mit anderen, nicht relevanten Substanzen kommen kann. Besonders betroffen sind jene Tests, die Substanzklassen (Amphetamine, Benzodiazepine etc.) aufspüren.

Aus diesem Grund sollten für das vom jeweiligen medizinischen Labor verwendete Immunoassay-Testsystem sogenannte Kreuzreaktionslisten verfügbar sein. Anhand dieser Listen ist ersichtlich, mit welchen Substanzen sowie Konzentrationen der Immunoassay jeweils positive („Positiv-Listen“) bzw. negative („Negativ-Listen“) Ergebnisse liefert.

Hinweis

Eine weitere Besonderheit der Immunoassays ist die Tatsache, dass diese Tests nur ein vorläufiges Ergebnis liefern. Aufgrund des Einsatzes von Antikörpern und der beschriebenen Kreuzreaktionsproblematik muss ein positives Drogenscreening-Ergebnis – insbesondere bei sensiblen bzw. rechtsmedizinischen Fragestellungen – mit einem sogenannten Referenzverfahren ( Gas-Chromatographie/Massenspektrometrie – GC/MS) bestätigt werden. Die GC/MS ist ein direktes Nachweisverfahren, wobei tatsächliche Substanzen (z.B. Drogen sowie Metabolite) nachgewiesen und exakt quantifiziert werden können.

Interpretation der Drogenscreening-Ergebnisse

Sowohl bei Immunoassays als auch GC/MS müssen bestimmte Schwellenwerte („Cut-offs“) verwendet werden. Dabei handelt es sich um willkürlich festgelegte Grenzwerte, ab wann ein Testergebnis als „positiv“ bzw. „negativ“ klassifiziert wird.

Darüber hinaus kann auch die Sensitivität des Testsystems mit dem Cut-off gesteuert werden. So existieren etwa für den Nachweis von Cannabis im Harn Testsysteme, die auf die Cut-offs 25, 50 bzw. 100 ng/mL eingestellt sind. Je nachdem, welches Testsystem zur Anwendung kommt, kann die Nachweisdauer der Rauschdrogen verlängert werden.

So kann etwa bei einem Cannabistestsystem mit einem Cut-off von 25 ng/mL der Test auch noch Wochen nach der letzten Konsumation positiv ausfallen, obwohl eine rauschmäßige Beeinträchtigung in so einem Fall lange nicht mehr gegeben ist.

Ausführliche Informationen zur Wirkung von Cannabis und den Folgen des Cannabiskonsums finden Sie unter Cannabis.

Weitere Informationen

LOINC: 42860-7

Referenzwerte

Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre Einheit
negativ negativ negativ negativ ng/mL (Nanogramm pro Milliliter)

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Zusatzfach: Zytodiagnostik

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