Neues Zentrum unterstützt Vorhersage von Infektionswellen
Das „Referenzzentrum für respiratorische Viren“ hat diese Woche am Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien seinen Betrieb aufgenommen. Die vom Gesundheitsministerium beauftragte Einrichtung dient der systematischen Überwachung saisonaler Atemwegserkrankungen wie Influenza, RSV und COVID-19. Das Zentrum liefert verlässliche Daten, mit denen Infektionswellen besser vorhergesagt werden können.
Kernaufgabe sind wöchentliche „Sentinel-Erhebungen“: Dabei werden Stichproben von Patientinnen und Patienten mit akuten Atemwegssymptomen bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten gesammelt und virologisch analysiert. Wird ein respiratorischer Erreger nachgewiesen, erfolgt eine detaillierte Virustypisierung einschließlich neuartiger Virusvarianten. Das ermöglicht eine präzise Einschätzung von Verbreitung, Erregertypen und Krankheitslast.
Früherkennung durch wissenschaftliche Überwachung
Das Referenzzentrum baut auf bewährten Strukturen wie dem Diagnostischen Influenza-Netzwerk Österreich (DINÖ) auf. Es ist eingebettet in ein umfassendes Überwachungssystem, zu dem auch das Abwassermonitoring sowie das SARI-Dashboard zählen. Letzteres zeigt die Zahlen der stationären Aufnahmen mit „Schweren akuten respiratorischen Infektionen“ in österreichischen Krankenhäusern und Intensivstationen im zeitlichen Verlauf.
Das neue Referenzzentrum ist ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Pandemievorsorge. Es ermöglicht die Früherkennung neuer respiratorischer Viren, veränderter Verläufe oder Krankheitsmuster. Die Einrichtung trägt außerdem dazu bei, die Wirksamkeit und Schutzwirkung von Impfstoffen und Therapeutika laufend zu bewerten. Damit wird eine verlässliche Datenbasis geschaffen, um das Gesundheitssystem frühzeitig auf saisonale Belastungsspitzen vorzubereiten und im Bedarfsfall entsprechende steuernde Maßnahmen zu setzen.
Influenza & Co.: Aktuelle Impfungen
Bei der diesjährigen Grippeimpfung gibt es eine Neuerung: Die Impfung enthält nur noch drei statt bisher vier Virenstämme. Einer der beiden Influenza-B-Stämme wurde durch die Maßnahmen der Corona-Pandemie ausgerottet.
Auch gegen andere schwere Atemwegsinfektionen wie COVID-19, RSV oder Pneumokokken stehen wirksame Schutzimpfungen zur Verfügung. Sie bieten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Der Impfschutz dauert in der Regel zehn bis 14 Tage, bis er vollständig aufgebaut ist.
Video: Vor Ansteckung schützen
Auch mit bekannten Hygienemaßnahmen wie regelmäßigem Lüften, Händewaschen und dem Tragen von Masken in vulnerablen Bereichen kann man sich schützen. Wie man eine Ansteckung mit einem Atemwegsinfekt vermeiden kann, zeigt ein Video der AGES:
Weitere Informationen:
- MedUni Wien: Referenzzentrum für respiratorische Viren
- SARI-Dashboard
- Impfung gegen Influenza (Grippeimpfung)
Letzte Aktualisierung: 2. Oktober 2025
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal