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Medizinische Aromatherapie und Aromapflege

Die medizinische Aromatherapie bezweckt die Linderung und Vorbeugung von Krankheiten bis hin zu Befindlichkeitsstörungen. Zum Einsatz kommen hochwertige und in ihrer Zusammensetzung den Arzneibüchern und Monografien entsprechende, authentische, natürliche ätherische Öle. Unter fachkundiger Anwendung lässt sich eine individuelle ganzheitliche Therapie gestalten. Die Aromapflege soll Gesundheit und Wohlbefinden fördern.

Was ist der Hintergrund?

Nach der Erfindung der Wasserdampfdestillation vor über zwei Jahrtausenden entwickelte sich die Aromatherapie weltweit in den Hochkulturen und im europäischen Mittelalter in den Klöstern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand sie Einzug in die integrative Medizin. Ätherische Öle werden durch Wasserdampfdestillation aus Pflanzenteilen gewonnen, bei Zitrusfrüchten durch Kaltpressung.

Laut Österreichischer Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapflege (ÖGwA) wirkt die Aromatherapie auf zweifache Weise:

  • Durch intensives Riechen werden in Sekundenbruchteilen über den Riechnerv Effekte auf Zentren im Mittel- und Zwischenhirn (z.B. Mandelkerne und limbisches System) ausgeübt und Schmerzverarbeitung, Emotionen und Gedächtnis günstig beeinflusst. Über das vegetative Nervensystem (Sympathikus, Parasympathikus) werden praktisch alle Organsysteme erreicht.
  • Die positiven biochemisch-pharmakologischen Wirkungen der Inhaltsstoffe der ätherischen Öle werden ebenfalls genutzt.

Hinweis: Es können auch unerwünschte Wirkungen auftreten.

Welche Einsatzbereiche gibt es?

Laut Ansicht ihrer Befürworterinnen/Befürworter kann die Aromatherapie von Ausgebildeten u.a. bei folgenden Indikationen angewendet werden:

  • Alleinige Therapie: Befindlichkeitsstörungen.
  • Begleitende Therapie: degenerative Erkrankungen, Infektionen, Chemotherapie, schwere Krankheiten, Belastungsreaktionen.
  • Rezidivprophylaxe und Rekonvaleszenz.

Häufige Anwendungen sind Raumbeduftung, individuelle Aromatherapie, Einreibung, Massage, Inhalation, Kompresse, Wickel, Teilbad, Vollbad, Sauna, Zäpfchen, orale Gabe, Gurgellösung.

Welche Evidenz gibt es?

Die traditionelle Aromatherapie sieht den Nachweis der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit durch die praktische Erfahrung, Monografien und durch die Plausibilität der vorhandenen Untersuchungen zu den ätherischen Ölen und ihren Inhaltsstoffen erbracht. Im streng wissenschaftlichen Sinn gibt es jedoch kaum Belege für die Wirksamkeit der Aromatherapie.

Exemplarisch analysierte Medizin-Transparent, ein Service des Departments für evidenzbasierte Medizin und klinische Epidemiologie an der Donau-Universität Krems sowie von Cochrane Österreich, Studien über die Wirkung der Aromatherapie bei verschiedenen Anwendungen: 

  • Schlafstörungen: Aufgrund der Studienlage ist unklar, ob das Inhalieren von Lavendelaroma bei Schlafstörungen helfen kann. Die meisten derzeit verfügbaren Untersuchungen haben gröbere methodische Mängel. Außerdem ist ungewiss, welche unerwünschten Nebenwirkungen durch das (längerfristige) Inhalieren des Lavendelaromas auftreten können. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter medizin-transparent.
  • Demenzkrankheiten : Aufgrund der Studienlage ist es weitgehend unklar, ob Aromatherapie Patientinnen und Patienten mit Demenz helfen kann. Es gibt zwar etliche Untersuchungen zum Thema, aber viele davon haben gröbere Mängel und sind daher nicht vergleichbar. So haben etwa Studien mit Melissenaroma widersprüchliche Ergebnisse. Bei Lavendel-Aromatherapie hingegen hat sich eine gewisse Tendenz herauskristallisiert: sie scheint nicht gegen Unruhe und Aggression – beides typische Begleiterscheinungen von Demenz – zu helfen. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter medizin-transparent.at
  • Geburt: Bisherige Studien sind schlecht gemacht, ihre Ergebnisse sind daher nur eingeschränkt vertrauenswürdig. Sie deuten an, dass eine Aromatherapie mit Lavendelöl Wehenschmerzen geringfügig lindern könnte. Ob sich durch Aromatherapie auch die Geburtsdauer verkürzt, ist nicht geklärt. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter medizin-transparent.at.

Wo liegen die Grenzen der Methode?

Die Limitierungen der medizinischen Aromatherapie liegen v.a. in folgenden Bereichen:

  • überzogene und unverantwortliche Anwendungsempfehlungen,
  • fachlich und stofflich ungeeignete Qualität,
  • fehlerhafte Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses,
  • Unkenntnis von unerwünschten Nebenwirkungen und möglicher Interaktionen,
  • Auslösung von Allergien: selten (0,1 bis 3,5 Prozent).

Wohin kann ich mich wenden?

Kompetente Anlaufstellen sind Ärzte/Ärztinnen mit besonderen Kenntnissen in Aromatherapie mit einer Ausbildung in medizinischer Aromatherapie oder mit einem Diplom der Österreichischen Ärztekammer in Phytotherapie. Eine Liste mit entsprechend ausgebildeten Ärztinnen/Ärzten ist bei der ÖGwA abrufbar.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die Kosten für komplementärmedizinische Behandlungen werden von den Krankenversicherungsträgern im Regelfall nicht und in wenigen Fällen nach chefärztlicher Bewilligung übernommen. Weitere Informationen finden Sie unter Kosten der komplementärmedizinischen Behandlung (Gesundheitsministerium).

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 9. Juni 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

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