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Was tun bei einem Ertrinkungsnotfall?

25.07.2011

Wie jedes Jahr mehren sich in den Sommermonaten die Meldungen von Ertrinkungsunfällen, sei es im privaten Pool, im Schwimmbad oder Badesee. Bei Kleinkindern zählt Ertrinken sogar zu den häufigsten Todesursachen. Welche Maßnahmen sollten Ersthelfer ergreifen, um das Opfer zu retten, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen?

Zunächst ist bei der Rettung Ertrinkender auf die eigene Sicherheit zu achten. Bei der Rettung von Erwachsenen aus dem Wasser sollten die Helfer nur, wenn absolut notwendig, selbst ins Wasser gehen. Besser ist es – je nach Gewässer und Situation – vorhandene Hilfsmittel und Sicherheitsvorkehrungen zu benutzen, z.B. Schwimmweste, Rettungsring. Ein heldenhafter Kopfsprung ins Wasser zur Rettung Ertrinkender mag in Filmszenen effektvoll sein, im Notfall ist er unbedingt zu unterlassen.

Die Rettung der ertrinkenden Person aus dem Wasser muss möglichst schnell erfolgen, insbesondere bei offensichtlicher Bewusstlosigkeit, da eine effektive Wiederbelebung häufig erst an Bord eines Bootes bzw. am Ufer möglich ist. Der Herz-Kreislauf-Stillstand bei Ertrinken ist meist eine Folge des Sauerstoffmangels. Der entscheidende Überlebensfaktor ist die Dauer der Sauerstoffunterversorgung.

Hinweis

Ertrinkungsunfälle können sich mitunter in einem problematischen Umfeld ereignen, z.B. Suizidversuch, Verkehrsunfall, Alkohol- oder Rauschmittelvergiftung.

Was passiert beim Ertrinken?

Besonders ertrinkungsgefährdet sind untrainierte Personen und Nichtschwimmer. Das Ertrinken läuft in folgenden Phasen ab:

  • Abwehrphase: Ertrinkende schlagen wild um sich, um ihren Mund über Wasser zu halten und kämpfen panisch gegen das Untergehen an. Teilweise kommt es zum Einatmen von Flüssigkeit. Diese Phase kann bis zu einer Minute dauern. Kleinkinder sind hier eine Ausnahme, sie zeigen keine Abwehrreaktionen.
  • Reflektorischer Atemstillstand: Durch das in den Rachenraum und die Luftröhre
    eingeatmete Wasser kommt es zur Auslösung eines Schutzreflexes, dem Stimmritzenkrampf. Durch diesen Reflex ist kein Eindringen von Wasser in die Lungen möglich, aber auch keine Sauerstoffaufnahme. Die Folge davon ist Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel. Die Person geht unter.
  • Lösung des Stimmritzenkrampfes: Durch den Sauerstoffmangel löst sich der Krampf im Kehlkopf und somit können größere Mengen Wassers in die Lungen eindringen. Nur bei wenigen Personen bleibt der Stimmritzenkrampf länger bestehen. Durch den Mangel an Sauerstoff treten am ganzen Körper Muskelkrämpfe auf.
  • Letzte Atemzüge („finale Schnappatmung“): Flache Atemzüge setzen ein, es kommt zum Atemstillstand und in der Folge zu einem Kreislaufstillstand.

Es gibt jedoch auch Ertrinkungsnotfälle ohne Abwehrreaktion. Bei diesen Notfällen geht die ertrinkende Person bereits nach zirka 20 Sekunden unter. Folgende Ursachen können für das rasche Untergehen verantwortlich sein:

  • plötzliche Herzrhythmusstörungen (z.B. als Folge eines Sprungs ins kalte Wasser)
  • Alkohol- oder Drogenrausch
  • Wasserunfälle (z.B. Kopfsprung in zu seichtes Wasser)
  • Herz- Kreislauferkrankungen (z.B. Herzinfarkt)
  • Krampfleiden (z.B. Epilepsie)

Achtung

Kleinkinder gehen ebenfalls sofort unter.

Wie kann man einen Ertrinkungsnotfall erkennen?

Einen Ertrinkungsnotfall erkennt man an der Kopfposition. Dieser ist meistens stark überstreckt, damit Mund und Nase möglichst über dem Wasser bleiben. Der Körper befindet sich in senkrechter oder schräger Lage. Weiters versucht die Person nach Luft zu schnappen und schlägt wild mit dem Armen auf das Wasser. Beinbewegungen sind meistens nicht erkennbar.

Es ist jedoch oft schwierig, einen Ertrinkungsnotfall sofort als solchen zu erkennen. Folgende Faktoren können das Wahrnehmen der Gefahrensituation erschweren:

  • Durch den Überlebenskampf ist es der Ertrinkenden/dem Ertrinkenden nicht möglich, aktiv um Hilfe zu rufen.
  • Kleinkinder, die noch nicht schwimmen können, sind bei ihrem Abwehrkampf gegen das Ertrinken nicht in der Lage, Mund und Nase über der Wasseroberfläche zu halten. Sie paddeln unter Wasser und können daher nicht rufen. Oder sie „erstarren“ und gehen sofort unter.
  • Ertrinkende können auch nicht gezielt winken, weil in dieser Situation sämtliche Armbewegungen für den Überlebenskampf benötigt werden und daher nicht willentlich gesteuert werden können.
  • Manchmal erscheint die Situation spielerisch. Besonders bei Kleinkindern wirkt die Situation für den Betrachter, als ob das Kind tauchen würde.

Wie rette ich eine Ertrinkende/einen Ertrinkenden?

Einen ertrinkenden Erwachsenen zu retten, ist mit großer Gefahr verbunden. In dieser lebensbedrohlichen Situation werden von der Person kurzzeitig übermäßige Kräfte entwickelt, die auch die Retterin/den Retter in Lebensgefahr bringen können. Daher sollte die Rettung möglichst von ausgebildeten Personen (z.B. Rettungsschwimmer, Bademeister, Feuerwehr) durchgeführt werden. Wenn keine Profihelfer zur Stelle sind, dann sollte bei der Rettungsaktion verhindert werden, dass das Opfer die Retterin/den Retter umklammert, würgt oder umarmt. Um nicht in direkten körperlichen Kontakt mit der Ertrinkenden/dem Ertrinkenden zu kommen, sollten nach Möglichkeit Hilfsmittel, wie z.B. Rettungsleine, Rettungsring, Rettungsboje, Boot oder sonstige schwimmende Gegenstände (Holzgegenstände, Luftmatratze, Ball usw.), verwendet werden.

Wie leiste ich richtig Erste Hilfe?

Für die Erste Hilfe ist es vollkommen bedeutungslos, ob die Person aus Süß- oder Meerwasser geborgen wird. Genauso ist es egal, ob die ertrinkende Person einen Stimmritzenkrampf hatte oder nicht. Der Versuch, Wasser aus den Lungen zu entfernen, ist sinnlos und verzögert Wiederbelebungsmaßnahmen.

Folgende Maßnahmen sind umgehend in dieser Reihenfolge durchzuführen:

  • Kontrolle von Bewusstsein (laut ansprechen, sanft an den Schultern schütteln)
  • Hilferuf (laut um Hilfe rufen, damit jemand den Notruf (144 oder 112) durchführen und einen Defibrillator holen kann)
  • Freimachen der Atemwege (Kopf überstrecken)
  • Kontrolle von Atmung (sehen, hören und fühlen, ob normale Atmung vorhanden ist)

Bei bestehender Atmung und Bewusstsein:

  • Notruf (144 oder europaweit 112)
  • regelmäßige Kontrolle der Atmung
  • Wärme erhalten (z.B. nasse Kleider entfernen)

Bei bestehender Atmung und Bewusstlosigkeit:

  • stabile Seitenlagerung
  • Notruf (144 oder europaweit 112)
  • regelmäßige Kontrolle der Atmung
  • Wärme erhalten (z.B. nasse Kleider entfernen, zudecken)

Bei fehlender Atmung:

  • 30mal Herzdruckmassage (schnell und kräftig drücken)
  • zweimal beatmen
  • 30mal Herzdruckmassage
  • zweimal beatmen usw.
  • sofort Notruf oder Hilferuf durch weitere Helferinnen/Helfer absetzen
  • falls vorhanden, Defibrillator verwenden (Brustkorb mit Handtuch abtrocknen)

Jede Person muss nach einem Ertrinkungsnotfall ärztlich versorgt werden, da es aufgrund der Flüssigkeiten zu Schäden im Bereich der Lungenalveolen (Lungenbläschen) kommen kann.

Weitere Informationen zum Ertrinkungsnotfall finden Sie auf der Website des Österreichischen Roten Kreuz (Oberösterreich): www.roteskreuz.at sowie unter
www.erstehilfe.at.

Letzte Aktualisierung: 25. Juli 2011

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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