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Mit Demenzkranken richtig kommunizieren

11.10.2011

Durch die steigende Lebenserwartung und Alterung der Bevölkerung leiden immer mehr Menschen an Demenz. Aktuell wird die Zahl der Demenzkranken in Österreich auf rund 120.000 Personen geschätzt. Laut aktuellen Hochrechnungen soll diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf bis zu 270.000 Personen ansteigen. Über 60 Prozent der Betroffenen leiden an einer Alzheimer-Demenz, am zweithäufigsten tritt die vaskuläre Demenz auf.

Neue Broschüre informiert über sensible Kommunikation

Der Umgang mit Frauen und Männern mit Demenz stellt eine besondere Anforderung an die Pflegenden, Betreuenden und Behandelnden dar. Viele sind aber in der Kommunikation mit demenzkranken Menschen nicht ausreichend geschult und schnell können herausfordernde Situationen für beide Seiten in einer Überforderung münden. Aus diesem Grund hat das Gesundheitsministerium eine neue Broschüre mit Handlungsempfehlungen zur sensiblen Kommunikation mit Demenzkranken herausgegeben. Die Empfehlungen richten sich an Professionelle aller Berufsgruppen, die in Kontakt mit Menschen mit Demenz treten, z.B. Pflegepersonen, Heimhilfen, Ärztinnen und Ärzte, Sachwalterinnen und Sachwalter, aber auch ehrenamtlich Tätige.

Demenz bedeutet Verlust


Menschen mit Demenz verlieren durch die krankheitsbedingten Veränderungen des Gehirns immer mehr ihrer geistigen Fähigkeiten. Die Veränderungen im Gehirn werden durch krankhafte Eiweißstoffe ausgelöst und führen zu einem fortschreitenden Abbau von Nervenzellen und Nervenverbindungen. Dadurch kommt es zu einer fortschreitenden Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, zum Verlust der Orientierung, zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten, des Denkvermögens und der Sprache. Aber auch die Sinneswahrnehmung, das Gefühlsempfinden und das Verhalten verändern sich.

Nicht ausbessern, sondern begleiten

Wegdrängen, Gereiztheit, lautes Rufen, aber auch Depressivität und Ängste sind Zeichen, mit denen Menschen mit Demenz auf ihre Bedürfnisse aufmerksam machen wollen. Sie reagieren damit auf bestimmte Situationen oder auf das Verhalten der Betreuenden oder der Umgebung. Auch eine hektische oder angespannte Stimmung kann eine auffällige oder ungewöhnliche Reaktion auslösen. Der falsche Weg ist ausbessern oder erklären, denn damit kann eine Situation nicht entspannt werden. Es ist Aufgabe der Pflegenden und Betreuenden, besonders gut zuzuhören und die Menschen mit Demenz in ihre Welt zu begleiten. In der neuen Broschüre des Gesundheitsministeriums werden wichtige Grundprinzipien der Kommunikation beschrieben. Sie sollen den Betreuungspersonen das notwendige Wissen und Verständnis vermitteln, um mit Mut und Geduld mit dementen Menschen in Beziehung zu treten.

Weitere Informationen:

  • Broschüre „Frauen und Männer mit Demenz“ – Handlungsempfehlungen zur person-zentrierten und gendersensiblen Kommunikation für Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen (Gesundheitsministerium)

Informationen speziell für pflegende Angehörige:

Letzte Aktualisierung: 11. Oktober 2011

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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