Weltnichtrauchertag 2023: E-Zigaretten und Snus nicht harmlos
Alternativprodukte wie E-Zigaretten oder Nikotin-Beutel erfreuen sich steigender Beliebtheit – vor allem bei der Jugend. Sie werden laut Krebshilfe als „gesunde“ Alternative zur Zigarette verkauft. Doch auch wenn das Krebsrisiko bei diesen Produkten geringer ist als bei herkömmlichen Zigaretten, entstehen beispielsweise beim Verdampfen der Liquids in den E-Zigaretten krebserregende Substanzen wie Formaldehyd und Acetaldehyd. Tabakhaltige Produkte, die ähnlich wie Zigaretten konsumiert werden, etwa Shishas oder Tabakerhitzer, sind gesetzlich bereits erfasst und unterliegen denselben Rauchverbots- und Altersbestimmungen wie Zigaretten.
Junge Menschen konsumieren häufiger rauchfreie Nikotinprodukte
Nikotinbeutel – auch Snus genannt – werden immer beliebter. Die alternativen Tabakprodukte sollen vor allem Jugendliche ansprechen, so die Krebshilfe. Snus könnten aufgrund ihres Nikotingehalts rasch in die Abhängigkeit führen. Der Nikotinkonsum erfolgt über die Mundschleimhaut. Nikotinbeutel enthalten kein pflanzliches, sondern synthetisches Nikotin.
Laut einer Aussendung der Sucht- und Drogenkoordination Wien sind Jugendliche und junge Erwachsene die Bevölkerungsgruppe mit der höchsten Anzahl an Konsumentinnen und Konsumenten elektronischer Inhalationsprodukte und rauchfreier Nikotinprodukte. Wie hoch das Abhängigkeitspotential ist und welche Risiken mit dem Konsum verbunden sind, beschreibt die Information zu Nikotinbeuteln der Sucht- und Drogen Koordination Wien.
„Gerade für junge Menschen haben neue rauchfreie Produkte eine hohe Anziehungskraft,“ erklärt Martin Busch vom Kompetenzzentrum Sucht der Gesundheit Österreich GmbH. „Hier entstehen auch neue Trends, deren Folgen noch nicht abschätzbar sind. So haben bei den 15 bis 34-Jährigen fünf Prozent Tabakerhitzer und vier Prozent Nikotinbeutel in den letzten 30 Tagen konsumiert.“ Der Konsum dieser Produkte sei differenziert zu sehen. Einerseits können sie eine Ausstiegshilfe hinsichtlich des Zigarettenrauchens darstellen. Andererseits kann über diese Produkte auch der Einstieg in suchrelevantes Verhalten erfolgen.
Rauchen weiterhin die am weitesten verbreitete Sucht
Tabakrauchen inklusive Passivrauchen ist in Österreich, gemäß aktueller Schätzungen, für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Trotzdem greift noch immer etwa jeder fünfte Person in Österreich täglich zur Zigarette. Im Europäischen Vergleich liegt Österreich damit noch immer über dem Durchschnitt.
Bei den täglich und fast täglich Konsumierenden von elektronischen Inhalationsprodukten, wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer, ist es in den letzten Jahren zu einem Anstieg auf sechs Prozent gekommen. 2020 waren es noch zwei Prozent. 23 Prozent konsumieren Rauchwaren, wie Zigaretten, Pfeifen, Zigarren oder elektronische Inhalationsprodukte täglich bzw. fast täglich.
Unterstützung beim Ausstieg
Jede zehnte Person in Österreich im Alter 15+ hat in den letzten zwölf Monaten einen erfolglosen Rauchausstiegsversuch hinter sich. Martin Busch vom Kompetenzzentrum Sucht ergänzt: „Etwa die Hälfte der täglichen oder fast täglichen Rauchenden möchte mit dem Rauchen aufhören. Die Mittel zum Rauchausstieg sind jedoch zum Teil nicht ausreichend bekannt, so hat über die Hälfte der Rauchenden noch nie vom „Rauchfrei Telefon“ gehört, obwohl dessen Nummer seit 2016 auf allen Zigarettenpackungen aufscheint.“
Zum Weltnichtrauchertag weist die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) auf ihre Angebote um rauchfrei zu werden hin. Auch Online-Vorträge zum Thema Nikotinbeutel und neuen Nikotinprodukten stehen am Programm.
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Letzte Aktualisierung: 30. Mai 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal