Organ- und Stammzellspenden: Gute Versorgungslage
Organtransplantationen 2018
In Österreich wurden im vergangenen Jahr 795 Organtransplantationen durchgeführt. Die Anzahl ist somit im Vergleich zu 2017 nahezu gleich geblieben. Die Zahl der transplantierten Organe im Detail: Niere (414), Leber (182), Lunge (114), Herz (65) und Pankreas (20).
Mit Ende 2018 befinden sich 826 Personen auf den Wartelisten für eine Organtransplantation, sechs Prozent mehr als im Jahr davor. Die durchschnittliche Verweildauer auf den Wartelisten beträgt: Niere (17,2 Monate), Leber (1,7 Monate), Lunge (4,2 Monate), Herz (3,5 Monate) und Pankreas (6,2 Monate).
Bei den Spendermeldungen in Österreich und bei den tatsächlichen Organspendern wird ein Rückgang verzeichnet. Insgesamt wird die Versorgung mit Spenderorganen im internationalen Vergleich als gut bezeichnet. Dennoch versterben immer noch Menschen, die auf den Organwartelisten stehen und aufgrund fehlenden Organangebots keine Chance auf eine Transplantation haben.
Stammzelltransplantationen
Im österreichischen Stammzellregister waren 2018 rund 71.100 Stammzellspenderinnen und –spender erfasst. Die Zahl der durchgeführten Stammzelltransplantationen betrug 593. Bei den Stammzelltransplantationen können rund 80 bis 85 Prozent der Patientinnen/Patienten mit einer benötigten Fremdspende versorgt werden. Die Versorgungslage ist dank der im Stammzellregister gelisteten österreichischen Spenderinnen und –spender und der weltweiten Vernetzung ausgezeichnet. Die Dauer bis eine passende Stammzellspende einer nichtverwandten Person gefunden wurde, betrug 28 Tage im Mittel. Blutstammzellen und Knochenmark werden in Österreich in insgesamt zwölf Zentren transplantiert.
Lebendspende-Nachsorgeprogramm
Bereits 2017 wurde ein wichtiger Schritt für die Sicherheit von Lebendspenderinnen und -spendern gesetzt: Eine neue gesetzliche Regelung soll eine optimale Nachsorge sicherstellen. Das neue Nachsorgeprogramm unterstützt die Zentren für Organ- und Stammzellspenden bei der Nachbetreuung der Lebendspenderinnen und -spender anhand standardisierter Prozesse. Die dafür notwendigen Daten werden auf gesetzlicher Grundlage seit Anfang 2018 gesammelt.
Das Nachsorgeprogramm sieht vor, die Lebendspenderinnen und -spender in regelmäßigen Abständen zu Nachsorgeuntersuchungen einzuladen. Dadurch wird eine lückenlose Verlaufsdokumentation ihres Gesundheitszustandes gewährleistet und die Ärztinnen und Ärzte in den Zentren können frühzeitig auf etwaige negative Folgen der Spende reagieren.
Weitere Informationen:
- Transplant-Bericht 2018(Gesundheit Österreich GmbH)
- Transplantationen
- Stammzellregister
Letzte Aktualisierung: 1. Juli 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal