Handschuhe in der Feinkost: Kein Hygienevorteil
Falsch verstandene Hygiene hilft nicht, kann aber schaden. Am Beispiel der Einweghandschuhe im Feinkost-Verkauf belegt dies, laut Arbeitsinspektorat, ein Forschungsbericht der deutschen Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik aus dem Jahr 2008: Demnach ist das Tragen von Handschuhen an Feinkosttheken nicht hygienischer als das Arbeiten mit bloßen Händen und Werkzeugen, wie Gabeln, Greifzangen, Wursthalter, Löffeln, Papier oder Folien. Der Einsatz dieser Werkzeuge führt sogar zu einer geringeren Verkeimung der Hände bzw. der Arbeitsflächen als bei der Verwendung von Handschuhen. Auch regelmäßige Händehygiene trägt zur Sauberkeit bei.
Hingegen führt der längere Einsatz von dichten Einweghandschuhen durch das Verkaufspersonal zu einer Belastung der Haut der Hände und zu einer Störung des Feuchtigkeitshaushalts. Dies kann trockene und irritierte Haut verursachen, die Schutzfunktion der Haut beeinträchtigen und Infektionen begünstigen.
Verzicht auf Einweghandschuhe
Im Sinne der Nachhaltigkeit und der Hautgesundheit könnte in Zukunft bei Feinkosttheken auf Einweghandschuhe verzichtet werden. Für den Lebensmittelhandel erstellte das Arbeitsinspektorat die Kundeninformation „Hygiene ohne Handschuhe“. Darin werden die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Studien belegen: Das Tragen von Handschuhen bringt keinen hygienischen Vorteil.
- Mehr Hygiene wird erreicht durch
- Verwendung von Gabeln, Zangen etc.
- regelmäßige Händehygiene
- Hygieneschulungen und Eigenkontrollen
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Letzte Aktualisierung: 22. März 2018
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal