Weltwassertag 2019 – gutes Trinkwasser sichern
In Österreich darf die Untersuchung und Begutachtung von Trinkwasser sowie die Überwachung von Wasserversorgungsanlagen nur von berechtigten Personen bzw. Instituten wie z.B. der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) durchgeführt werden. Pro Jahr werden von der AGES über 10.000 Trinkwasserproben auf chemische, physikalische und mikrobiologische Parameter untersucht. Ergebnisse über die Wasserqualität sind online auf Gemeindeebene auf der Österreichischen Trinkwasserdatenbank einsehbar.
Neue EU-Trinkwasserrichtlinie
Der aktuelle Entwurf zur EU-Trinkwasserrichtlinie berücksichtigt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. So ist z.B. die Untersuchung ausgewählter endokriner Disruptoren vorgesehen. Darunter versteht man Chemikalien, die Wirkung auf das Hormonsystem und damit auf die Entwicklung, das Wachstum, die Fortpflanzung und das Verhalten von Menschen und Tieren haben.
Hormonähnliche Stoffe im Wasser
Im Jahr 2017/18 haben AGES und Umweltbundesamt in einem Forschungsprojekt stichprobenartig erhoben, welche ausgewählten endokrin disruptiven Chemikalien in Grund-, Trink- und Oberflächenwasser nachgewiesen werden können. In 39 von 54 Proben wurde mindestens ein endokriner Disruptor gefunden. Die ermittelten Konzentrationen lagen großteils im Bereich von Nanogramm pro Liter. Ein Nanogramm (ng) ist ein Milliardstel Gramm. Auch wenn derartig niedrige Konzentrationen keinen unmittelbaren Anlass zur Sorge geben, sollte Wasser frei von derartigen Chemikalien sein.
Rückstände von Arzneimitteln und Pestiziden
Ähnliche Ergebnisse brachte eine stichprobenartige Untersuchung des Grundwassers auf Rückstände von Antibiotika, Arzneimitteln und Pestiziden. Die dabei ermittelten Konzentrationen lagen großteils im Bereich von wenigen Nanogramm pro Liter. Die festgestellten Antibiotikagehalte lagen in Konzentrationsbereichen, die keine toxikologischen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
Allerdings kann die Anwesenheit von Pharmazeutika und Industriechemikalien im Trinkwasser auch bei niedrigsten Dosen immer noch ein Risiko bezüglich unerwünschter Synergieeffekte darstellen. Somit sind bei Vorhandensein derartiger Substanzen die Ursachen abzuklären, Eintragsquellen zu identifizieren und Maßnahmen zu setzen, um ihr Auftreten im Trinkwasser zu minimieren oder zu eliminieren, so die AGES.
Weitere Informationen:
- Trinkwasser (AGES)
- Weltwassertag (UN-Water)
- Mikroplastik im Wasser
Letzte Aktualisierung: 22. März 2019
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal