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Corona: Schrittweise Rückkehr zum Alltag in Alten- & Pflegeheimen

10.06.2020

Die Anzahl der Menschen, die an COVID-19 erkrankt sind, ist derzeit deutlich reduziert. So sind auch weitere Lockerungen im Bereich von Alters- und Pflegeheimen möglich – unter weiterhin geltenden Schutzbestimmungen. Das Sozialministerium informierte am 9.6.2020 in einer Pressekonferenz über neue Empfehlungen zur schrittweisen Rückkehr zum Alltag in Alten- und Pflegeheimen und teilstationären Einrichtungen.

Ältere Menschen zählen zur Hochrisikogruppe für schwere Krankheitsverläufe von COVID-19. Besonders schützenswert sind daher auch Bewohnerinnen/Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Für diese gelten während der Coronapandemie besondere Besuchsregelungen. Aufgrund der stabilen Lage die Anzahl von Neuinfektionen betreffend, hat das Sozialministerium Anpassungen der Lockerungen für Besuche in Altenheimen erarbeitet. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit den Bundesländern, Trägern von Einrichtungen und Interessenvertretungen. Das Motto dieser weiteren Phase von Lockerungsmaßnahmen lautet: „Der Einsamkeit entgegen und Menschenrechte wahren.“ Denn die psychische Gesundheit und das soziale Wohlbefinden sind Teil unserer gesamten Gesundheit.

Empfehlungen zur schrittweisen Rückkehr zum Alltag

In einer Pressekonferenz am 9.6.2020 präsentierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober die neuen „Empfehlungen zur schrittweisen Rückkehr zum Alltag in Alten- und Pflegeheimen und teilstationären Einrichtungen ab 9. Juni 2020“. Grundsätzlich gelten für Bewohnerinnen/Bewohner von Alten- und Pflegeheimen die gleichen Empfehlungen und Vorschriften wie für die gesamte Bevölkerung. Bisherige besondere Schutz- und Screening-Maßnahmen in Alten- und Pflegeheimen haben sich laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober bewährt. Nun gehe es darum, Angebote schrittweise wieder an den Alltag anzupassen. Dies soll unter Einhaltung vorbeugender Maßnahmen und der allgemein gültigen Hygienepläne geschehen. Auch Besuchsmöglichkeiten sollen weiterhin genau geregelt sein, gehen jedoch in Richtung schrittweiser Normalisierung. Unter anderem soll auch die Einbindung von Angehörigen und Ehrenamtlichen erleichtert werden.

Ziele der neuen Empfehlungen

Zu den Zielen der neuen Empfehlungen zählen:

  • schrittweise Rückkehr zum Alltag,
  • konsequentes Umsetzen vorbeugender Maßnahmen,
  • vorausschauende Planung,
  • andauernde und systematische Beobachtung von Symptomen sowie
  • flexibles Reagieren auf lokale Entwicklungen.

Im Wesentlichen soll die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner gesichert werden. Die Aufmerksamkeit wird dabei wieder vermehrt auf das Zusammenspiel von körperlichen und psychischen Faktoren für das Wohlbefinden und die Gesundheit gelenkt.

Das Risiko der Übertragung besteht nach wie vor. Die geltenden Maßnahmen und Empfehlungen im Umgang mit Verdachts- und Krankheitsfällen sowie die in den Einrichtungen geltenden Hygienepläne bleiben aufrecht, um das Übertragungsrisiko weiterhin gering zu halten. Durch die nur schwer absehbare Situation können sich jederzeit wieder Veränderungen hinsichtlich notwendiger Schutzmaßnahmen ergeben.

Einrichtung nimmt Risikoeinschätzung vor

Jede Einrichtung soll auf Basis der vorliegenden allgemeinen Empfehlungen eine individuelle Risikoabschätzung vornehmen und ein Konzept für die Regelung von Besuchen am eigenen Standort erstellen. Dieses soll auf regionale Besonderheiten (inklusive Infektionszahlen) sowie den jeweiligen Standort Rücksicht nehmen. Es liegt an der Einschätzung des jeweiligen Trägers der Einrichtungen – in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden – welche einschränkenden Maßnahmen gelten.

Lokale Ausbrüche verhindern

Lokale Ausbrüche, sogenannte Cluster müssen verhindert bzw. möglichst rasch bekämpft werden. Das erfordert von jeder Einrichtung die Entwicklung von Notfallplänen und Handlungsanleitungen. Im Falle von Cluster-Bildung sind gegebenenfalls stufenweise strengere Maßnahmen entsprechen der Verfügung der zuständigen Behörden vorgesehen. Wenn der Cluster durch die beschriebenen Maßnahmen rasch und erfolgreich eingedämmt werden kann, müssen die Maßnahmen nicht weiter ausgedehnt werden.

Die vollständigen Empfehlungen finden Sie auf der Website des Sozialministeriums.

Erster Teil der Studie zu COVID-19 in Alten- und Pflegeheimen

Im Rahmen dieser Pressekonferenz wurde auch der 1. Teil der Studie „COVID-19 in Alten- und Pflegeheimen“ seitens der Gesundheit Österreich (GÖG) von Studienautorin Dr. Elisabeth Rappold präsentiert. Diese zeigt u.a., dass 833 betroffene Bewohnerinnen/Bewohner von Pflegeheimen durch das Contact Tracing und Cluster Analysen der AGES bis 5.6.2020 identifiziert wurden. 222 Bewohnerinnen/Bewohner sind an Covid-19 verstorben. 65 Einrichtungen waren betroffen. 1,1 Prozent aller Bewohnerinnen/Bewohner in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen und alternativen Wohnformen waren Covid-19 positiv. 0,3 Prozent aller Bewohnerinnen/Bewohner sind an Covid-19 verstorben. 34,4 Prozent aller an Covid-19 Verstorbenen wohnten in einem Alters-/Pflegeheim. Auch internationale Vergleiche wurden gezogen und die positiven Effekte der Schutzmaßnahmen fanden Erwähnung. Die Details zur Studie finden Sie auf der Website der GÖG.

Sicht von BewohnerInnenvertretung & Diakonie Österreich

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde die Wichtigkeit von Grund- sowie Freiheitsrechten von Bewohnerinnen/Bewohnern der Alters- und Pflegeheimen zur Sprache gebracht – repräsentiert durch Mag. Susanne Jaquemar von der BewohnerInnenvertretung. Dabei wurden auch dementsprechende gesetzliche Grundlagen – u.a. das Heimaufenthaltsgesetz und das Epidemiegesetz thematisiert.

Vonseiten der Einrichtungen kam die Diakonie Österreich zu Wort, vertreten durch deren Direktorin Dr. Maria Katharina Moser. Sie betonte die Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen. Zudem ging sie darauf ein, dass Isolationsmaßnahmen schützen. Diese können jedoch auch Folgen haben (u.a. im Bereich der Psyche, des sozialen Lebens oder der umfassenden gesundheitlichen Versorgung). Dr. Moser beleuchtete zudem das Spannungsfeld zwischen Schutz und Bewegungsfreiheit und betonte individuelle Bedürfnisse von Menschen. Weiters unterstrich Sie u.a., dass Pflege mehr beinhaltet als medizinische Aspekte. Auch psychische, soziale oder spirituelle Dimensionen seien zu berücksichtigen. Ebenso Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion.

Weitere Informationen:

Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

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