Der Großteil der Infektionen mit Polio-Viren verläuft ohne Beschwerden. Medizinerinnen und Mediziner sprechen auch von einem sogenannten asymptomatischen Verlauf. Es werden jedoch Antikörper gebildet. Manche Menschen bekommen Magen-Darm-Entzündungen (Gastroenteritis), Fieber, Übelkeit. Auch Halsschmerzen, Muskelschmerzen oder Kopfschmerzen sind möglich. In etwa 1 von 200 Fällen kommt es zu Schäden im zentralen Nervensystem, die zu Lähmungen führen. Ist die Atemmuskulatur betroffen, ist das selbständige Atmen nicht mehr möglich. Die Lähmungen können auch bis zum Tod führen.
Die Polio-Impfung schützt nahezu 100 Prozent vor Infektionen mit Polioviren. Das erklärte Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es, Polio auszurotten. In Europa konnte sie durch den breiten Einsatz von Impfstoffen stark zurückgedrängt werden. Sie kommt derzeit in einigen Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen vor, etwa Pakistan, Nigeria oder Afghanistan. Die hochansteckende Erkrankung kann deshalb durch Reisende wieder nach Europa und auch nach Österreich eingeschleppt werden. Daher ist weiterhin eine Impfung gegen Polio empfohlen.
Informationen zur aktuellen Situation betreffend Polio finden Sie auf der Seite der WHO (englisch).
Die Impfung gegen Polio ist im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Das Nationale Impfgremium empfiehlt eine Grundimmunisierung mit drei Impfungen. Diese erfolgen gemeinsam mit der Impfung gegen Diphtherie, Haemophilus influenzae, Keuchhusten und Kinderlähmung als 6-fach-Impfung.
Die Auffrischungsimpfungen gegen Polio sind im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und erfolgen mit einem 4-fach-Impfstoff gegen Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung und Keuchhusten.
Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter und den beiden Auffrischungsimpfung im Kinder- und Jugendalter empfiehlt das Nationale Impfgremium derzeit Auffrischungsimpfungen nur bei spezieller Indikation, dann alle zehn Jahre. Dafür wird ein Kombinationsimpfstoff der gleichzeitig vor Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus empfohlen.
Das Nationale Impfgremium empfiehlt die Verwendung des Vierfachimpfstoffs (Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis), wenn der Dreifachimpfstoff gegen Diphtherie-Tetanus-Pertussis nicht verfügbar ist.
Für die Erstellung dieser Gesundheitsinformation wurde der Impfplan Österreich 2025/2026, Version 1.0 als Quelle herangezogen.