Windpocken sind eine hochansteckende Krankheit, die sich durch juckenden Hautausschlag, Bläschen und Fieber äußert. Schwere Krankheitsverläufe mit Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute, der Lunge (Pneumonien) und der Leber (Hepatitis) sind möglich. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist bei Erwachsenen höher als bei Kindern. Besonders gefährdet sind Personen mit geschwächtem Immunsystem und Schwangere. Auslöser ist das Varizella-Zoster-Virus. Es wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung, die sogenannte Inkubationszeit, beträgt zwölf bis 21 Tage.
Nach einer durchgemachten Feuchtblattern-Erkrankung verbleiben die Varizella-Zoster-Viren lebenslang im Körper bestehen. Werden diese wieder aktiviert, z.B. durch eine Schwächung des Immunsystems, so kommt es zur Gürtelrose (Herpes Zoster).
Eine Impfung gegen Windpocken kann eine Erkrankung entweder verhindern oder deren Verlauf deutlich abschwächen.
Das Varizella-Zoster-Virus bleibt je nach Umgebungsbedingungen auch außerhalb des Körpers bis zu einige Stunden ansteckend. Als ansteckend gilt jeder Körperkontakt mit einer erkrankten Person sowie der gemeinsame Aufenthalt in einem Raum für fünf Minuten oder länger. Die Ansteckungsgefahr beginnt zwei Tage vor dem Auftreten des Hautausschlags. Der Hautausschlag bleibt lange ansteckend, sodass erkrankte Kinder oft wochenlang keine Gemeinschaftseinrichtung besuchen können.
Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über die Impfung, den passenden Impfstoff sowie das dazugehörige Impfschema auf. Weitere Informationen finden Sie unter Wie Impfungen schützen.
Die Impfung gegen Windpocken ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Das Nationale Impfgremium empfiehlt eine zweimalige Impfung.
Erfolgt die Impfung bereits vor dem vollendeten ersten Lebensjahr im Alter von neun bis zwölf Monaten, sollte der Abstand zwischen den beiden Impfungen mindestens drei Monate betragen.
Die Impfung kann auch als Kombinationsimpfstoff Masern-Mumps-Röteln-Varizellen gegeben werden, dann jedoch bevorzugt die zweite Impfung gegen MMR. In diesem Impfschema wird MMR-V vier Wochen nach der ersten Impfung gegen MMR geimpft, die zweite Dosis gegen Varizellen wird dann nach sechs Wochen geimpft.
Die Impfung wird allen nicht-immunen Erwachsenen bis zum vollendeten 60. Lebensjahr empfohlen. „Nicht-immun“ bedeutet:
Besonders wichtig ist die Impfung für bestimmte Personengruppen, unter anderem z.B. für seronegative Frauen im gebärfähigen Alter (Risiko für Fehlbildungen des Ungeborenen bei Erstinfektion in der Schwangerschaft) und deren engen Kontaktpersonen, Betreuungspersonen von Kindern, Personal im Gesundheitswesen, Kinder mit eingeschränkter Funktion des Immunsystems oder Krebserkrankungen sowie Reisende.
Einen Monat nach der Impfung soll eine Schwangerschaft vermieden werden.
Für die Erstellung dieser Gesundheitsinformation wurde der Impfplan Österreich 2025/2026, Version 1.0 als Quelle herangezogen.