Der Alterungsprozess jedes Menschen ist individuell. Personen ab einem Alter von 65 Jahren zählen zu den älteren Menschen und werden wie folgt eingeteilt:
Dabei ist die Gruppe 65 plus auch in Hinblick auf den Gesundheitszustand, die Selbstständigkeit und die eventuelle Pflegebedürftigkeit sehr unterschiedlich. Eine ausgewogene Ernährung sowie die Auswahl von Lebensmitteln mit einer hohen Nährstoffdichte sind für diese Altersgruppe besonders wichtig.
Die körperlichen Veränderungen hängen u.a. von der genetischen Veranlagung und der Lebensweise (z.B. Sport, Rauchen und Ernährungsgewohnheiten) ab. Zu den körperlichen Veränderungen zählen u.a.:
Weitere Informationen erhalten Sie unter Ernährung und Alterungsprozess.
Aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels, der durch die Veränderungen in der Körperzusammensetzung (u.a. Abnahme der Muskelmasse, Zunahme der Fettmasse) bedingt ist, neigen jüngere Seniorinnen/Senioren häufiger zu Übergewicht. Doch Vorsicht: Auch übergewichtige Menschen können Nährstoffmängel aufweisen.
Übergewicht gilt im Allgemeinen als Gesundheitsrisiko. Bei älteren Menschen kann leichtes bis mittleres Übergewicht einen gesundheitlichen Nutzen haben. Denn: Im Falle einer Erkrankung oder Phasen mit geringer Nahrungsaufnahme kann der Energiebedarf durch die vorhandenen Fettreserven gedeckt werden. Ein höherer BMI ist somit bei älteren Menschen wünschenswert. In diesem Zusammenhang spricht man vom „Obesity Paradox“.
Ältere Seniorinnen/Senioren sind häufiger von Mangelernährung und Untergewicht betroffen. Die Gründe dafür sind u.a. Probleme des Alterns wie nachlassender Appetit, veränderte Sinneswahrnehmungen und Kauschwierigkeiten. Dabei wird unter Mangelernährung die unzureichende Zufuhr von Energie, Eiweiß und/oder anderen Nährstoffen, meist erkennbar am (ungewollten) Gewichtsverlust, verstanden. Diese tritt bei vielen älteren Menschen (v.a. bei Menschen mit Pflegebedarf) auf. Zu den Folgen von Mangelernährung und Untergewicht im Alter zählen:
Untergewicht, welches oft auf fehlende Muskelmasse zurückzuführen ist, ist ebenso ungesund wie starkes Übergewicht. Denn bei Untergewicht steigt die Gefahr von Infektionskrankheiten, wodurch es zu weiterem Gewichtsverlust kommen kann. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist daher wichtig. Das Gewicht ist allerdings mit Vorsicht zu beurteilen, da es alleine betrachtet nicht viel über den Gesundheitszustand der alten (geriatrischen) Patientinnen/Patienten aussagt.
Mit zunehmendem Alter nimmt – häufig in Verbindung mit wenig Bewegung – die Muskelmasse ab. Dadurch kommt es auch zu einem Verlust an Kraft. Dieser Abbau wird Sarkopenie (Muskelschwund) genannt.
Neben der Sarkopenie tritt auch häufig eine Kachexie auf. Darunter wird eine krankhafte Abmagerung verstanden. Die Kachexie ist u.a. charakterisiert durch ungewollten Gewichtsverlust mit Abnahme von Fett und Muskelmasse, Müdigkeit, Schwäche und fehlendem Appetit.
Der Begriff „Frailty“ bedeutet übersetzt „Verletzbarkeit“ und bezeichnet ein Syndrom älterer Menschen. Im Zuge dessen kommt es zu Gewichtsverlust, geringer Ausdauer und Schwäche. Zudem sind Müdigkeit und langsames Gehen typische Symptome.
Vitamine und Mineralstoffe tragen zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen bei und müssen dem Körper in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden. Einigen von ihnen kommt mit zunehmendem Alter eine besondere Bedeutung zu. Hierzu zählen u.a.:
Im Alter kommt es zu zahlreichen körperlichen Veränderungen. Um dennoch ausreichend mit Energie und Nährstoffen versorgt zu sein, können u.a. folgende Tipps helfen:
Viele Menschen leiden im Alter vermehrt an Verstopfung. Durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die Erhöhung des Ballaststoffanteils der Nahrung (z.B. durch Vollkornprodukte sowie reichlich Obst und Gemüse) und altersentsprechende Bewegung kann einer Darmträgheit vorgebeugt werden. Bei anhaltender Verstopfung sollte eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden.
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Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.