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Körperliche Veränderungen bei Burschen

In der Pubertät wächst der Körper relativ schnell und verändert sich. Viele verschiedene Entwicklungen führen zum ausgewachsenen Körper und zur sogenannten Geschlechtsreife.

Im Körper finden während dieser Zeit besonders viele Veränderungen statt. Manche davon sind äußerlich sichtbar. Andere sind weniger sichtbar und werden oft nicht bewusst wahrgenommen. Lesen Sie hier, welche Veränderungen die Pubertät für Burschen mit sich bringt.

Wann beginnt die Pubertät bei Burschen?

Erste Pubertätsanzeichen treten bei Burschen ca. zwischen neun und 14 Jahren auf. Wann die Pubertät beginnt, wie lange sie dauert und wie sie abläuft, ist unterschiedlich. Die Veränderungen beim Erwachsenwerden passieren nicht von heute auf morgen. Sie dauern einige Jahre.

Was passiert in der Pubertät?

In der Pubertät kommt es zu vielen körperlichen Veränderungen. Dazu zählen Veränderungen der Körpergröße und des Körpergewichts bedingt durch einen Wachstumsschub. Organe entwickeln sich weiter, z.B. Herz, Lunge, Gehirn. Körperformen prägen sich aus.

Es entwickeln sich typische Geschlechtsmerkmale. Eines der ersten Anzeichen ist die Vergrößerung der Hoden. Veränderte Körperbehaarung zeigt sich, anfangs Intim-, später Achselbehaarung und Bartbehaarung. Es kommt zu Wachstum und Weiterentwicklung von weiteren Geschlechtsorganen, z.B. Penis, Prostata. Auch die erste Ejakulation findet statt. Die Ejakulation wird auch Samenerguss genannt. Es kommt zudem zum Stimmbruch.

Weitere Informationen zum Aufbau und zur Entwicklung finden Sie unter Männliche Geschlechtsorgane.

In der Pubertät findet eine hormonelle Umstellung statt. Bereits bevor der äußerlich sichtbare Teil der Entwicklungen bemerkt wird, bewirken Hormone, dass es zu Veränderungen kommt, z.B. Hormone der Hypophyse, wie Wachstumshormone aber auch Sexualhormone.

Mit der Pubertät kommt eine Zeit auf die jungen Menschen zu, in der sie sich mit ihrem veränderten Körper vertraut machen müssen. Psychosoziale und kognitive Entwicklungen fallen ebenfalls in das Jugendalter. Jugendliche nabeln sich beispielsweise von den Eltern ab, werden eigenständig, Interessen prägen sich aus, die Gefühlswelt wandelt sich.

Warum kommt es zum Wachstums- und Entwicklungsschub?

Durch eine vermehrte Produktion von Wachstums-, Schilddrüsenhormonen und dem Einfluss der Sexualhormone beginnt der Körper zu wachsen. Das Skelett reift. Größe, Gewicht, Proportionen und Körperformen verändern sich. Nicht immer wachsen alle Körperteile gleichzeitig.

Anzeichen für männliche Körperformen werden sichtbar: breitere Schultern im Verhältnis zur Taille. Das liegt zum Teil an der Entwicklung der Knochen, aber auch an der Zunahme der Muskelmasse. Reifung und Wachstum betrifft auch Geschlechtsorgane sowie Organe wie z.B. das Herz. Im Lauf des Erwachsenwerdens finden zudem weitere Entwicklungen des Gehirns statt.

Wie entwickeln sich Hoden und Spermien?

Während der Pubertät reifen die Keimdrüsen, auch Geschlechtsdrüsen genannt. Die männlichen Keimdrüsen werden Hoden oder Testis genannt. Ein erstes Anzeichen der Pubertät ist das Wachstum der Hoden. Größe und Form können allerdings ganz unterschiedlich sein. Ein Hoden kann tiefer hängen als der andere.

In den Hoden werden die Spermien produziert. In der Medizin spricht man auch von männlichen Samenzellen. Zu einer Schwangerschaft kommt es, wenn ein Spermium die reife Eizelle einer Frau befruchtet. Außerdem bilden die Hoden das männliche Sexualhormon Testosteron.

Jungen können ihre Hoden regelmäßig selbst abtasten. Veränderungen, z.B. ungewohnte verhärtete Stellen, sollten bei einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden, z.B. für Kinder- und Jugendheilkunde oder Urologie.

Warum kann es zu Brustwachstum beim Burschen kommen?

Durch hormonelles Ungleichgewicht kann es vorübergehend während der Pubertät von Jungen zum Wachstum der Brust kommen. Die hormonabhängige Vergrößerung der Brustdrüsenkörper wird in der Medizin als Gynäkomastie bezeichnet. Diese vergeht meist mit Ende der Pubertät wieder. Um die Ursache eine Vergrößerung abzuklären, wenden Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt.

Wie entwickelt sich die Körperbehaarung während der Pubertät?

Mit der Pubertät beginnen die ersten Intim- bzw. Schamhaare zu wachsen. Fachleute nennen das auch Pubarche. Die ersten Haare – z.B. am Penisansatz – zeigen sich. Außerdem entwickeln sich im Laufe der Pubertät die Achselhaare. Auch Haare z.B. an der Brust und am Rücken können sich zeigen.

Hinweis: Auch Burschen können sich Achsel- und Intimbehaarung entfernen. Aus hygienischen Gründen muss das jedoch nicht sein. Jedenfalls sollte man beim Entfernen der Haare sehr vorsichtig vorgehen. Die Haut ist in diesen Bereichen empfindlich, kann leicht gereizt werden und sich auch entzünden.

Außerdem kommt es im Zuge der Pubertät zu einem veränderten Körpergeruch. Durch eine vermehrte Talgproduktion kann es unter Umständen zu Pickeln kommen. Auch Akne kann sich in der Pubertät zeigen.

Was ist die erste Ejakulation?

Ebenfalls im Zuge der pubertären Veränderungen kommt es bei Jungs zur ersten Ejakulation – zum ersten Samenerguss. Dabei tritt Ejakulat aus dem Penis. Ejakulat wird auch Sperma oder oder Samenflüssigkeit genannt. Das kommt beispielsweise bei Geschlechtsverkehr oder bei der Selbstbefriedigung vor. Auch spontane Erektionen – Steifwerden und Aufrichten des Penis – sind möglich. Das Ejakulat enthält Millionen von Spermien.

Bereits ab der ersten Ejakulation kann ein Junge ein Kind zeugen. Gelangen Spermien während der fruchtbaren Tage des Mädchens zur Eizelle des Mädchens, kann es zu einer Schwangerschaft kommen.

Auch der sogenannte Lusttropfen, der vor der Ejakulation austritt, kann Spermien enthalten.

Hier finden Sie nähere Infos zu Verhütung.

Warum kommt es zum Stimmbruch?

In der Pubertät kommt es unter anderem durch den Einfluss der Hormone zu einer Kehlkopfvergrößerung. Auch die Stimmlippen im Kehlkopf wachsen. Sie sind u.a. für die Erzeugung von Tönen wichtig. Durch das Wachsen verändert sich die Stimme. Bis der Kehlkopf seine endgültige Größe erreicht hat, kann die Stimme unterschiedlich klingen, z.B. plötzlich wechselnd krächzend oder heiser. Viele Burschen haben nach dem Stimmbruch eine tiefere Stimme als Mädchen. Beim Mädchen kommt es auch zu einem Wachstum, aber in geringerem Ausmaß.

Was passiert während der Pubertät im Gehirn?

Im Gehirn von Mädchen und Burschen spielen sich in dieser Zeit viele Veränderungen ab. Kognitive Fähigkeiten prägen sich aus, z.B. Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Verarbeitung von Information. Selbstkontrolle verbessert sich nach und nach. Es kommt zudem zu Sensation- und Novelty-Seeking. Gemeint ist damit die Tendenz, intensive Sinnesempfindungen zu erleben und neue Erfahrungen zu machen, Abwechslungsreiches zu erleben. Zum Teil kommt es zumindest zeitweise zu risikobereitem Verhalten. Belastungen und angenehme Reize werden von den Jugendlichen teils intensiver wahrgenommen.

Die Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus ändert sich zudem. Jugendliche gehen daher oft später schlafen als vor der Pubertät.

Wie viel Körperhygiene ist wichtig?

Während der Pubertät werden auch Drüsen aktiv, sodass man stärker schwitzt und anders riecht. Körperhygiene wie regelmäßiges Duschen ist wichtig. Penis und Hoden können jeden Tag mit lauwarmem Wasser gewaschen werden, z.B. beim Duschen. Die Vorhaut des Penis, wenn vorhanden, vorsichtig zurückziehen und die Eichel reinigen. Danach die Vorhaut wieder zurückschieben.

Bei mangelnder Hygiene sammelt sich das weißlich-gelbe Smegma zwischen Vorhaut und Eichel an. Es besteht aus Talg, abgelösten Hautzellen und Schmutz. Durch Bakterien beginnt das Smegma mit der Zeit zu riechen. Zudem können Entzündungen, z.B. an Penis und in der Vagina, begünstigt werden. Auch an Vulvalippen und Klitoris der Frau kann sich Smegma ansammeln.

Wann zur Ärztin oder zum Arzt?

Zur Ärztin oder zum Arzt z.B. bei:

  • Entzündungen von Vorhaut und Eichel,
  • Problemen beim Wasserlassen; Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen etc.,
  • Blut im Harn oder im Sperma,
  • Schmerzen, Veränderungen, Schwellung, verhärteten Stellen der Hoden,
  • starkem Juckreiz,
  • Ausfluss, z.B. eitrigem aus dem Penis,
  • Bläschen, Geschwüren,
  • wenn sich die Vorhaut gar nicht oder nur schlecht hinter die Eichel schieben lässt. Weitere Informationen zu Phimose.

Bei diesen Beschwerden, anderen Problemen oder Fragen hinsichtlich der männlichen Geschlechtsorgane wenden Sie sich z.B. an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie. Untersuchungen der Geschlechtsorgane sind ungewohnt – für die Ärztin oder den Arzt gehören sie jedoch zur Arbeitsroutine. Ärztinnen und Ärzte in der Nähe finden Sie unter Arztsuche.

Wann ist die Pubertät verfrüht oder verzögert?

Die Pubertät verläuft bei jeder und jedem anders. Bei dem einen setzt sie früher ein, bei dem anderen später. Erste Pubertätsanzeichen treten bei Burschen ca. zwischen neun und 14 Jahren auf. Die Veränderungen beim Erwachsenwerden passieren nicht von heute auf morgen. Sie dauern einige Jahre.

Eine früher oder verzögert einsetzende Pubertät kann unterschiedliche Ursachen haben. Das kann u.a. große Unsicherheiten für die Betroffenen bedeuten.

Auch daher kann es sinnvoll sein, ein verfrühtes Einsetzen, fachlich auch als Pubertas praecox bezeichnet, oder eine verzögerte Pubertät, fachlich Pubertas tarda, rasch medizinisch abzuklären. Beispielsweise:

  • frühes Einsetzen der Pubertät, z.B. vor dem neunten Lebensjahr. Sekundäre Geschlechtsmerkmale zeigen sich dann früher;
  • wenn die Pubertätsentwicklung oder Teile davon nicht einsetzen, z.B. wenn sich bis 14 keine Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale zeigt oder mit 16 noch keine Ejakulation – kein Samenerguss – war.

Sie können sich wenden an:

  • eine Fachärztin oder einen Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde,
  • die Hausärztin oder den Hausarzt.

Wie können Ernährung und Bewegung zum Wohlbefinden beitragen?

Ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung sind in jedem Alter wichtig. Mit der Pubertät kommt eine Zeit auf die jungen Menschen zu, in der sie sich mit ihrer natürlichen Körperentwicklung, einem neuen Körpergefühl und div. Körperbildern auseinandersetzen.

Manche Burschen versuchen, mit Dopingmitteln und Präparaten – auch aus dem Internet – mehr Muskeln zu bekommen. Diese können jedoch zu schweren Schädigungen im Körper führen. Infos zu Doping gibt es unter Doping – Erfolg um jeden Preis?

Auch ein Übermaß an Sport, exzessiver Sport, kann schaden. Zum Wohlbefinden und zu einem gesunden Körper können ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung bzw. Sport beitragen. Infos finden Sie

Hier finden Sie Videos für Jugendliche:

Wo gibt es Infos und Beratung für Jugendliche?

Weitere Infos finden Sie unter:

Infos und Beratungsmöglichkeiten:

Weitere Anlaufstellen, Webseiten und Apps finden Sie unter Beratung & Hilfe.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 3. Mai 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Mag. Angela Tunkel, Österreichische Gesellschaft für Familienplanung

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