Vor der Reise
Inhaltsverzeichnis
Gesundheit & Reisen
Je nach Reiseziel können Reisende im Ausland einer Vielzahl an Infektionskrankheiten ausgesetzt sein. Zudem entspricht die medizinische Versorgung vor Ort unter Umständen nicht dem österreichischen Standard. Bei einer reisemedizinischen Beratung kann die Ärztin oder der Arzt beurteilen, ob die geplante Reise für die reisende Person aus ärztlicher Sicht unbedenklich ist. Die Ärztin oder der Arzt kann auch darüber beraten, ob vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sind, z.B. Impfungen oder eine Thromboseprophylaxe für Flugreisen. Langstreckenflüge können Thrombosen – d.h. Blutgerinnsel, die die Blutgefäße verstopfen – begünstigen. Für gesunde Personen ist das Risiko sehr gering. Personen mit erhöhtem Thromboserisiko können mit der Ärztin oder dem Arzt abklären, ob auf einer Reise vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sind. Mehr zum Thema: Tiefe Venenthrombose
Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten mit ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt abklären, ob es bei der Einnahme etwas zu beachten gibt, wenn es z.B. zu einer Zeitverschiebung oder zu einem veränderten Tagesrhythmus kommt.
Impfungen
Um auf einer Reise optimal vor Infektionskrankheiten geschützt zu sein, können Ärztinnen und Ärzte verschiedene Impfungen empfehlen. Bei einer reisemedizinischen Beratung überprüft die Ärztin oder der Arzt mithilfe des Impfpasses den Impfstatus der reisenden Person. Fehlende Impfungen können gegebenenfalls nachgeholt werden. Dadurch kann das Infektionsrisiko auf Reisen gesenkt werden. Zudem informiert die Ärztin oder der Arzt, welche Impfungen je nach Reiseziel empfohlen werden und ob es eventuell sogar Pflichtimpfungen gibt.
Mehr zum Thema: Impfschutz auf Reisen
Hinweis
Impfungen werden von der Ärztin oder dem Arzt im gelben Impfpass vermerkt. Dieser ist ein internationales Dokument. Damit kann man auch bei Reisen ins Ausland nachweisen, welche Impfungen man erhalten hat. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in Länder einreisen will, in denen eine Impfung gegen bestimmte Krankheiten vorgeschrieben ist, z.B. die Impfung gegen Gelbfieber.
Medikamente
Eine Reiseapotheke kann dabei helfen, unterwegs auf kleinere medizinische Zwischenfälle vorbereitet zu sein. Die Reiseapotheke sollte unter anderem Medikamente gegen häufige Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Durchfall enthalten. Mehr zum Thema: Reiseapotheke
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, achten Sie darauf, diese in ausreichender Menge für den gesamten Reiseaufenthalt mitzuführen. Gleiches gilt auch für andere medizinische Produkte, wie Spritzen, Nadeln, Blutzuckermess-Streifen, Inhalatoren etc. Zu beachten ist, dass die Mitnahme von Medikamenten nicht in alle Länder uneingeschränkt möglich ist. Mehr zum Thema: Mit Medikamenten auf Reisen
e-card
Denken Sie bei Reisen an die e-card aller Mitreisenden, in den EU-Mitgliedstaaten, den EWR-Staaten, der Schweiz, Großbritannien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina dient die Rückseite der e-card als Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK). Damit ist gesichert, dass Sie nach den Regeln des jeweiligen Landes medizinische Betreuung bekommen. Sie ist nur gültig, wenn sie vollständig ausgefüllt ist. Mehr zum Thema: Die e-card
Bei Reisen in Länder, in denen die EKVK nicht gilt, benötigen Sie einen internationalen Urlaubskrankenschein. Dieser dient als Nachweis darüber, dass Sie über eine gültige Krankenversicherung verfügen. Mehr zum Thema: Urlaubskrankenschein bestellen
In Ländern, in denen es kein Abkommen über die Krankenversicherung gibt, müssen Sie eventuelle Behandlungskosten vor Ort selbst bezahlen. anschließend mit der Rechnung einen Antrag auf Kostenvergütung stellen.
Reisepass & Dokumente
ÖsterreicherInnen müssen auf Reisen einen gültigen Reisepass oder Personalausweis mit sich führen. Bei der Planung einer Reise ist es daher empfehlenswert, bereits einige Wochen vor Reiseantritt zu kontrollieren, ob die Reisepässe aller Mitreisenden während der gesamten Dauer des Aufenthalts gültig sind. Wenn nicht, sollten rechtzeitig neue Pässe beantragt werden. Zwar gibt es auch die Möglichkeit einer Ausstellung von Express-Reisepässen, diese sind jedoch mit höheren Kosten verbunden.
Hinweis
Für manche Länder kann der Reisepass bis zu fünf Jahre abgelaufen sein. Dennoch wird die Verwendung eines gültigen Reisepasses empfohlen, vor allem für Kinder. Der Personalausweis muss auf jeden Fall für die Reisedauer gültig sein.
Ausführliche Information zum Thema Reisepass finden Sie unter www.oesterreich.gv.at.
Es empfiehlt sich, auch eine Kopie der wichtigsten Reisedokumente und Ausweise mit sich zu führen und diese während der Reise separat vom Original aufzubewahren. Dazu zählen z.B. Kopien der Reisepässe, der Personalausweise oder der Flugtickets. Die Kopien können bei Verlust oder Diebstahl dabei helfen, schneller Ersatzdokumente zu bekommen. Es kann auch hilfreich sein, sich wichtige Telefonnummern zu notieren, z.B. die der Kredit- oder Bankomatkartensperre oder des Mobilfunkbetreibers, um bei Verlust oder Diebstahl eine entsprechende Sperre veranlassen zu können.
Reiseversicherung
Für viele Länder wird der Abschluss einer zusätzlichen Reiseversicherung empfohlen. Nicht alle Kosten werden im Krankheitsfall vom österreichischen Sozialversicherungsträger übernommen. Darunter fallen z.B. die Kosten für Krankentransportflüge oder für einen Krankenrücktransport nach Hause. Eine private Reiseversicherung kann vor den – mitunter sehr hohen – Kosten solcher Schadensfälle schützen. Eine Reiseversicherung kann z.B. auch eine Storno- und eine Reisegepäckversicherung beinhalten. Mehr zum Thema: Reiseversicherung (Konsumentenfragen Sozialministerium)
Reiseinformationen & Reisewarnungen
Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt. Dazu zählen z.B. Hinweise zu Einreise und Ausreise, Klima, Gesundheit und Impfungen sowie österreichische Vertretungen und Vertrauensärztinnen und -ärzte vor Ort. Das Außenministerium informiert zudem auch über Reisewarnungen, die z.B. infolge von Naturkatastrophen, politischen Unruhen oder gesundheitlichen Risiken ausgerufen werden können. Informieren Sie sich rechtzeitig über die Situation in Ihrem Reiseziel.
- Länderspezifische Reiseinformationen (Außenministerium)
- Reisewarnungen (Außenministerium)
- Länderspezifische Suche nach Österreichischen Vertretungen, Vertrauensärztinnen und -ärzten sowie Vertrauensanwältinnen und -anwälten (Außenministerium)
Weitere Tipps
Bevor die Reise losgeht, hier noch ein paar zusätzliche Tipps:
- Das Außenministerium empfiehlt Reisenden, sich vor einem Auslandsaufenthalt mittels Angabe von Kontakt- und Reisedaten über die Auslandsregistrierung zu registrieren. Damit soll es den österreichischen Behörden im Falle einer Krise oder einer Naturkatastrophe rascher und leichter möglich sein, mit Reisenden in Notsituationen Kontakt aufzunehmen und Hilfe zu leisten.
- Falls Sie in eine Region mit Fremdwährung reisen, erkundigen Sie sich über den aktuellen Wechselkurs, und wechseln Sie schon vor der Abreise einen Teil des Geldes um. Beachten Sie, dass es in manchen Ländern Einfuhrgrenzen gibt.
- Wenn Sie Haustiere haben, stellt sich eventuell die Frage: Darf ich mein Tier in den Urlaub mitnehmen? Ist die Reise dem Tier überhaupt zumutbar? Weitere Informationen zum Thema: Urlaub mit Haustieren (Sozialministerium)
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 8. November 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin