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Gonorrhoe (Tripper)

Gonorrhoe bzw. Tripper gehört zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Sie wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) verursacht. Die Erkrankung macht sich in erster Linie durch eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis) bemerkbar. Dabei kommt es zu Schmerzen und eitrigem Ausfluss. Breitet sich die Infektion weiter im Körper aus, können mitunter gefährliche Komplikationen hinzukommen.

Die Diagnose wird durch eine Erregerkultur oder molekularbiologische Verfahren gestellt. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika.

Wie wird Gonorrhoe übertragen?

Gonorrhoe wird ausschließlich durch Kontakt mit infizierter Schleimhaut und infektiösem Sekret übertragen. Die Ansteckung erfolgt daher fast immer durch sexuelle Kontakte. Bei infizierten Schwangeren kann das Kind während des Geburtsvorganges angesteckt werden. In der Folge kann es beim Neugeborenen zu einer Infektion der Augenbindehaut (Konjunktivitis) kommen.

Das Risiko einer Übertragung vom Mann auf die Frau ist höher als umgekehrt. Betroffen sind vor allem junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Bei zehn bis 30 Prozent der Gonorrhoe-Betroffenen besteht gleichzeitig eine Infektion mit Chlamydia trachomatis.

Eine einmal durchgemachte Gonorrhoe schützt nicht vor einer neuen Infektion.

Hinweis

Eine Gonorrhoe kann bereits kurz nach der Ansteckung auf andere übertragen werden, noch bevor Symptome auftreten!

Welche Symptome können auftreten?

Die ersten Anzeichen der Gonorrhoe treten meist drei bis fünf Tage (manchmal bis 14 Tage) nach der Ansteckung auf (Inkubationszeit). Dazu zählen:

Bei der Frau:

  • vermehrter vaginaler Ausfluss, auch Farbe oder Geruch des Ausflusses sind verändert,
  • meist begleitend Beschwerden einer akuten Harnröhrenentzündung mit Brennen und Schmerzen beim Urinieren (Dysurie),
  • eventuell Entzündung der Vulva-Schleimdrüsen (Bartholinitis) sowie Rötung und Schwellung der Vulva,
  • eventuell leichte Zwischenblutungen oder verstärkte Blutungen während der Menstruation,
  • eventuell Beschwerden oder Schmerzen im Unterbauch.

Beim Mann:

  • typische Beschwerden einer akuten Harnröhrenentzündung (Urethritis) mit Rötung der Harnröhrenmündung, Brennen und Schmerzen beim Urinieren (Dysurie) sowie dicklichem, eitrigem Ausfluss aus der Harnröhre,
  • eventuell Beschwerden oder Schmerzen in den Hoden.

Bei beiden Geschlechtern:

  • Anale Infektion (rektale Gonorrhoe): meist ohne Beschwerden, seltener sind auch Juckreiz, krampfartige Schmerzen, Sekretbildung, Blutungen etc. möglich.
  • Infektionen des Rachens (Gonokokkenpharyngitis): meist ohne Symptome, eventuell Halsschmerzen.
  • Infektion der Augen (Konjunktivitis) durch Schmierinfektion, kann bei Nichtbehandlung zu Blindheit führen.

Hinweis

Insbesondere bei Frauen sind beschwerdefreie Verläufe häufig, auch bei Männern sind sie möglich. Die Erkrankung kann aber trotzdem auf andere übertragen werden!

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die körperliche Untersuchung ist üblicherweise wegweisend für die Diagnose. Typisch sind die eitrig-schleimigen Entzündung des Gebärmutterhalses und/oder der Harnröhre (Urethritis).

Um die Diagnose abzusichern, entnimmt die Ärztin oder der Arzt zusätzlich einen Abstrich aus der Harnröhre oder vom Gebärmutterhals, dem Analkanal oder dem Rachen. Aus dem Abstrichmaterial werden anschließend eine Bakterienkultur angelegt sowie spezielle Testverfahren zum Nachweis der Bakterien durchgeführt (Nukleinsäure-Amplifikationstechnik, NAAT). Durch den direkten Erregernachweis kann die Diagnose gesichert werden. Auch eine Infektion mit Chlamydien, die oft begleitend vorhanden ist, kann durch das NAAT-Verfahren erkannt werden.

Mithilfe der Bakterienkultur wird auch bestimmt, wie gut die Gonokokken auf bestimmte Antibiotika ansprechen (man spricht von der Antibiotikaempfindlichkeit). Dies ist wichtig, da Gonokokken zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln, was die Behandlung oft erschwert.

Unter Umständen werden auch mikroskopische Untersuchungen des Abstrichmaterials zur Diagnostik herangezogen (Gram-Färbung).

Partneruntersuchung & Meldepflicht

Bei Gonorrhoe ist eine Untersuchung der Sexualpartnerin oder des Sexualpartners absolut erforderlich. Die Partnerin oder der Partner muss auch mitbehandelt werden, um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung so rasch wie möglich zu verhindern.

Hinweis

Gonorrhoe gehört in Österreich zu den beschränkt meldepflichtigen Erkrankungen. Das heißt, die Ärztin oder der Arzt meldet Personen, die den Anordnungen der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes nicht Folge leisten, der Gesundheitsbehörde.

Wie erfolgt die Behandlung der Gonorrhoe?

Die Gonorrhoe wird mit Antibiotika behandelt. Bei unkomplizierten Formen reicht oft eine einmalige Anwendung aus.

Problematisch ist, dass die Gonokokken dazu neigen, zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln. Zahlreiche Antibiotika sind daher heute nicht mehr wirksam gegen die Gonorrhoe.

Derzeit wird in den meisten Fällen eine Kombination zweier Antibiotika empfohlen (Ceftriaxon oder Cefixim und Azithromycin). Mischinfektionen mit Chlamydien werden dabei mitbehandelt. Das Ergebnis der Empfindlichkeitstestung der Gonokokken muss bei der Wahl der Antibiotika individuell mitberücksichtigt werden.

Bei schwerem Verlauf mit Komplikationen ist eine rasche Spitalseinweisung erforderlich.

Hinweis

Nach Abschluss der Behandlung und nach Beginn der Symptomfreiheit muss mindestens eine Woche auf sämtliche sexuelle Aktivitäten verzichtet werden.

Nach erfolgter Behandlung muss eine Kontrolluntersuchung durchgeführt werden.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bleibt die Gonorrhoe unbehandelt, kann sie sowohl bei Männern als auch bei Frauen in einen chronischen Verlauf übergehen. Die Beschwerden der akuten Harnwegsentzündung werden dabei zunehmend geringer und verschwinden nach einigen Wochen oder Monaten. Sie können phasenweise wiederkehren. Mögliche Anzeichen eines chronischen Verlaufes sind:

  • Bei der Frau: andauernder verstärkter Ausfluss, milde Formen der Harnwegsentzündung, wiederkehrende Entzündungen der vaginalen Schleimdrüsen.
  • Beim Mann: morgendliche Absonderung eines über die Nacht angesammelten Schleimtropfens aus der Harnröhre, Knötchenbildung und Verengungen in der Harnröhre.

Zudem besteht ohne Behandlung die Gefahr, dass sich die Erreger weiter im Körper ausbreiten und zu sogenannten „aufsteigenden“ Infektionen führen. Mögliche Folgen sind:

  • Bei der Frau: Entzündung des Gebärmutterhalses (Zervizitis), Entzündungen der Eileiter und der Eierstöcke (Adnexitis) oder des kleinen Beckens (pelvic inflammatory disease, PID)
  • Beim Mann: Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis), Entzündungen der Prostata (Prostatitis) und der Samenbläschen (Vesikulitis).

Bei beiden Geschlechtern besteht zudem die Gefahr der Unfruchtbarkeit (Sterilität).

Gelangen die Erreger in die Blutbahn, können sie sich im ganzen Körper ausbreiten und zu weiteren, mitunter gefährlichen Komplikationen führen. Es kann unter anderem zu Entzündungen in verschiedenen Gelenken (Arthritis), im Herzen (Perikarditis, Endokarditis), in der Leber (Perihepatitis) oder in den Gehirnhäuten (Meningitis) kommen. Auch eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) ist möglich.

Gonorrhoe in der Schwangerschaft

Steckt sich die Frau in der Schwangerschaft mit Gonorrhoe an, kann dies zu einer Fehlgeburt oder einer Frühgeburt führen. Ohne Behandlung besteht zudem das Risiko, dass sich das Kind während der Geburt mit dem Erreger ansteckt. Mögliche Folgen sind eine eitrige Entzündung der Bindehaut des Auges (Gonokokken-Konjunktivitis) sowie eine Infektion des Mund-Rachen-Raumes des Neugeborenen. Die Augenentzündung kann unbehandelt bis zur Erblindung des Kindes führen und stellt damit einen Notfall dar. Heute ist sie aufgrund prophylaktischer Maßnahmen (Credésche Augenprophylaxe) selten geworden.

Wie Sie Gonorrhoe vorbeugen können

Da die Ansteckung fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr erfolgt, kann eine Übertragung des Erregers durch das konsequente Benutzen von Kondomen weitgehend verhindert werden.

Kommt es zu Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich bzw. tritt verstärkter oder eitriger Ausfluss auf, ist es wichtig, so bald wie möglich eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

Schwangere, die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben, sollten vor der Geburt untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Neugeborene infizierter Mütter erhalten prophylaktisch bakterienabtötende Augentropfen.

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Abklärung und Behandlung einer Geschlechtskrankheit können Sie sich an folgende Stellen wenden:

  • Fachärztin oder Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
  • Fachärztin oder Facharzt für Gynäkologie
  • Fachärztin oder Facharzt für Urologie

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Andreas Tzovaras, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

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