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Notfall bei Kindern: Verletzungen und Wunden

Kleinere Verletzungen sind bei Kindern an der Tagesordnung. Glücklicherweise sind die meisten dieser Verletzungen harmlos und heilen problemlos ab. Bestimmte Verletzungen können sich bei Kindern aber schlimmer auswirken als bei Erwachsenen. So müssen z.B. Blutungen sofort richtig versorgt werden.

Eine Wunde entsteht durch äußere Einwirkungen wie mechanische Gewalt, Hitze, Kälte oder chemische Stoffe. In jedem Fall kommt es zu einer Schädigung der Haut und damit zu einer Zerstörung der natürlichen Schutzbarriere. Die Gefahr: Keime können in die Wunde bzw. in angrenzende Gewebe eindringen und Infektionen auslösen.

Wie kann ich Erste-Hilfe leisten?

Die richtige Versorgung hängt in erster Linie davon ab, um welche Art von Wunde es sich handelt. Oberflächliche Verletzungen sind meist harmlos und können zu Hause versorgt werden. Sie heilen in relativ kurzer Zeit von alleine ab. Großflächige und tiefe Verletzungen müssen hingegen ärztlich versorgt werden.

Wunden müssen in jedem Fall sauber gehalten werden, um mögliche Infektionen zu vermeiden.

Bevor Sie eine Wunde versorgen, reinigen Sie sorgfältig Ihre Hände. Tragen Sie bei sämtlichen Wundversorgungen – wenn möglich – medizinische Handschuhe. Einerseits schützen Sie sich selbst vor Infektionen durch Blutkontakt, anderseits schützen Sie das Kind vor Keimen, die sich auf Ihren Händen befinden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei oberflächlichen Schürfwunden:

  • Handschuhe anziehen.
  • Wunde möglichst nicht direkt berühren.
  • Blut nicht abwischen, kleinere Blutungen reinigen die Wunde.
  • Spülen Sie die Wunde mit sauberem Wasser oder Wundspüllösung vorsichtig aus.
  • Größere Schmutzpartikel, z.B. Erde, Steine, Splitter, mit einer desinfizierten oder sterilen Pinzette entfernen.
  • Lassen Sie die Wunde an der Luft trocknen.
  • Danach keimfreien Wundverband anlegen und eventuell eine dünne Schicht antiseptischer Wundsalbe oder –gel auftragen.
  • Tetanusschutz überprüfen (z.B. im Impfpass des Kindes) und gegebenenfalls auffrischen lassen!
  • Kontrollieren Sie die Wunde regelmäßig auf Anzeichen einer möglichen Infektion (Rötung, Schwellung, Schmerz, Fieber).

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei blutenden Schnitt- oder Platzwunden:

  • Lassen Sie die Wunde kurz bluten. Dadurch werden kleine Schmutzteile aus der Wunde gespült.
  • Spülen Sie die Wunde mit sauberem Wasser oder Wundspüllösung vorsichtig aus.
  • Wenn die Blutung nicht von selbst stoppt: Drücken Sie eine sterile Kompresse oder ein sauberes Tuch darauf.Mehr zum Thema: Notfall: Blutung
  • Betroffene Körperstelle hoch lagern.
  • Ist die Blutung gestillt, tragen Sie eine dünne Schicht einer antiseptischen Wundsalbe oder eines Wundgels auf die Wunde auf, um sie feucht und sauber zu halten.
  • Schließen Sie die Wunde mit einem Pflaster oder sterilen Verband, z.B. aus Ihrer Hausapotheke.
  • Kontrollieren Sie die Wunde regelmäßig auf Anzeichen einer möglichen Infektion (Rötung, Schwellung, Schmerz, Fieber).
  • Ist die Blutung nicht zu stoppen, muss ein Druckverband (siehe unten) angelegt werden. Rufen Sie den Notruf 144.
  • Wunden im Gesicht oder am Kopf müssen immer ärztlich untersucht werden!

Die nächsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei nicht zu stillender Blutung:

  • Falls noch nicht geschehen: Wählen Sie den Notruf 144.

  • Legen Sie einen Druckverband an:
    • Wickeln Sie eine elastische Binde einmal über die Blutung. Nehmen Sie mehrere Mullbinden (oder ein mehrfach gefaltetes Tuch), und legen Sie diese als Druckkörper auf die verletzte Stelle. Wickeln Sie anschließend die restliche Mullbinde fest darum.
    • Blutet es durch den Druckverband durch, öffnen Sie den ersten Druckverband nicht, sondern legen Sie einen zweiten darüber, oder drücken Sie mit festem Fingerdruck darauf.

  • Blutverlust kann bei Kindern schnell zum Schock führen.
  • Kind warm halten, beruhigen und niemals allein lassen!

Bei Bewusstlosigkeit oder plötzlichem Bewusstseinsverlust:

Rufen Sie laut um Hilfe, und machen Sie umstehende Personen auf die Notfallsituation aufmerksam.

  • Bewusstsein überprüfen: ansprechen und sanft schütteln

  • Atmung prüfen: Kopf überstrecken, „hören, sehen, fühlen“ für max. zehn Sekunden

    • Normale Atmung ist vorhanden: Bringen Sie das Kind in stabile Seitenlage. Überprüfen Sie die Atmung immer wieder, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind! Decken Sie das Kind zu, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
    • Keine normale Atmung vorhanden: Beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen; sofort 5x beatmen und 30x Herzdruckmassage eine Minute lang und danach Notruf 144 wählen. Wiederholen Sie die Wiederbelebung so lange, bis die Rettungskräfte vor Ort sind oder das Kind Lebenszeichen zeigt. Lassen Sie sich unbedingt helfen, und wechseln sich mit einer anderen Helferin/einem anderen Helfer ab!

Mehr zum Thema: 1x1 der Ersten Hilfe bei Kindern

Wissenswertes zu Wunden

Nicht jede kleine Verletzung muss von einer Ärztin/einem Arzt oder in einem Krankenhaus versorgt werden. Folgende Verletzungen müssen jedoch ärztlich versorgt werden:

  • Alle Wunden, wenn kein oder ein unsicherer Tetanusimpfschutz vorliegt,
  • Wunden, aus denen der Schmutz nicht entfernt werden kann oder bei denen die Blutung nicht gestoppt werden kann,
  • große Wundfläche(n) oder eine Wundtiefe ab 5 mm,
  • Bisswunden (wegen der hohen Infektionsgefahr),
  • Wunden in Gelenksnähe (Gefahr der Infektion eines Gelenkes),
  • Wunden an Hand und Fußrücken (wegen Gefahr von Sehnenverletzungen),
  • Augenverletzungen,
  • Stichwunden,
  • Verletzungen der Genitalien,
  • Wunden mit Anzeichen einer Infektion.

In diesen Fällen sollte die Wunde innerhalb von sechs Stunden durch eine Ärztin/einen Arzt untersucht werden. In diesem Zeitraum ist die Keimvermehrung noch relativ lokal begrenzt, danach dringen die Keime ins umgebende Gewebe ein und vergrößern die Wundfläche. Eine Verletzung, die nicht älter als sechs Stunden ist, kann durch Reinigung, Desinfektion, Ausschneiden der Wundränder und Vernähen optimal versorgt werden. Wird die Verletzung erst nach sechs Stunden versorgt, ist eine Vernähung nicht mehr möglich, was eine längere Wundheilung nach sich zieht.

Wenn Sie ein Desinfektionsmittel verwenden, beachten Sie Folgendes:

  • Das Desinfektionsmittel muss für die Wunddesinfektion geeignet sein. Es gibt auch Desinfektionsmittel, die nicht brennen.
  • Das Desinfektionsmittel darf nicht abgelaufen sein.
  • Achten Sie auf etwaige Allergien (z.B. Jodallergie).

Hinweis

Am besten sauberes Wasser zur Reinigung verwenden, da dies am ehesten zur Verfügung steht.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 17. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

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