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Sexuelle Gesundheit & sexuelle Orientierungen

Generell ist die Sexualität ein Bereich, der wesentlich zum körperlichen und psychischen Wohlfühlen beitragen kann. Denn unsere sexuelle Gesundheit hängt unmittelbar mit unserem Wohlbefinden, unserer Lebensqualität und allgemeinen Gesundheit zusammen. Sexualität und sexuelle Erfahrungen gehören zum Leben eines jeden Menschen. Sie verändern sich in verschiedenen Lebensphasen. Sexuelle Erfahrungen müssen ohne Zwang und Diskriminierung möglich sein. Eine positive Haltung zu den eigenen sexuellen Beziehungen ist für die sexuelle Gesundheit wichtig.

Sexuelle Gesundheit

Sexuelle Gesundheit umfasst mehr als körperliche Funktionen, gesunde Sexualorgane und sexuelle Aktivität. Auch Gefühle, Beziehungen und sexuelle Identität sind für die sexuelle Gesundheit wichtig. Die sexuelle Orientierung ist ein Teil der sexuellen Identität, so wie die biologischen Geschlechtsmerkmale oder die soziale Geschlechterrolle. Hier finden Sie Informationen zu sexuellen Orientierungen und Beziehungen als Teil der sexuellen Gesundheit. Informationen zu körperlichen Sexualfunktionen finden Sie unter Sexualorgane & Hormone.

Sexuelle Orientierung: Was ist das?

Die sexuelle Orientierung bezeichnet die emotionale, psychische und erotische Anziehung zu anderen Menschen: In wen man sich verliebt, zu wem man sich sexuell hingezogen fühlt. Bei manchen Menschen besteht ein Unterschied, in wen sie sich verlieben oder wen sie sexuell anziehend finden. Die Neigungen sind von Mensch zu Mensch verschieden.

Es gibt unterschiedliche Begriffe, um sexuelle Orientierungen zu beschreiben: z.B. Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität oder Pansexualität.

Die Grenzen zwischen diesen Orientierungen sind unscharf. Sexualität lässt sich nur schwer in starre Muster einteilen.

Mit dem englischen Begriff „queer“ bezeichnen sich jene Personen, die ihre sexuelle Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität nicht in vorgegebenen Normen leben möchten. Queer bedeutet auf Deutsch z.B. „schräg“. Queer orientierte Menschen lehnen starre Einteilungen ab, wie Mann oder Frau, heterosexuell oder homosexuell.

Sexuelle Orientierung als Ausdruck menschlicher Vielfalt

In Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen in der Pubertät bilden sich erste konkrete erotische und sexuelle Wünsche. Diese finden sich in der Orientierung an Geschlechtspartner:innen und im sexuellen Verhalten wieder. Die eigene sexuelle Orientierung kann sich ein Mensch nicht aussuchen. Man wird damit geboren, sie ist ein Teil der Persönlichkeit. Die sexuelle Orientierung kann sich im Laufe der Entwicklung eines Menschen allerdings verändern.

Zum Beispiel gab es gleichgeschlechtliche Liebe schon immer. Der Begriff Homosexualität wurde jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführt. Heute sind sich Fachleute einig, dass verschiedene sexuelle Orientierungen natürlich sind.

Welche Begriffe für sexuelle Orientierungen gibt es?

Die sexuelle Orientierung eines Menschen ist immer individuell. Es werden verschiedene Begriffe verwendet, um sexuelle Orientierungen zu beschreiben. Dazu zählen z.B.:

  • Asexuell: Es gibt auch Personen, die sich gar nicht oder wenig sexuell zu anderen Menschen hingezogen fühlen. Sie möchten keinen Sex haben. Diese Menschen bezeichnen sich als asexuell.
  • Bisexuell: Menschen, die sich sowohl von Frauen als auch von Männern emotional und sexuell angezogen fühlen. Beziehungen und sexuelle Kontakte mit mehr als einem Geschlecht sind daher möglich.
  • Heterosexuell: Fühlt sich jemand vorwiegend zu Menschen eines anderen Geschlechts hingezogen, wird von Heterosexualität gesprochen.
  • Homosexuell: Das sexuelle Empfinden und Verhalten sind überwiegend oder ausschließlich auf Personen des eigenen Geschlechts gerichtet. Der Begriff Homosexualität umfasst daher alle Personen, die Beziehungen mit Menschen des eigenen Geschlechts eingehen und ausleben. Homosexuelle Frauen bezeichnen sich oft als lesbisch und homosexuelle Männer als schwul.
  • Pansexuell: (pan = alle) So bezeichnen sich Menschen, die sich von mehr als zwei Geschlechtern angezogen fühlen. Ihre sexuelle Orientierung ist nicht an ein bestimmtes Geschlecht gebunden.

Die Abkürzung LGBTIQ* stammt aus dem Englischen und beschreibt die Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten:  lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intergeschlechtlich, queer etc.

Jeder Mensch trägt die Fähigkeit in sich, sich in Menschen eines anderen und des gleichen Geschlechts zu verlieben. Sexuelle Orientierungen sind nicht als starre Muster zu sehen. Der Übergang zwischen sexuellen Orientierungen ist fließend.

Hier finden Sie mehr Informationen zu den Themen Queer, sexuelle Vielfalt und sexuelle Orientierungen (Fachstelle NÖ – Sexualpädagogik).

Was ist ein Coming-out?

Unter dem Begriff „Coming-out“ (auf Deutsch „Herauskommen“) wird das Bekanntmachen der eigenen sexuellen Orientierung verstanden. Das Coming-out umfasst einerseits das Sich-bewusst-Werden der eigenen Sexualität (inneres Coming-out) und andererseits das öffentliche Bekenntnis dazu (Coming-out nach außen).

In der eigenen Identitätsfindung während des Coming-outs kann es zu Selbstzweifeln und Ungewissheit kommen. Denn es kann lange dauern, bis die eigene sexuelle Orientierung als Teil der eigenen Persönlichkeit akzeptiert wird. Für die meisten ist diese Lebensphase auch heute noch nicht ganz einfach, sondern mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Weil in unserer Gesellschaft Heterosexualität immer noch als Norm angenommen wird, müssen manche Menschen eine davon abweichende sexuelle Orientierung erst verarbeiten und annehmen.

Im Fall von Unsicherheiten ist es völlig normal, sich beim Klarwerden über die eigene Sexualität Zeit zu nehmen. Das Thema betrifft nur einen selbst, und das Ergebnis des Coming-outs ist immer zu 100 Prozent normal und natürlich. Für das Coming-out ist es nie zu spät. Das innere und äußere Coming-out geschieht bei jeder Person zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Viele werden sich in der Pubertät über ihre sexuelle Orientierung klar, manche schon davor und andere erst im Erwachsenenalter. Nicht selten erkennen Familienväter und -mütter, dass sie schwul, lesbisch oder bisexuell sind.

Für die mentale Gesundheit von nicht heterosexuellen Personen ist ein Coming-out von Vorteil, weil die eigene sexuelle Orientierung dann offen gelebt werden kann. So können homosexuelle, bisexuelle oder pansexuelle Menschen dann freier nach Partner:innen suchen. Studien kommen zu dem Ergebnis, dass queere Menschen die besten Chancen auf ein erfülltes Leben bei einem offenen Lebensstil nach einem Coming-out haben.

Was ist der Unterschied zu einem Outing?

Im Gegensatz zum Coming-out ist ein Outing nicht selbstbestimmt. Jemand anderen zu outen bedeutet, die sexuelle Orientierung einer Person ohne deren Zustimmung vor anderen Menschen bekannt zu machen. Ein Outing verletzt die Privatsphäre eines Menschen. Es ist strafbar, wenn es darauf abzielt zu kränken oder zu schädigen (Ehrenbeleidigung). Viele Menschen verstecken ihre sexuelle Orientierung, weil sie Nachteile und Diskriminierungen befürchten.

Diskriminierung als gesundheitliche Belastung

In unserer westlichen Gesellschaft gilt heterosexuelles Begehren als Norm. Dadurch besteht die Gefahr, dass nicht heterosexuelle Lebensweisen ignoriert und diskriminiert werden. Erfahrungen von Diskriminierung und Ausgrenzung können schwere negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit nicht heterosexueller Personen haben. Mögliche Folgen sind z.B. Angststörungen, Depressionen

oder Alkohol- und Drogenabhängigkeit.

Umgekehrt kann eine wachsende Akzeptanz verschiedener sexueller Orientierungen in der Gesellschaft auch positive Wirkungen auf die Zufriedenheit und Gesundheit nicht heterosexueller Menschen haben.

Gleichgeschlechtliche Ehen und Partnerschaften

Das Schließen einer Ehe bzw. die Gründung einer Familie kann nicht nur für heterosexuelle Menschen, sondern auch für homo-, bi- oder pansexuelle Menschen und Menschen anderer sexueller Orientierungen zu einem erfüllten Leben gehören. Nicht heterosexuelle Partnerschaften können als eingetragene Partnerschaft oder Ehe geschlossen werden. Seit 1. Jänner 2019 können auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Weitere Informationen finden Sie unter Familie und Partnerschaft (oesterreich.gv.at).

Was versteht man unter einer Regenbogenfamilie?

In Regenbogenfamilien kann auch nur ein Elternteil schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender sein. Eine lesbische Alleinerzieherin mit Kind ist ebenso eine Regenbogenfamilie wie eine Familie, in der Vater oder Mutter transgender ist. In Österreich gibt es immer mehr Kinder, die etwa in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben. Früher waren es meist Kinder, die einer früheren heterosexuellen Beziehung entstammten. Der Anteil an Kindern, die in eine bereits bestehende gleichgeschlechtliche Beziehung hineingeboren werden, nimmt jedoch stetig zu.

Homosexuelle, bisexuelle, pansexuelle und asexuelle Menschen können genauso wie heterosexuelle einen intensiven Kinderwunsch haben. Mehr Informationen zur Elternschaft in Regenbogenfamilien bieten die Web-Seiten der Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten.

Wohin kann ich mich wenden?

Info, Hilfe und Unterstützung für Fragen zu Sexualität, sexueller Orientierung, Coming-out etc. finden Sie in folgenden Beratungsstellen:

Hinweis

Im Text wird mit dem Doppelpunkt zwischen männlicher und weiblicher Bezeichnung die Geschlechtervielfalt berücksichtigt.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 23. November 2021

Erstellt durch: Redaktion

Expertenprüfung durch: Fachstelle NÖ – Abteilung Sexualpädagogik

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