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Mundgeruch

Unter Mundgeruch versteht man stark riechenden Atem. Betroffene bemerken ihn oft nicht. Vorübergehender Mundgeruch ist bis zu einem gewissen Grad normal und betrifft alle Menschen. Er lässt sich mit regelmäßiger und gründlicher Mundhygiene vermeiden. Ist der Mundgeruch jedoch sehr stark ausgeprägt und lang anhaltend, kann das auf Erkrankungen hinweisen. Meist stecken Erkrankungen der Mundhöhle dahinter. Selten verursachen bestimmte Erkrankungen der Atemwege, des Magen-Darm-Trakts oder Stoffwechselerkrankungen Mundgeruch. Je nach Ursache für den Mundgeruch gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung.

Was ist Mundgeruch?

Von Mundgeruch spricht man, wenn der Atem schlecht riecht. Fachleute sprechen von Foetor ex ore, wenn die Ausatemluft nur aus dem Mund schlecht riecht. Wird zusätzlich auch beim Ausatmen durch die Nase ein schlechter Geruch festgestellt, sprechen die Fachleute von Halitosis. Die oder der Betroffene bemerkt den Mundgeruch meist selbst nicht. Er wird aber von den Mitmenschen als unangenehm wahrgenommen.

Vorübergehender Mundgeruch ist normal und kann bei jedem Menschen in jedem Alter auftreten. Fachleute sprechen von physiologischem Mundgeruch oder physiologischer Halitosis. Meistens ist der Ursprung in der Mundhöhle - z.B. Belag im hinteren Bereich des Zungenrückens - oder durch Konsum bestimmter Nahrungs- und Genussmittel - z.B. Knoblauch, Alkohol.

Wenn der Mundgeruch anhaltend ist, können auch Erkrankungen dahinterstecken. Fachleute sprechen von pathologischem Mundgeruch oder pathologischer Halitosis. Die Ursache liegt entweder in der Mundhöhle - Erkrankungen der Zähne und der Schleimhaut - oder im Bereich der HNO - Nase, Rachenraum - oder in anderen Allgemeinerkrankungen - z.B. Diabetes mellitus.

Wie entsteht Mundgeruch?

Mundgeruch wird überwiegend durch Bakterien verursacht. Im Mund leben verschiedene Bakterien, die auch bei der Verdauung helfen können. Die meisten Bakterien sind auf der Zungenoberfläche angesiedelt. Sie zersetzen Eiweiß aus Nahrungsresten und anderes organisches Material. Dabei werden flüchtige Schwefelverbindungen freigesetzt, die sich unter die Atemluft mengen. Dadurch kann unangenehmer Geruch entstehen. Kommt es zu einem bakteriellen Ungleichgewicht, kann der Mundgeruch sehr stark ausgeprägt oder anhaltend sein.

Auch der Speichelfluss spielt bei der Entstehung von Mundgeruch eine Rolle. Ausreichend Speichel ist wichtig für eine gesunde Mundflora und sorgt dafür, dass Essensreste aus dem Mundraum gespült werden. Ein verringerter Speichelfluss fördert die bakterielle Besiedelung und kann zu Mundgeruch führen. Das erklärt auch, warum die meisten Menschen vor allem am Morgen nach dem Aufwachen Mundgeruch haben: In der Nacht wird weniger Speichel produziert, und der Mund trocknet aus. Sobald man die Zähne putzt, Wasser trinkt oder etwas isst und so den Speichelfluss anregt, verschwindet dieser morgendliche Mundgeruch in der Regel.

Zudem können auch manche Lebensmittel, z.B. Zwiebel oder Knoblauch, sowie Alkohol, Kaffee oder Zigaretten zu vorübergehendem Mundgeruch führen.

Welche Ursachen für anhaltenden Mundgeruch gibt es?

Bei stark ausgeprägtem, anhaltendem Mundgeruch liegt die Ursache in 80 bis 90 Prozent der Fälle in der Mundhöhle. Mögliche Ursachen sind unter anderem: 

  • mangelnde Mundhygiene,
  • Zungenbelag,
  • Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis),
  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis),
  • Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis),
  • offene Karies,
  • überstehende Kronenränder,
  • schlecht sitzender oder ungepflegter Zahnersatz,
  • große Zahnzwischenräume, in denen sich Speisereste sammeln können,
  • akute und vor allem chronische Mandelentzündung (Tonsillitis),
  • große Gaumenmandeln, die Speisereste zurückbehalten,
  • Abszesse im Mundraum,
  • Mundtrockenheit (Xerostomie): diese kann z.B. durch bestimmte Medikamente begünstigt werden,
  • selten: Tumore, z.B. der Zunge.

Weitere Ursachen

Neben der Mundhöhle kann die Ursache für Mundgeruch auch im Nasen-Rachen-Raum, in den Atemwegen oder im Magen-Darm-Trakt liegen. Zum Beispiel:

  • Nasennebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis),
  • Fremdkörper in der Nase,
  • Bronchitis,
  • Abszesse im Nasen-Rachen-Raum oder in der Lunge,
  • Sodbrennen (Reflux),
  • Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis),
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis) durch Helicobacter pylori,
  • sehr selten: bösartiger Tumor, z.B. Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs.

Hinweis

Mögliche Allgemeinerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus, Nierenerkrankungen oder Lebererkrankungen können ebenfalls Mundgeruch verursachen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Da Mundgeruch in den meisten Fällen im Mund entsteht, ist die erste Anlaufstelle die Zahnärztin oder der Zahnarzt.

Um Ursachen für anhaltenden Mundgeruch zu finden, fragt die Ärztin oder der Arzt unter anderem nach:

  • den persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten beim Essen,
  • den Ablauf der täglichen Mund- und Zahnpflege,
  • bestehenden Vorerkrankungen,
  • zahnärztlichen Behandlungen,
  • der Einnahme von Medikamenten.

Zusätzlich untersucht die Zahnärztin oder der Zahnarzt den Mundraum, insbesondere die Zähne, die Zunge, das Zahnfleisch sowie den Rachen, die Nasenhöhlen und die oberen Atemwege.

Bei der Untersuchung stellt die Zahnärztin oder der Zahnarzt fest, ob Mundgeruch vorhanden ist und ob die Ausatemluft vor allem durch den Mund oder durch die Nase schlecht riecht. Wenn der Atem vor allem beim Ausatmen durch den Mund schlecht riecht, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die Ursache in der Mundhöhle liegt. Riecht der Atem vor allem beim Ausatmen durch die Nase schlecht, liegt die Ursache eher im Nasen-Rachen-Raum.

Wie stark der Mundgeruch ist, kann die Ärztin oder der Arzt mit sogenannten organoleptischen Tests beurteilen. Dabei atmet die Patientin oder der Patient die Ärztin oder den Arzt an. Die Ärztin oder der Arzt kann die Stärke des Geruches mithilfe einer Skala einteilen. Genaue Aussagen über die Mundgeruchsstärke sind zudem durch Messungen mit speziellen Geräten, z.B. einem sogenannten Halimeter oder einem Gas-Chromatographen, möglich. Mit diesen Messgeräten wird die Konzentration der Schwefelverbindungen im Atem gemessen. Bei dieser Methode bläst die Patientin oder der Patient Luft in ein Mundstück, das am Messgerät befestigt wird. Dabei wird ermittelt, wie stark der Atem mit Schwefelverbindungen durchsetzt ist. Wird ein bestimmter Grenzbereich überschritten, spricht man von Mundgeruch.

Weiterführende Untersuchungen

Ergeben sich Hinweise auf eine Erkrankung im Nasen- oder Halsbereich, ist eine Abklärung durch eine HNO-Ärztin oder einen HNO-Arzt erforderlich. Lässt sich weder im Mund- noch im HNO-Bereich die Ursache für den Mundgeruch feststellen, ist eine internistische Abklärung sinnvoll.

Unter Umständen können weitere Untersuchungen notwendig sein, z.B.:

Welche Möglichkeiten der Behandlung von Mundgeruch gibt es?

Wenn die Ärztin oder der Arzt eine eindeutige zugrunde liegende Ursache für den Mundgeruch feststellt, muss diese entsprechend behandelt werden. Zum Beispiel:

  • zahnärztliche Behandlung von Erkrankungen der Zähne oder des Zahnfleisches,
  • Korrektur der Putznischen am Rand der schlecht sitzenden Kronen oder unter dem unpassenden Zahnersatz,
  • Behandlung von Entzündungen und Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum oder in den Atemwegen,
  • unter Umständen Absetzen von Medikamenten, die zu Mundtrockenheit führen können, und Wechsel auf einen anderen Wirkstoff.

Wenn bei der ärztlichen Untersuchung keine eindeutige Ursache für den Mundgeruch gefunden wird, können oft einfache Maßnahmen im Alltag helfen, den Mundgeruch zu verbessern. Dadurch können Betroffene selbst etwas gegen Mundgeruch tun.

Was kann ich selbst tun?

 Es gibt einfache Vorbeugemaßnahmen, die gegen Mundgeruch helfen. Dazu zählen u.a.:

  • tägliches Zähneputzen, tägliche Anwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraum-Bürstchen,
  • auch die Zunge vorsichtig reinigen, z.B. mit einem Zungenschaber,
  • gründliche Reinigung des Zahnersatzes,
  • regelmäßiger Zahnarztbesuch,
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr,
  • meiden von Tabakprodukten,
  • möglichst wenig Alkohol und Kaffee trinken,
  • zuckerfreien Kaugummi kauen, um die Speichelproduktion anzuregen,
  • regelmäßige Anwendung einer Mundspülung: Der beste Zeitpunkt für die Verwendung einer Mundspülung ist vor dem Schlafengehen. Dadurch verbleiben die Rückstände der Mundspülung länger im Mund und können eine größere Wirkung entfalten. Darüber hinaus ist die bakterielle Aktivität, die zu Mundgeruch führt, aufgrund des fehlenden Speichelflusses im Schlaf am größten. Die in Mundspülungen enthaltenen Wirkstoffe können durch die Wirkstoffe in Zahnpasten inaktiviert werden. Daher empfehlen Fachleute, erst eine Stunde oder länger nach dem Zähneputzen eine Mundspülung zu verwenden.

Hinweis

Die genannten Maßnahmen sind im Alltag gut umsetzbar und zeigen bei vielen Personen eine Verbesserung. Jedoch ist die Wirksamkeit nicht bei allen Maßnahmen sicher wissenschaftlich nachgewiesen.

Wohin kann ich mich wenden?

Die erste Anlaufstelle bei Mundgeruch ist die Zahnärztin oder der Zahnarzt. Befindet sich die Ursache im Mund, so lässt sich der Foetor ex ore mit einfachen Mitteln beseitigen:

  • Eine professionelle Zahnreinigung entfernt Beläge an Stellen, die man selbst nur schwer erreichen kann.
  • Das Entfernen von Karies, schadhaften Füllungen, Kronen oder Brücken beseitigt Nistplätze für weitere Bakterien.
  • Erkrankungen des Zahnhalteapparates oder des Zahnfleisches werden behandelt.
  • Unpassende Zahnersätze können repariert oder erneuert werden.

Zahnärztinnen und Zahnärzte in Ihrer Nähe finden Sie unter Zahnarztsuche.

Zahnambulatorien in Ihrer Nähe finden Sie unter Suche nach Zahnambulatorien.

Liegen die Ursachen für den Mundgeruch nicht in der Mundhöhle, können Sie sich an folgende Ärztinnen und Ärzte wenden:

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin oder Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
  • Fachärztin oder Facharzt für Interne Medizin.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen.

Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Services und Formulare der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 19. Februar 2024

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim. Dr. Andrea Koren, Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

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