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Akute Pankreatitis

Bei einer akuten Pankreatitis werden die von der Bauchspeicheldrüse produzierten Verdauungsenzyme zu früh aktiviert. Dadurch wird eine Selbstverdauung des Organs in Gang gesetzt und das Gewebe geschädigt. Diese Prozesse können auch auf benachbarte Strukturen im Bauchraum übergreifen und hier zu Entzündungen und Gewebeschäden führen. Dadurch entstehen typische Beschwerden, die von Oberbauchschmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen reichen können.

Welche Ursachen hat die akute Pankreatitis?

Die häufigsten Ursachen sind – neben hohem Alkoholkonsum (alkoholinduzierte Pankreatitis) – Gallenwegserkrankungen wie v.a. Gallengangsteine (biliäre Pankreatitis). Diese können zu einer Verengung oder zu einem Verschluss der gemeinsamen Mündungsstelle der Bauchspeicheldrüse und des Gallenganges in den Zwölffingerdarm und damit zu einem Rückstau von Pankreassaft führen. Seltenere Ursachen einer akuten Pankreasentzündung sind u.a.:

  • endoskopische retrograde Darstellung und Untersuchung der Gallen- und Pankreasgänge (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie, ERCP),
  • Komplikationen nach Bauchoperationen,
  • Infektionen,
  • Störungen im Fettstoffwechsel (Hyperlipidämie),
  • Störungen im Stoffwechsel der Schilddrüse (z.B. Hyperparathyreoidismus),
  • Medikamente,
  • Autoimmunprozesse,
  • genetische Ursachen (hereditäre Pankreatitis),
  • Verletzungen,
  • Tumoren,
  • bestimmte Sekretabflussstörungen durch anatomische Abweichungen.

Bei einer akuten Pankreatitis werden die von der Bauchspeicheldrüse produzierten Verdauungsenzyme zu früh aktiviert. Dadurch wird eine Selbstverdauung des Organs in Gang gesetzt und das Gewebe geschädigt. Diese Prozesse können auch auf benachbarte Strukturen im Bauchraum übergreifen und zu Entzündungen führen. In der Folge kann es zu Aszites, Pleuraerguss sowie zu einer massiven Belastung von Kreislauf und Nieren kommen. Abgestorbenes Gewebe und Flüssigkeitsansammlungen können sich in der Folge infizieren und zu einer Sepsis führen. Weiters können sich im Pankreas flüssigkeitsgefüllte Kammern (Pseudozysten) entwickeln. Diese bilden sich häufig wieder von selbst zurück.

Welche Symptome können bei akuter Pankreatitis auftreten?

Folgende Symptome können auf eine akute Pankreatitis hinweisen:

  • Schmerzen im Oberbauch: häufig abrupt einsetzend, heftig, bohrend oder dumpf, gürtelförmig in den Rücken ausstrahlend,
  • eventuell rechtsseitige, kolikartige Oberbauchschmerzen (bei biliärer Pankreatitis),
  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Blähbauch (Meteorismus),
  • Verstopfung,
  • Fieber.

In schweren Fällen können Gelbsucht, Aszites, Pleuraergüsse sowie Zeichen von Sepsis und Schock hinzukommen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist eine ernsthafte Erkrankung, die einen Krankenhausaufenthalt erfordert. Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein: Bei vielen Patientinnen/Patienten ist die Entzündung nach ein bis zwei Wochen abgeklungen. Ein schwerer Verlauf mit Komplikationen kann allerdings Wochen bis Monate dauern. Mitunter kann eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse tödlich verlaufen. Folgende Komplikationen können u.a. auftreten:

  • Dehydrierung des Körpers: Verliert der Körper zu viel Flüssigkeit, kann es zu Störungen des Elektrolythaushaltes kommen mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen wie z.B. starken Einschränkungen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Herzproblemen, Kreislaufkollaps sowie Nierenversagen.
  • Pseudozysten: Dabei bilden sich in oder an der Bauchspeicheldrüse mit Sekret gefüllte Bläschen, die leichte Beschwerden wie z.B. Magenschmerzen auslösen, aber auch unbemerkt bleiben können. In vielen Fällen bilden sie sich von selbst zurück. Manchmal kann es zu einer Infektion oder Blutungen kommen.
  • Infizierte Pankreatitis: Die Entzündung kann zum Absterben von Gewebe in der Bauchspeicheldrüse führen, Bakterien können sich ansiedeln und wiederum zu einer Infektion führen. Diese kann sich im Bauchraum ausbreiten.
  • Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS): kann als Folge einer schwer gewebebeschädigten Bauchspeicheldrüse auftreten. Dabei befällt die Infektion den gesamten Körper und kann bis zum Multiorganversagen führen.

Wie wird die Diagnose einer akuten Pankreatitis gestellt?

Die Ärztin/der Arzt erhebt in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) die Beschwerden sowie möglichen Ursachen und führt eine körperliche Untersuchung durch. Dabei wird der Oberbauch abgetastet und auf bläuliche bis grünliche Hautverfärbungen (Cullens- bzw. Grey-Turners-Zeichen) geachtet, die auf eine Pankreatitis hinweisen können. Zur näheren Abklärung können folgende Untersuchungen notwendig sein:

  • Laboruntersuchung des Blutes auf
  • Harnuntersuchung (Harnamylase)
  • Eventuell Punktion des Bauchraumes bei Infektionsverdacht

Weitere Informationen erhalten Sie unter Laborwerte: Bauchspeicheldrüse.

Gegebenenfalls kommen bildgebende Verfahren zur Diagnosesicherung sowie zur Abklärung der Ursachen zum Einsatz, v.a.:

Wie erfolgt die Behandlung einer akuten Pankreatitis?

Da bei akuter Pankreatitis zu Beginn keine Prognose über den Verlauf gestellt werden kann, werden alle Patientinnen/Patienten zunächst ein paar Tage in ein Krankenhaus aufgenommen. Im Vordergrund stehen intravenöser Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, Antibiotikagabe bei Infektion und die Hemmung der Magensäuresekretion (Protonenpumpeninhibitoren) sowie medikamentöse Schmerzlinderung. Etwaige Gallengangsteine werden endoskopisch entfernt, infizierte Nekrosen chirurgisch oder endoskopisch saniert. Bei Vorliegen von Aszites oder Pleuraerguss erfolgt eine Entwässerung mittels Drainagen. Bilden sich Pseudozysten im Laufe mehrerer Wochen nicht von selbst zurück, werden sie endoskopisch oder chirurgisch abgeleitet.

Mit einer Sondenernährung wird meistens am zweiten Tag im Spital begonnen. Sobald die Patientin/der Patient schmerzfrei ist, erfolgt ein langsamer Kostaufbau. Alkoholkarenz wird in jedem Fall zur Vermeidung eines Rezidivs empfohlen.

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Abklärung von Beschwerden der Bauchspeicheldrüse wenden Sie sich als erste Anlaufstelle an eine Ärztin/einen Arzt für Allgemeinmedizin. Zur weiterführenden Abklärung und Therapie kann ein Besuch bei folgenden Ärztinnen/Ärzten erforderlich sein:

  • Fachärztin/Facharzt für Innere Medizin (Gastroenterologie und Hepatologie),
  • Fachärztin/Facharzt für Chirurgie.

Hinweis

Bei starken, akuten Beschwerden rufen Sie die Rettung 144.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien werden von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Grundsätzlich rechnet Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. das Ambulatorium direkt mit Ihrem Krankenversicherungsträger ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Sie anfallen (BVAEB, SVS, SVS, BVAEB).

Sie können allerdings auch eine Wahlärztin/einen Wahlarzt (d.h. Ärztin/Arzt ohne Kassenvertrag) oder ein Privatambulatorium in Anspruch nehmen. Nähere Informationen finden Sie unter Kosten und Selbstbehalte.


Wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist

Zumeist ist bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse ein Krankenhausaufenthalt erforderlich, da die Gefahr von Komplikationen zu hoch ist. Hierbei wird über die Krankenhauskosten abgerechnet. Von der Patientin/dem Patienten ist pro Tag ein Kostenbeitrag zu bezahlen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Was kostet der Spitalsaufenthalt?

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 30. September 2018

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Prim.Univ. Prof. Dr. Reinhold Függer

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