
Fruktoseintoleranz: Diagnose & Therapie
Bis zur endgültigen Diagnose einer Fruktoseintoleranz ist es für viele Betroffene häufig ein langer Weg, dem zumeist eine Beschwerdenkarriere vorausgeht. Eine Fruchtzuckerunverträglichkeit kann mithilfe des sogenannten H2-Atemtests festgestellt werden. Dieser Test zeigt, ob Fruktose vertragen wird. Bei der Therapie der Fruchtzuckerunverträglichkeit ist es wichtig, die Folsäure- und Zinkzufuhr im Auge zu behalten, da es hier leicht zu einer Unterversorgung kommen kann . . .
Diagnose
Eine Unverträglichkeit auf Fruktose kann mittels H2-Atemtests diagnostiziert werden. Dabei wird eine Fruktoselösung getrunken und im Anschluss die Atemluft analysiert. Wird der Fruchtzucker im Dickdarm fehlerhaft verarbeitet, entsteht u.a. Wasserstoff, der in der Atemluft gemessen werden kann. Begleitend dazu ist ein Ernährungs- und Symptomprotokoll hilfreich, da dadurch bestimmte Zusammenhänge zwischen Beschwerden und verzehrten Nahrungsmitteln hergestellt werden können. Wichtig ist zudem, dass eine angeborene Fruktoseintoleranz (hereditäre Fruktoseintoleranz) durch eine Ärztin/einen Arzt ausgeschlossen wird.
Therapie
Bei Fruktosemalabsorption soll die Fruktose- und Sorbitaufnahme über die Nahrung auf ein gut verträgliches Maß reduziert werden. Eine obst- bzw. fruktosefreie Ernährung ist dabei nicht nötig. Meist wird im Rahmen eines dreistufigen Verfahrens die individuelle Verträglichkeitsgrenze ermittelt. Der anfänglichen Karenzphase folgt eine Aufbau- bzw. Testphase mit anschließender Dauertherapie.
In der Karenzphase wird die Aufnahme an Fruchtzucker und Zuckeralkoholen wie Sorbit streng gemieden. Diese Phase wird so kurz wie möglich gehalten. Im Anschluss wird die Fruchtzuckeraufnahme schrittweise erhöht – bis die persönliche Toleranzgrenze erreicht ist.
Besteht eine Fruktosemalabsorption über lange Zeit, kann es zu einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Darms kommen, zu deren Behandlung Antibiotika eingesetzt werden.
Folsäure- und Zinkzufuhr beachten!
Achten Sie bei der Ernährung insbesondere auf die Zufuhr des Vitamins Folsäure und den Mineralstoff Zink, da die Versorgung damit ev. nicht ausreichend sein kann. Dies ist besonders in der Schwangerschaft wichtig. Bei Fruktosemalabsorption geeignete Folsäurequellen sind grünes Blattgemüse, Spinat, Salat, Gurken, Tomaten, Hefe, Erdäpfel und Weizenkeime. Zink ist insbesondere enthalten in Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel, Fisch, Eiern, Milch und Käse. Weitere Informationen erhalten Sie unter Folsäure und Zink.
Das Infoblatt Fruktose der Sozialversicherung gibt praktische Tipps.Kleine Mengen verträglich
Eine ausgewogene Ernährung ist auch bei Fruktosemalabsorption möglich. Viele Lebensmittel sind von Natur aus fruktosearm bis -frei bzw. werden kleine Mengen durchaus vertragen. Als Grundlage der Ernährung sollte die Österreichische Ernährungspyramide dienen. Eine bedarfsdeckende Zufuhr an Folsäure und Zink ist zu beachten. Eine qualifizierte Ernährungsberatung ist hilfreich.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Ernährungsberatung und -therapie.Übersicht: Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorheriger Artikel | nächster Artikel
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
zuletzt aktualisiert 04.05.2016
Freigegeben durch Redaktion Gesundheitsportal
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