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Eierstockentzündung & Eileiterentzündung (Adnexitis)

Eierstockentzündung und Eileiterentzündung treten oft gleichzeitig auf. Dies wird als Adnexitis bezeichnet. Eine Adnexitis kann einseitig oder beidseitig vorkommen. Die Ursache ist meistens eine Infektion mit Bakterien. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Sie sollte möglichst frühzeitig begonnen werden, um Komplikationen zu verhindern. Eine mögliche Folge einer unbehandelten Entzündung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane ist Unfruchtbarkeit.

Wenn nicht nur Eierstöcke und Eileiter, sondern alle inneren weiblichen Geschlechtsorgane im kleinen Becken entzündet sind, spricht man von einer Pelvic Inflammatory Disease, kurz PID. Dabei ist oft auch das Bauchfell entzündet. Eine PID ist eine schwere Erkrankung, die bis zu einer Blutvergiftung führen kann. Eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika ist auch dafür sehr wichtig.

Welche Entzündungen der inneren weiblichen Geschlechtsorgane gibt es?

Bei der Frau kann es zu folgenden Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane kommen:

  • Entzündung der Eierstöcke: Es gibt zwei Eierstöcke, einen auf jeder Seite. Eine Entzündung der Eierstöcke wird als Oophoritis bezeichnet. Sie kann einseitig oder beidseitig auftreten.
  • Entzündung der Eileiter: Jeder Eierstock ist durch einen Eileiter mit der Gebärmutter verbunden. Eine Entzündung der Eileiter wird als Salpingitis bezeichnet. Sie kann ebenfalls einseitig oder beidseitig auftreten.
  • Entzündung der Eierstöcke und der Eileiter: Eierstöcke und Eileiter werden zusammen als „Anhängsel“ – sogenannte Adnexe – der Gebärmutter bezeichnet. Aufgrund ihrer anatomischen Nähe zueinander sind sie meist zeitgleich von einer Entzündung betroffen. Dies wird als Adnexitis bezeichnet. Auch sie kann einseitig oder beidseitig auftreten.
  • Entzündung des ganzen oberen weiblichen Genitaltraktes: Wenn zeitgleich alle inneren weiblichen Geschlechtsorgane im kleinen Becken entzündet sind, spricht man von einer Pelvic Inflammatory Disease, kurz PID. Die PID ist eine schwere Erkrankung. Dabei kommt es zur
    • Entzündung des Gebärmutterhalses, sogenannten Zervizitis,
    • Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, sogenannten Endometritis,
    • Entzündung von Eierstöcken und Eileitern, sogenannten Adnexitis, meist mit Abszessbildung,
    • Entzündung des Bauchfells, sogenannten Peritonitis.
Anatomie der inneren weiblichen Geschlechtsorgane
© bilderzwerg

Welche Ursachen hat eine Adnexitis oder eine PID?

Eine Adnexitis oder eine PID entsteht meistens durch eine Infektion mit Bakterien. Am häufigsten handelt es sich um Chlamydien oder Gonokokken bzw. um Mischinfektionen mit beiden Erregern. Weitere mögliche Erreger sind unter anderem Gardnerella vaginalis, E. coli, Enterobakterien, Streptokokken, Staphylokokken oder Mykoplasmen.

Die Krankheitserreger können auf unterschiedliche Weise zu den Eierstöcken und Eileitern gelangen bzw. sich im kleinen Becken ausbreiten:

  • „Aufsteigende“ Infektion: Die Erreger steigen über die Scheide in die Gebärmutter und weiter in die Eileiter und die Eierstöcke auf. Mediziner:innen sprechen auch von einer aszendierenden Infektion. Die Infektion erfolgt in diesen Fällen meist über Geschlechtsverkehr.
  • „Absteigende“ Infektion: Die Erreger gelangen von entzündeten Nachbarorganen zu den weiblichen Geschlechtsorganen. Dies ist entweder auf dem Lymphweg oder durch direkten Kontakt der Organe möglich. Mediziner:innen sprechen auch von einer deszendierenden Infektion. Sie kann zum Beispiel bei einer Blinddarmentzündung oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung vorkommen.
  • Infektion über den Blutweg: Die Erreger können sich auch über den Blutweg ausbreiten und zu einer Adnexitis und einer PID führen. Mediziner:innen sprechen von einer hämatogenen Infektion. Dies ist jedoch selten. Sie kommt typischerweise bei einer Adnexitis infolge einer Tuberkulose vor.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Bestimmte Faktoren erleichtern es Krankheitserregern, sich auszubreiten. Dies gilt insbesondere für Infektionen, die über die Scheide „aufsteigen“. Zu den begünstigenden Faktoren zählen unter anderem

  • häufig wechselnde Geschlechtspartner:innen,
  • junges Alter unter 25 Jahren,
  • gestörte Scheidenflora,
  • bakterielle Vaginose,
  • Schleimhautveränderungen im Gebärmutterhals oder in der Gebärmutter,
  • Regelblutung,
  • Wochenbett,
  • Rauchen,
  • medizinische Eingriffe von der Scheide aus, z.B. das Einlegen einer Verhütungsspirale, Kürettage.

Hinweis

Die Verwendung von Kondomen kann vor Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane schützen.

Welche Symptome können auftreten?

Die möglichen Symptome einer akuten Adnexitis oder einer PID können sehr unterschiedlich sein. Manchmal treten gar keine oder nur sehr milde Beschwerden auf. In anderen Fällen fühlt sich die betroffene Frau sehr krank. Mögliche Symptome sind:

  • Schmerzen im Unterbauch, einseitig oder beidseitig,
  • ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide, manchmal eitrig,
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr,
  • Blutungsstörungen,
  • Harnwegsinfektion,
  • erhöhte Temperatur oder Fieber,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • Durchfall oder Verstopfung,
  • aufgewölbte, harte, druckschmerzhafte Bauchdecke,
  • beeinträchtigtes Allgemeinbefinden.

Die Beschwerden sind meist zu Beginn der akuten Entzündung am stärksten ausgeprägt. Wenn die Entzündung abklingt, werden auch die Symptome milder.

Die Entzündung kann in ein chronisches Stadium übergehen und zu anhaltenden Beschwerden führen. Möglich sind unter anderem:

  • Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr,
  • Schmerzen oder Unregelmäßigkeiten bei der Regelblutung,
  • Rückenschmerzen,
  • Verstopfung,
  • Blähungen,
  • eingeschränkte Leistungsfähigkeit.

Eine chronische Adnexitis oder PID kann jederzeit wieder akut werden und zu den entsprechenden Beschwerden führen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Adnexitis und PID können verschiedene Komplikationen und Spätfolgen nach sich ziehen. Das Risiko ist besonders groß, wenn die Entzündung nicht oder nicht erfolgreich behandelt wird und in eine chronische Form übergeht. Möglich sind unter anderem:

  • Vernarbungen und Verwachsungen: Die Entzündungen hinterlassen oft Narben und Verwachsungen. Diese können Schmerzen verursachen. Vernarbungen in den Eileitern können zudem zu Unfruchtbarkeit führen: Da die Befruchtung im Eileiter stattfindet, ist ein nicht intakter Eileiter eine mögliche Ursache für unerfüllten Kinderwunsch. Je häufiger die Entzündungen stattfinden, desto höher ist das Risiko, unfruchtbar zu werden. Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit einer gefährlichen Eileiterschwangerschaft.
  • Ansammlung von Eiter und Bildung von Abszessen im kleinen Becken
  • Ansammlung von Flüssigkeit im Eileiter, sogenannte Hydrosalpinx. In der Folge bläht sich der Eileiter stark auf.
  • „Frozen pelvis“: Bei dieser besonders schweren Folgeerscheinung von Entzündungen der Eileiter und Eierstöcke kommt es zu einer kompletten Verwachsung des kleinen Beckens mit wucherndem Gewebe.
  • Blutvergiftung: Vor allem bei einer PID, bei der auch das Bauchfell entzündet ist, besteht die Gefahr, dass sich die Bakterien über die Blutbahn ausbreiten und zu einer Blutvergiftung – einer sogenannten Sepsis – führen. Diese kann lebensbedrohlich sein und stellt eine Notfallsituation dar. Mehr zum Thema: Blutvergiftung

Auch wenn die akute Entzündung keine oder nur milde Beschwerden hervorruft, sind Folgeschäden möglich.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt führt zunächst eine ausführliche Anamnese durch. Sie oder er fragt unter anderem, welche Beschwerden vorhanden sind, seit wann diese bestehen, ob sie zum ersten Mal aufgetreten sind etc. Zudem führt sie oder er eine gynäkologische Untersuchung durch.

Bei Verdacht auf eine Adnexitis bzw. eine PID entnimmt die Ärztin oder der Arzt einen Abstrich aus der Scheide sowie rund um den Gebärmutterhals. Dieser wird unter dem Mikroskop und im Labor untersucht. So kann festgestellt werden, ob bzw. welche Bakterien vorhanden sind. Die Ärztin oder der Arzt führt zudem eine Ultraschalluntersuchung durch, um mögliche Auffälligkeiten der Eileiter und benachbarten Regionen zu beurteilen.

Zudem untersucht die Ärztin oder der Arzt den Harn und nimmt Blut ab. Die Blutabnahme klärt auf, ob der Entzündungswert CRP sowie die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit - kurz BSG - erhöht sind.

Unter Umständen wird auch eine Laparoskopie – eine Spiegelung der Bauchhöhle unter Narkose – durchgeführt. Der Eingriff erfolgt in einem Krankenhaus. Dabei kann die Ärztin oder der Arzt die betroffenen Organe direkt beurteilen. Zudem können andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Es ist auch möglich, bei dem Eingriff Abszesse zu eröffnen und zu spülen, sofern welche vorhanden sind.

Wie erfolgt die Behandlung einer Adnexitis und einer PID?

Die Behandlung einer Adnexitis oder einer PID erfolgt mit Antibiotika. Meist werden mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert. Manchmal ist ein Krankenhausaufenthalt erforderlich, damit die Antibiotika mit Infusionen in die Vene verabreicht werden können. Meist wird mit der Antibiotikabehandlung sofort begonnen, wenn der Verdacht auf eine Adnexitis oder eine PID besteht. Dies soll das Risiko für Komplikationen, wie etwa eine Unfruchtbarkeit, verringern. Sobald der Erreger feststeht, wird das Antibiotikaschema gegebenenfalls angepasst. Die oder der Sexualpartner:in wird ebenfalls behandelt, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. 

Zudem ist körperliche Schonung wichtig. Bei Schmerzen oder Fieber kann die Ärztin oder der Arzt schmerz- und fiebersenkende Medikamente verordnen. Eine Spirale kommt als möglicher Keimträger infrage und wird eventuell entfernt. Vier bis sechs Wochen nach Therapieende ist eine Kontrolluntersuchung sinnvoll.

Bei Vorliegen von Abszessen wird meist eine Operation vorgenommen. Dabei werden die Abszesse mittels sogenannter Punktion eröffnet. Der Eiter wird abgesaugt und der Beckenraum gespült.

Bei einer chronischen Eierstock- oder Eileiterentzündung müssen eventuell ein oder beide Eileiter oder auch ein oder beide Eierstöcke entfernt werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Diagnose und Behandlung einer Adnexitis oder einer PID wenden Sie sich an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Frauenheilkunde. In akuten Fällen, z.B. bei starken Unterbauchschmerzen, wenden Sie sich an eine Spitalsambulanz für Frauenheilkunde. Bei medizinischen Notfällen rufen Sie die Rettung unter der Nummer 144.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 12. September 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: MR Dr. Monika Matal, Ärztin für Allgemeinmedizin, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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