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Flugangst

Da Menschen von Natur aus nicht fliegen können, ist hin und wieder leichte Angst vor dem Fliegen normal. Flugangst kann jedoch auch sehr belastend für Reisende sein.

Die Gefühlspalette reicht dabei von leichter Beunruhigung bis hin zu massiven Ängsten im Rahmen einer Angststörung (Flugphobie). Reichen einfache Verhaltensmaßnahmen nicht aus, kann der Weg zum Profi zur Bewältigung der Flugangst hilfreich sein.

Welche Ursachen hat Flugangst?

Die Ursachen für Ängste – so auch für Flugangst – können unterschiedlich sein. Sie sind nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Zu den möglichen Ursachen zählen z.B. prägende Erfahrungen, die räumliche Enge im Flugzeug oder ein Gefühl des Kontrollverlusts. Flugangst kann auch bei Vielfliegern durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst werden. Positive Erfahrungen helfen jedoch, wieder weniger Angst vor dem Fliegen zu haben. Vermeidungsverhalten kann die Flugangst verstärken.

Psychologisch betrachtet führen angstauslösende Reize zu körperlichen Angstreaktionen. Zum Beispiel können auch nicht gefährliche Turbulenzen als tödliche Gefahr empfunden werden. Zudem können Personen mit Flugangst im engeren Umfeld als „Vorbilder“ dienen. Vor allem Kinder lernen so mitunter, dass Fliegen etwas Gefährliches und Angsteinflößendes ist. Auch negative Berichte in den Medien wirken mitunter verstärkend auf Flugangst (z.B. Berichte über Flugzeugabstürze). Weitere Informationen zur Entstehung von Ängsten und Angststörungen finden Sie unter Angststörung.

Welche Symptome können bei einer Flugangst auftreten?

Menschen mit Flugangst durchleben zwei Phasen der Angst:

  • Erwartungsangst (vor dem Flug),
  • Flugangst (während des Flugs).

Bereits Wochen oder Monate vor dem Flug kommt es zu starker Angst. Diese wird immer größer, je näher der Tag des Flugs heranrückt. Dabei kann es zu panikartigen Zuständen (Panikattacken) kommen. Bei diesen treten unter anderem Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüche oder Todesangst auf. Aber auch andere körperliche Beschwerden sind möglich, unter anderem: Magen-Darm-Probleme oder Kribbeln in Armen und Beinen. Dies sind Symptome, die auch auf Stress zurückzuführen sein können. Dennoch müssen körperliche Beschwerden immer ärztlich abgeklärt werden, um keine organischen Ursachen für die Ängste zu übersehen. Zudem kommt es meist zu Gedanken an Katastrophen (zum Beispiel: „Das Flugzeug stürzt bestimmt ab“).

Betroffene deuten mitunter jedes Signal während des Fluges als mögliche Gefährdung (z.B. kleinere Turbulenzen oder Reaktionen des Bordpersonals). Die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes wird überschätzt. Das negative Denken ist im Mittelpunkt. Es beherrscht Gedanken und Gefühle. Dabei wird die Angst auch oft unterdrückt. Es kommt zudem vor, dass Menschen mit Flugangst an frühere angstbehaftete Flugsituationen erinnert werden: Zum Beispiel an schwerere Turbulenzen. Diese Situationen können auch zu einer psychischen Traumatisierung führen.

Menschen mit Flugangst versuchen, das Fliegen so gut wie möglich zu vermeiden. Wenn sie fliegen, greifen sie häufig auf ungünstige Bewältigungsstrategien zurück, unter anderem: Alkohol, Beruhigungs- oder Schlafmittel.

Wie wird die Diagnose einer Flugangst gestellt?

Flugangst muss nicht immer eine Krankheit sein. Unter bestimmten Voraussetzungen wird Flugangst „krankhaft“. Man spricht dann von Flugphobie. Die Diagnose der Flugphobie erfolgt in der Regel mithilfe des ICD-10 (International Classification of Diseases Version 10). Darin wird die Flugangst als „spezifische Phobie“ genannt. Dabei müssen folgende Kriterien für die Diagnose einer Flugphobie vorhanden sein:

  • Die Symptome sind allein auf die Ängste zurückzuführen und haben keine andere psychiatrische Ursache.
  • Das Fliegen wird so gut wie möglich vermieden.
  • Die Angst ist auf Fliegen eingegrenzt.

Zudem herrscht starker Leidensdruck. Die Abgrenzung von herkömmlicher Flugangst zur krankhaften Flugphobie kann schwierig sein. Zudem ist es möglich, dass sich hinter einer Flugphobie eine andere Angststörung verbirgt, unter anderem Panikattacken. Nähere Informationen finden Sie unter Angststörung.

Wie erfolgt die Behandlung von Flugangst?

Wenn die eigenen Strategien zur Angstbewältigung nicht ausreichen bzw. nicht hilfreich sind, können Betroffene psychotherapeutische oder medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Bei der Behandlung von Flugangst kommt vor allem Psychotherapie zur Anwendung. Dabei haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze sehr bewährt. Ein wesentlicher Aspekt der Therapie ist die sogenannte „Exposition“. Das heißt, dass sich Betroffene ihren Ängsten stellen. Die Psychotherapeutin/der Psychotherapeut arbeitet mit der Patientin/dem Patienten schrittweise darauf hin, wie es ist zu fliegen. Zusätzlich setzen sich Betroffene mit Denkmustern und Gefühlsmanagement auseinander.

Parallel dazu lernt die Patientin/der Patient Entspannungstechniken (z.B. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, gezielte Atemübungen). Die Therapie kann bis hin zu einem „therapeutischen Flug“ reichen. Dieser sollte jedoch für den Anfang nicht zu lange dauern. Zudem erfolgt eine sogenannte Psychoedukation. Bei dieser werden Informationen über Ängste und ihre Entstehung sowie Bewältigung erklärt. Dabei gibt es Raum für Fakten und Fragen speziell zum Thema Fliegen (z.B. wie sicher ist Fliegen).

Für spezielle Ausnahmesituationen kann Ihnen eine Ärztin/ein Arzt Medikamente (Beruhigungsmittel wie etwa Benzodiazepine) z.B. gegen akute Panikzustände verschreiben. Diese sind jedoch nicht für den längeren Gebrauch bestimmt.

Was kann ich selbst tun?

Folgende Tipps können helfen, die Flugangst besser zu bewältigen:

  • den Flug rechtzeitig buchen und planen;
  • eine Entspannungstechnik (z.B. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung) lernen, vor allem in den Wochen vor dem Flug konsequent üben und diese gegebenenfalls auf dem Smartphone, Tablet während des Fluges hören;
  • regelmäßige Bewegung zum Stressabbau in den Alltag einbauen;
  • gemeinsam mit jemandem fliegen, dem Sie vertrauen;
  • das Flugpersonal auf die Ängste hinweisen;
  • sich während des Fluges ablenken (z.B. lesen oder einen Film ansehen);
  • Alkohol vermeiden. Dieser beruhigt nicht wie allgemein angenommen, sondern verschlimmert die Ängstlichkeit und kann zu Abhängigkeit führen.

Zudem kann es helfen, auf einem Gangplatz in der Nähe der Tragflächen zu sitzen. Dort nimmt man das Schwanken des Flugzeugs weniger wahr.

Wohin kann ich mich wenden?

Wenn Sie unter Flugangst leiden, können Sie sich an folgende Stellen wenden:

Auch Fluggesellschaften organisieren mitunter Seminare zum Thema Flugangst.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen, wenn eine krankheitswertige Störung vorliegt. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Über die jeweiligen Bestimmungen informieren Sie sich bitte zudem bei Ihrem Krankenversicherungsträger, den Sie über die Website der Sozialversicherung finden.

Seminare gegen Flugangst müssen von Betroffenen selbst bezahlt werden.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 6. Dezember 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Dr. Martin Aigner, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Spezialisierung in fachspezifischer psychosomatischer Medizin

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