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Peniskrebs

Peniskrebs ist eine sehr seltene Krebserkrankung. Wird Peniskrebs früh erkannt, ist die Chance auf Heilung gut. Der Penis kann in vielen Fällen erhalten bleiben. Deshalb sollten Männer jede noch so kleine Veränderung an ihrem Penis ernst nehmen und umgehend ärztlich abklären lassen. Hier finden Sie Informationen zu den Symptomen, zur Diagnose und Behandlung von Peniskrebs.

Was ist Peniskrebs?

Peniskrebs, auch Peniskarzinom genannt, betrifft vor allem Männer über 70. In den meisten Fällen entsteht der Krebs an der Eichel oder der Vorhaut. Fast immer geht der Krebs von veränderten Zellen der obersten Hautschicht aus. Fachleute bezeichnen das als sogenanntes „Plattenepithelkarzinom“. Weitaus seltener kommen der weiße Hautkrebs (Basaliom) oder der schwarze Hautkrebs (Melanom) vor.

Im Idealfall wird der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, in dem nur die oberflächliche Schicht des Penis betroffen ist. Schreitet der Krebs voran, kann er sich auf benachbarte Organe ausbreiten, wie die Harnröhre oder die Prostata. Über die Blut- und Lymphgefäße können Krebszellen vom Penis in weiter entfernte Organe gelangen. Dort wächst dann ein neuer bösartiger Tumor, eine sogenannte Metastase. Beim Peniskrebs bilden sich Metastasen zuerst in den Lymphknoten im Leistenbereich. Ist der Krebs sehr weit fortgeschritten, kommen Metastasen auch in der Lunge, den Knochen oder der Leber vor.

Welche Ursachen hat Peniskrebs?

Mehrere Faktoren können die Wahrscheinlichkeit, an Peniskrebs zu erkranken, erhöhen:

  • Immer wiederkehrende Entzündungen im Bereich der Eichel und Vorhaut. Wiederkehrende Entzündungen werden auch chronische Entzündungen genannt. Wenn diese Entzündungen nicht behandelt werden, kann sich daraus in weiterer Folge ein Peniskarzinom entwickeln. Die chronischen Entzündungen können verschiedene Ursachen haben:

    • Mangelhafte Genitalhygiene: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Hygiene und Peniskrebs: Männer sollten ihren Penis täglich mit Wasser, unter vorsichtigem Zurückschieben der Vorhaut, reinigen. Tun sie das nicht, sammelt sich sogenanntes Smegma unter der Vorhaut an und bietet einen guten Nährboden für Krankheitserreger. Entzündungen können die Folge sein. Smegma ist eine weiße klebrige Masse, die aus Hautzellen und Talg besteht und Tag für Tag gebildet wird.
    • Vorhautverengung: Fachleute sprechen von einer Phimose. Dabei ist die Vorhaut so verengt, dass die Betroffenen diese nicht vollständig zurückziehen können. Dadurch können die Männer ihre Eichel nicht gut reinigen. Männer, die als Kind beschnitten wurden, erkranken seltener an Peniskrebs. Bei einer Beschneidung wird die Vorhaut entfernt.

    • Eine Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus. Diese Viren sind in der Bevölkerung sehr weit verbreitet. Sie werden in erster Linie über Geschlechtsverkehr, seltener über die Haut im Intimbereich übertragen. Es gibt viele verschiedene HP-Viren: Manche verursachen harmlose Warzen im Genitalbereich, sogenannte Feigwarzen (Kondylome). Fachleute vermuten, dass die HP-Virus-Arten 16 und 18 bei der Entstehung von Peniskrebs eine Rolle spielen könnten. Zudem können Männer das Virus auf Frauen übertragen. Bei Frauen sind einige HPV-Arten an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt. Aus diesen Gründen empfehlen Fachleute, dass Mädchen und Buben vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen HPV geimpft werden. In Österreich ist die Impfung für alle Kinder ab dem vollendeten 9. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr kostenfrei.

  • Rauchen
  • Leukoplakie: Weiße nicht abwischbare Flecken können eine Vorstufe für Peniskrebs sein.

Welche Symptome können auftreten?

Peniskrebs verursacht anfangs meist keine oder nur uncharakteristische Beschwerden. Mitunter denken Männer, dass sie eine schlecht heilende Wunde haben. Folgende Veränderungen sollten Betroffene ernst nehmen und von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt abklären lassen:

  • Hautveränderungen am Penis, die jucken, nässen, leicht bluten oder schlecht heilen,
  • Knötchen oder warzenartige Hautveränderungen am Penis,
  • geschwollene oder verhärtete Haut an Eichel oder Vorhaut,
  • weißliche Flecken,
  • tastbare Lymphknoten in der Leistenregion,
  • Schwellung der Beine: Wenn die Lymphknoten in der Leistenregion vergrößert sind, kann in manchen Fällen die Lymphflüssigkeit aus den Beinen nicht abfließen. Dadurch staut sich die Flüssigkeit in den Beinen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Oft wird Peniskrebs erst spät diagnostiziert. Sei es aus Scham, Angst oder Unwissenheit - viele Männer gehen zu spät zu ihrer Ärztin oder ihrem Arzt, wenn sie eine Veränderung an ihrem Penis entdecken. Aber: Je früher Peniskrebs entdeckt und behandelt wird, desto schonender kann dieser behandelt werden und desto besser sind die Chancen auf Heilung. Männer sollten daher jede noch so kleine, ungewöhnliche Veränderung am Penis, der Eichel oder der Vorhaut ärztlich abklären lassen.

Nach einem ausführlichen Gespräch, der Anamnese, untersucht die Ärztin oder der Arzt den Penis. Zudem wird überprüft, ob die Lymphknoten in der Leistenregion geschwollen sind. Hat die Ärztin oder der Arzt den Verdacht, dass es sich um Krebs handeln könnte, ordnet sie oder er eine Biopsie an. Dabei wird eine Gewebeprobe von der auffälligen Stelle, manchmal auch aus den Lymphknoten in der Leistenregion entnommen. Fachleute untersuchen diese anschließend unter dem Mikroskop. Bestätigt sich der Krebsverdacht, führt die Ärztin oder der Arzt in bestimmten Fällen weitere Untersuchungen durch:

  • Ultraschall-Untersuchungen (Sonografie)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT)

Mit diesen Untersuchungen können die Ärztinnen und Ärzte feststellen, ob der Krebs bereits benachbarte Organe befallen hat. Zudem kann damit erkannt werden, ob sich bereits Metastasen in anderen Organen gebildet haben. So kann das Stadium der Krebserkrankung bestimmt werden. Fachleute bezeichnen diesen Vorgang als Stadieneinteilung oder Staging. Dabei ordnen sie die einzelnen Ergebnisse der Untersuchungen einem bestimmten Schema zu: der sogenannten TNM-Klassifikation.

Zudem liefert das unter dem Mikroskop untersuchte Gewebe wertvolle Informationen für das weitere Vorgehen: Die Fachleute beurteilen dabei, wie sehr sich die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden. Je größer der Unterschied ist, umso schneller und aggressiver wächst der Krebs. Fachleute sprechen vom Grading.

Mithilfe der TNM-Klassifikation und dem Grading können die Ärztinnen und Ärzte festlegen, welche Behandlung am besten geeignet ist. Zudem können sie in etwa abschätzen, wie die Krankheit verlaufen wird.

Wie erfolgt die Behandlung von Peniskrebs?

Die Behandlung hängt unter anderem davon ab, wie weit der Krebs fortgeschritten ist und ob bereits andere Organe vom Krebs betroffen sind. Je früher Peniskrebs behandelt wird, desto besser ist die Chance auf Heilung.

In bestimmten Fällen, wenn der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt wurde, kann eine lokale Behandlung helfen: Beispielsweise mit Laser, Strahlentherapie oder speziellen Salben, die Medikamente gegen den Krebs enthalten - Fachleute bezeichnen das als topische Chemotherapie. Bei etwa 30 von 100 Männern kommt der Krebs nach einer solchen lokalen Behandlung wieder. Fachleute sprechen dann von einem Rezidiv. Aus diesem Grund wird nach einer Laser- oder Salbenbehandlung erneut Gewebe aus der erkrankten Region entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Sollte sich herausstellen, dass Krebszellen zurückgeblieben sind oder der Krebs erneut wächst, dann ist doch eine Operation notwendig. Die Aussicht auf Heilung ist in diesem Fall dennoch gut.

Haben sich bereits Metastasen gebildet, ist die Aussicht auf Heilung schlecht. Dann versuchen Ärztinnen und Ärzte Beschwerden zu lindern und das Wachstum des Krebses zu verlangsamen. Fachleute bezeichnen das als palliative Therapie.

Operation

In den allermeisten Fällen ist eine Operation notwendig. Je nachdem, wie weit der Krebs fortgeschritten ist, entfernt die Ärztin oder der Arzt nur Teile des Penis oder den ganzen Penis. Prinzipiell wird versucht, möglichst wenig vom Penis zu entfernen. Gleichzeitig muss die Ärztin oder der Arzt aber darauf achten, genug zu entfernen, damit der Krebs nicht wiederkommt.

Je nach Fall kann auch eine zusätzliche Chemo- oder Strahlentherapie sinnvoll sein. Folgende Operationsmethoden sind möglich:

  • Peniserhaltende Operation:
    • Beschneidung (Zirkumzision): Die Ärztin oder der Arzt entfernt die Vorhaut, wenn nur diese vom Krebs betroffen ist.
    • Glans-Resurfacing: Wenn nur die obersten Hautschichten der Eichel betroffen sind, kann es in manchen Fällen reichen, nur die Haut zu entfernen. Anschließend wird die Eichel mit einem Stück Haut, das vom Oberschenkel entnommen wurde, abgedeckt. Fachleute bezeichnen diesen Vorgang als Hauttransplantation.
    • Teilamputation des Penis: Ist der Krebs schon tiefer in den Penis vorgewachsen, muss ein Teil des Penis entfernt werden. Oft ist die Eichel vom Krebs betroffen. Wenn sich der Krebs noch nicht in die Umgebung ausgebreitet hat, wird nur diese entfernt. In diesem Fall kann der Betroffene weiterhin normal über den verbliebenen Penis Wasser lassen. Fachleute bezeichnen diese Behandlung auch als Partielle Penektomie.
  • Vollständige Entfernung des Penis: Ist der Krebs schon weiter fortgeschritten, muss der Penis komplett entfernt werden. Dann muss eine neue Öffnung zur Ausleitung des Harns aus dem Körper geschaffen werden: Die Ärztin oder der Arzt bildet eine künstliche Öffnung im Dammbereich. Das ist der Bereich zwischen Hoden und After. Nachdem der Penis entfernt werden musste, kann ein Penis aus körpereigenem Gewebe wieder aufgebaut werden.
  • Lymphknotenoperation: Manche Arten von Peniskrebs breiten sich sehr schnell aus. Krebszellen können vom Penis über die Lymphgefäße in die Lymphknoten in der Leistengegend gelangen. Werden solche Lymphknotenmetastasen früh genug entfernt, dann ist auch die Chance auf Heilung gut.
  • In den meisten Fällen erkennen Ärztinnen und Ärzte Lymphknotenmetastasen daran, dass die Lymphknoten im Leistenbereich tastbar sind. Bei einem Viertel der Männer mit Lymphknotenmetastasen ist das aber nicht der Fall. Bei ihnen sind die Metastasen so klein, dass sie nicht tastbar sind und auch nicht mit herkömmlichen Untersuchungen entdeckt werden können. Aus diesem Grund empfehlen Fachleute, ab einem bestimmten Krebsstadium die Lymphknoten, auch wenn diese nicht vergrößert sind, entfernen zu lassen.
  • Nach der Entfernung der Lymphknoten kann es bei einigen Betroffenen zu einem Lymphödem kommen. Grund dafür ist, dass die Gewebeflüssigkeit aus den Beinen nicht mehr so gut in die Lymphgefäße abfließen kann. Dadurch sind die Beine der betroffenen Männer geschwollen und fühlen sich schwer an. Manchmal haben sie auch Schmerzen. Betroffenen stehen dann verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung: Beispielsweise das Tragen von Kompressionsstrümpfen, spezielle Bewegungsübungen und eine manuelle Lymphdrainage. Die Lymphdrainage ist eine spezielle Massagetechnik, durch die die Gewebsflüssigkeit wieder durch die Lymphgefäße abfließen kann.

Wie erfolgt die Nachsorge?

Im Anschluss an die Behandlung ist es wichtig, dass die betroffenen Männer regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen gehen. So kann ein Rückfall, noch bevor der Betroffene Beschwerden hat, rechtzeitig erkannt werden. Das Risiko für einen Rückfall ist in den ersten zwei Jahren nach der Behandlung am größten. Aus diesem Grund raten Fachleute, dass Betroffene in den ersten zwei Jahren alle drei Monate zu einer Kontrolle gehen. Danach wird je nach individuellem Fall ein- bis zweimal pro Jahr eine Kontrolle empfohlen. Wichtig ist auch, dass sich die betroffenen Männer selbst genau beobachten. Dabei sollten sie auf kleinste Veränderungen am Penis, wie Hautveränderungen, Schwellungen oder Verhärtungen, achten. Entdecken sie eine Veränderung, sollten sie umgehend ihre Ärztin oder ihren Arzt aufsuchen und nicht bis zum nächsten vorgesehenen Termin warten.

Die Diagnose Peniskrebs ist für viele Männer sehr belastend. Durch die teilweise oder vollständige Entfernung des Penis verändert sich nicht nur das Aussehen des Penis, sondern auch dessen Funktion und Empfindlichkeit. Folgen der Operation, wie sexuelle Störungen oder Probleme beim Wasserlassen, können für die betroffenen Männer psychisch sehr belastend sein. Verschiedene psychosoziale Angebote können den Betroffenen in dieser schwierigen Zeit helfen. Die Broschüre „Urologische Krebserkrankungen beim Mann“ bietet umfangreiche Informationen über Hilfs- und Unterstützungsangebote für Männer mit Peniskrebs und anderen Krebserkrankungen.

Zudem bieten Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, sich mit Männern in einer ähnlichen Situation auszutauschen.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Veränderungen im Genitalbereich sollten Sie sich umgehend an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Urologie und Andrologie wenden.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 11. Mai 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Dr. Anton Ponholzer, Facharzt für Urologie

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