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Eierstockkrebs

In Österreich erhalten jedes Jahr etwa 750 Frauen die Diagnose Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Obwohl Eierstockkrebs ein seltener Tumor ist, stellt dieser die fünfthäufigste tumorbedingte Todesursache bei Frauen dar. Das ist v.a. dadurch bedingt, dass sich diese Krebsart oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkbar macht.Die Heilungschancen sind umso besser, je früher der Krebs erkannt wird.

Wie häufig ist Eierstockkrebs?

Die Eierstöcke (Ovarien) zählen, gemeinsam mit den Eileitern (Tuben), der Gebärmutter (Uterus) und der Scheide (Vagina), zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Sie liegen rechts und links im unteren Bauch und produzieren bei Frauen im gebärfähigen Alter Eizellen und Geschlechtshormone.

Rund 14 von 1000 Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs. Die Erkrankung trifft vor allem Frauen nach Eintreten der Menopause zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Einige Formen treten aber auch in jüngeren Jahren auf.

Welche Formen von Eierstockkrebs gibt es?

Eierstockkrebs kann von den verschiedensten Gewebearten und Zelltypen der Eierstöcke bzw. Eileiter ausgehen. Ca. 70 Prozent der sogenannten Eierstockkrebserkrankungen gehen von den Eileitern aus. Fachleute können unter dem Mikroskop feststellen, um welche Form von Eierstockkrebs es sich handelt. Bei etwa neun von zehn Fällen geht der Krebs von Eileitern oder der obersten Zellschicht der Eierstöcke aus (epitheliale Tumore).

Weitaus seltener kommen Keimstrang- oder Keimzelltumore vor. Keimzelltumore entstehen aus Eizellen und betreffen meist Frauen in jungen Jahren.

Eine Sonderstellung nimmt der sogenannte Borderline-Tumor ein: Etwa 15 von 100 Frauen mit Eierstockkrebs weisen diese Form auf. Borderline-Tumore haben zwar die für Krebs typischen Zellveränderungen, breiten sich aber nicht in umliegendes Gewebe aus. Sie können nicht klar als gut- oder bösartig eingestuft werden. Borderline-Tumore werden oft in einem frühen Stadium diagnostiziert und haben eine gute Prognose.

Manche Tumore des Eierstocks haben ihren Ursprung nicht in den Eierstöcken. So können beispielsweise Brust- oder Gebärmutterkrebs, aber auch Krebs der Verdauungsorgane z.B. Magen in die Eierstöcke streuen und dort Tochtergeschwülste (sog. Krukenberg Tumore) bilden.

Auch im Bauchfell kann Krebs entstehen. Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinom) wird wie Eileiter/Eierstockkrebs behandelt.

Welche Ursachen hat Eierstockkrebs?

Die Ursachen für die Entstehung von Eierstockkrebs sind noch nicht restlos geklärt. Man weiß aber, dass das Zusammenspiel verschiedener Faktoren dessen Entwicklung begünstigen kann. Die Wahrscheinlichkeit, an Eierstockkrebs zu erkranken, kann durch eine Reihe von Risikofaktoren erhöht werden. Dazu gehören u.a.:

  • Höheres Lebensalter (über 50 Jahre)
  • Unfruchtbarkeit oder Kinderlosigkeit
  • Starkes Übergewicht
  • Familiäre Vorbelastung/genetische Veranlagung: Leidet oder litt jemand in der nahen Verwandtschaft an Brust- oder Eierstockkrebs, besteht ein erhöhtes Risiko für erblichen Eierstockkrebs.
  • Erblicher Brust- und Eierstockkrebs

Fachleute gehen davon aus, dass die Anzahl der Eisprünge, die eine Frau im Laufe ihres Lebens hatte, bei der Entstehung von Eierstockkrebs eine maßgebliche Rolle spielen dürfte. So erkranken Frauen, die bereits mehrere Kinder geboren bzw. diese lange gestillt haben, seltener an Eierstockkrebs. Zudem haben Frauen, die hormonelle Empfängnisverhütungsmittel (orale Kontrazeptiva, z.B. Antibabypille) über mehrere Jahre einnehmen, ein niedrigeres Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken. Diese Tatsache dürfte auf die Verhinderung des Eisprungs zurückzuführen sein.

Welche Möglichkeiten der Früherkennung gibt es?

Eierstockkrebs verursacht keine Frühsymptome, die auf die Erkrankung hinweisen würden. Mehr als zwei Drittel aller Fälle werden erst in einem sehr späten Stadium entdeckt, wenn bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) im kleinen Becken und/oder im Bauchraum vorhanden sind.

Derzeit existieren keine effektiven Früherkennungs- oder gar Vorsorgeuntersuchungen. Deswegen empfehlen Fachleute keine routinemäßigen Untersuchungen zur Früherkennung, wie Ultraschall oder spezielle Blutuntersuchungen (Tumormarker-Bestimmung). Zum einen werden dadurch nicht mehr Frauen geheilt oder vor dem Tod bewahrt. Zum anderen können Untersuchungen zur Früherkennung von Eierstockkrebs oft zu falschem Alarm führen und unter Umständen sogar mehr schaden als nützen: Etwa vier von zehn Frauen erhalten ein auffälliges Ergebnis, obwohl sie keinen Krebs haben. Ein solches falsch positives Ergebnis kann zu unnötiger psychischer Belastung der betroffenen Frau und unnötigen Operationen (inklusive möglichen Komplikationen) führen. Daher raten Fachleute Frauen ohne erhöhtem Risiko für Eierstockkrebs von regelmäßigen Untersuchungen zur Früherkennung ab.

Erblicher Eierstockkrebs – Früherkennung

Etwa eine von fünf Frauen mit Eierstockkrebs weist eine Veränderung (Mutation) in bestimmten Genen, den BRCA-1- und -2-Genen, auf. Diese Gene behindern im Normalfall die Entstehung von Brust- und Eierstockkrebs. Ist eines dieser beiden Gene verändert (mutiert), können sie ihre Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen, und Krebs kann leichter entstehen. Bei Frauen mit einem solchen Gendefekt tritt die Krebserkrankung oft ca. zehn Jahre früher auf. Ist bereits eine Verwandte ersten Grades (Mutter und/oder Schwester) erkrankt, so kann dies ein Hinweis darauf sein, dass eine solche familiäre Belastung besteht. In diesem Fall können sich beschwerdefreie Frauen genetisch beraten und gegebenenfalls testen lassen. In eigenen Zentren finden persönliche Beratungen sowie engmaschige Früherkennungsuntersuchungen statt. Nähere Informationen finden Sie unter www.brustgenberatung.at.

Welche Symptome können auftreten?

Eierstockkrebs breitet sich oft lange Zeit unbemerkt im Becken und Bauchraum aus und verursacht dabei keine oder nur sehr uncharakteristische Symptome. Erst wenn auch andere innere Organe, wie beispielsweise die Gebärmutter, der Darm oder die Harnblase, betroffen sind, kommt es zu Problemen. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs auch das Bauchfell und die Lymphknoten befallen. Häufig ist dann auch die Entstehung von Bauchwasser (Aszites). Über Lymphgefäße und Blutbahnen können einzelne Krebszellen auch in entfernte Organe wie Lunge, Knochen, Leber und Gehirn gelangen und dort Metastasen bilden.

Bei folgenden Symptomen sollten Betroffene eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen, v.a. wenn die Betroffenen über 50. Jahre alt sind und die Beschwerden über längere Zeit anhalten:

  • Unklare Bauchschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden: Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • Unerklärliche Gewichtsabnahme, v.a. wenn gleichzeitig der Bauchumfang zunimmt
  • Allgemeine Schwäche
  • Blutungen außerhalb der regulären Monatsblutung (Menstruation) oder in der Menopause
  • Zunahme des Bauchumfangs: Hat sich der Krebs im Bauchraum ausgebreitet und Metastasen am Bauchfell gebildet (Peritonealkarzinose), sammelt sich mitunter viel Flüssigkeit im Bauchraum. Fachleute sprechen dann von Bauchwassersucht oder Aszites.
  • Druckgefühl auf Blase und/oder Darm: Durch Druck des Tumors auf die Harnblase bzw. den Darm kann es zu häufigerem Harndrang als üblich bzw. Verstopfung kommen.
  • Atemnot

Wie wird die Diagnose gestellt?

Mitunter ergibt sich der Verdacht auf einen Tumor der Eierstöcke im Rahmen einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Manchmal sucht eine Frau auch wegen Beschwerden die Frauenärztin/den Frauenarzt auf.

Nach einer ausführlichen Anamnese untersucht die Frauenärztin/der Frauenarzt zunächst Scheide, Gebärmutter und Eierstöcke auf mögliche Veränderungen. Dazu tastet sie/er von außen über den Bauch und von innen über die Scheide bzw. den Darm die inneren Geschlechtsorgane ab. Mithilfe eines Spiegels (Spekulum) kann die Ärztin/der Arzt die Scheide, den Muttermund und den unteren Teil des Gebärmutterhalses untersuchen.

Stellt die Ärztin/der Arzt Veränderungen am Eierstock fest, führt diese/dieser eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide (transvaginaler Ultraschall) durch. Dabei wird eine spezielle Ultraschallsonde in die Scheide eingeführt. Doch nicht jede Veränderung, die dabei entdeckt wird, ist zwangsläufig Krebs. Meist handelt es sich um andere gutartige Tumore bzw. Zysten der Eierstöcke. Besonders bei jungen Frauen und Frauen in den Wechseljahren treten immer wieder harmlose Zysten auf. Diese mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräume können sehr groß werden, sind aber in der Regel gutartig.

Je nach Fall können weitere Untersuchungen notwendig sein:

  • Ultraschall des Bauchraums: Dabei wird untersucht, ob sich der Tumor bereits auf andere innere Organe wie Leber, Nieren, Milz oder Darm ausgebreitet hat. Das Ultraschallbild zeigt auch, ob sich in der Bauchhöhle Flüssigkeit angesammelt hat (Aszites).
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Positronen-Emissions-Tomografie (PET)
  • Darmspiegelung

Mithilfe dieser Untersuchungen kann sich die Ärztin/der Arzt einen ersten Überblick über die Größe des Tumors und dessen Ausbreitung auf benachbarte Organe wie Leber, Nieren oder Darm verschaffen.

Zudem wird die Ärztin/der Arzt ein Blutbild machen. Dieses kann u.a. Informationen über bestimmte Tumormarker, die bei Eierstockkrebs eine Rolle spielen, liefern. So ist beim Eierstockkrebs oft der Wert des „CA 125“ erhöht. Allerdings bedeutet ein erhöhter CA-125-Wert nicht zwangsläufig, dass es sich um Eierstockkrebs handelt. Dieser Wert kann beispielsweise auch bei anderen gut- und bösartigen Tumoren sowie bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Leber (Hepatitis) oder in der Schwangerschaft ansteigen. Sollte sich aber herausstellen, dass es sich tatsächlich um Eierstockkrebs handelt, können die Tumormarker nach der Therapie Auskunft über den weiteren Verlauf der Krebserkrankung geben.

Endgültige Gewissheit, ob es sich tatsächlich um Eierstockkrebs handelt, bringt in der Regel erst eine Operation. Mithilfe dieser kann die Ärztin/der Arzt u.a. feststellen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist bzw. welche Form von Eierstockkrebs vorliegt.

Um festzustellen, wie weit sich der Krebs bereits ausgebreitet hat, sucht die Chirurgin/der Chirurg in der gesamten Bauchhöhle nach Anzeichen von Krebs. Zudem entnimmt sie/er Gewebeproben von verdächtigen Stellen und Bauchflüssigkeit. Die entnommenen Proben werden meist noch während der Operation unter dem Mikroskop untersucht. Erst mithilfe einer solchen feingeweblichen (histologischen) Untersuchung kann geklärt werden, ob es sich tatsächlich um Krebs handelt. Zudem gibt die histologische Untersuchung Aufschluss darüber, aus welchen Zellen der Tumor besteht. Daraus kann geschlossen werden, ob der Krebs eher langsam oder aggressiv wächst.

Um die weitere Therapie optimal planen und die Prognose abschätzen zu können, verwenden Fachleute internationale Klassifikationen: die TNM-Klassifikation sowie die FIGO-Klassifikation. Diese geben u.a. Auskunft darüber, wie weit sich der Krebs bereits ausgedehnt hat und ob es Tochtergeschwulste (Metastasen) gibt. Bei der FIGO-Klassifikation werden vier Stadien unterschieden.

Wie erfolgt die Behandlung von Eierstockkrebs?

Die Behandlung von Eierstockkrebs hängt u.a. davon ab, wie weit der Krebs fortgeschritten ist und ob andere innere Organe betroffen sind. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist dabei die Operation. Um nach der Operation noch vorhandene Krebszellen zu vernichten, schließt sich in der Regel eine Chemotherapie an. Welche weiteren Behandlungsmethoden noch zum Einsatz kommen, hängt vom individuellen Fall ab.

Kommt es aufgrund einer anderen Krebserkrankung (z.B.Magenkrebs) zu Metastasen am Eierstock, richtet sich die Behandlung nach dem jeweiligen Primärtumor. Die Therapie erfolgt demnach passend zugeschnitten auf z.B. Magenkrebs.

Operative Therapie

Die Operation spielt eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Eierstockkrebs. Sie ist nicht nur ein wichtiger Behandlungsschritt, sondern dient auch der endgültigen Diagnose. Fachleute sprechen auch von einer sogenannten Staging-Operation: Während der Operation wird nicht nur befallenes Gewebe entfernt, sondern die Ärztinnen/Ärzte ermitteln auch, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat.

Bei frühen Tumorstadien werden zur Feststellung der Tumorausbreitung zusätzlich zur Gebärmutter- und Eierstockentfernung die Lymphknoten des Beckens und neben der Hauptschlagader (Aorta) sowie das große Netz (Omentektomie) entfernt. Bei einem fortgeschrittenen Tumorstadium kann es notwendig sein, auch benachbarte Organe, z.B. Bauchfell, Teile des Darms oder andere Organe wie Milz und Gallenblase, operativ zu entfernen.

Ziel der Operation besonders in fortgeschrittenen Stadien ist es, sichtbare Tumore zu entfernen. Eine erfolgreiche Operation beeinflusst den weiteren Krankheitsverlauf und damit auch die Prognose und Heilungschancen entscheidend. Solche Operationen sind sehr schwierige Eingriffe. Sie können nur in spezialisierten Zentren durchgeführt werden.

Eierstockoperation und Kinderwunsch

Eine solche Operation bedeutet eine massive körperliche und psychische Belastung. Besonders Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben, leiden unter der Entfernung der Eierstöcke bzw. Eileiter und/oder Gebärmutter. Wird der Krebs in einem sehr frühen Stadium (nur ein Eierstock befallen, kein Krebs an der Eierstockoberfläche) entdeckt, kann bei jüngeren Patientinnen versucht werden, fruchtbarkeitserhaltend zu operieren. Dann verbleiben der nicht befallene Eierstock bzw. Eileiter und die Gebärmutter im Körper.

Folgen einer Operation

Werden die Eierstöcke vor der Menopause entfernt, werden Frauen abrupt in eine Situation wie nach dem Wechsel versetzt. Es kann dann zu typischen Beschwerden der Wechseljahre bzw. nach dem Wechsel, wie beispielsweise Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Störungen der Sexualität, kommen. Betroffenen Frauen kann mit Medikamenten und in bestimmten Fällen mit Hormonpräparaten geholfen werden. Wichtig ist, dass die Patientin Rücksprache mit ihrer Ärztin/ihrem Arzt hält, da Hormone das Wachstum des Tumors fördern können.

Infolge der Operation kann es zu Vernarbungen und Verwachsungen im Bauchraum kommen. Schmerzen im Bauch- und Rückenbereich sowie beim Geschlechtsverkehr und Verdauungsprobleme können die Folge sein. Manchmal kann es auch zu einer Beeinträchtigung der Blasenfunktion kommen. Bei sehr fortgeschrittener Krebserkrankung müssen manchmal auch Teile des Darms entfernt werden. Dann kann es notwendig sein, einen künstlichen Darmausgang für den Stuhl (Kolo- oder Ileostoma) zu schaffen. Diese Ausgänge sind aber meist nur vorübergehend und können wieder rückoperiert werden.

Chemotherapie

Um nach der Operation noch vorhandene Krebszellen zu vernichten, erhalten Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs eine Chemotherapie. Diese wirkt im ganzen Körper und erreicht auch Krebszellen, die sich weiter weg vom Eierstock angesiedelt haben (Metastasen). Als Substanzen finden beispielsweise Carboplatin oder Paclitaxel Anwendung.

Sonstige Therapien

Zusätzlich zur Operation und Chemotherapie stehen Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs weitere therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung:

Zielgerichtete Therapien

  • Antikörpertherapie: Sogenannte Angiogenesehemmer (Bevacizumab) verhindern die Neubildung von Blutgefäßen in Tumoren und dadurch das weitere Tumorwachstum. Dadurch lässt sich die Zeit bis zum Wiederauftreten des Tumors verlängern.
  • PARP-Inhibitoren: z.B. Olaparip und Niraparib: Diese Wirkstoffe hemmen Enzyme, die das Krebswachstum beeinflussen, und kommen bei bestimmten Patientinnen mit einer nachgewiesenen Veränderung im BRCA1/2-Gen oder auch anderen Störungen in der DNA-Reparatur zur Anwendung.

Weitere Informationen finden Sie unter gesundheitsinformation.de:

Begleitende (supportive) Therapie

Verschiedene Maßnahmen und Medikamente können dabei helfen, belastende Symptome der Erkrankung und Nebenwirkungen der Therapien zu lindern. Ziel der unterstützenden Therapie ist, möglichst lange eine gute Lebensqualität zu erhalten.

Wie erfolgt die Nachsorge?

Im Anschluss an die Behandlung ist ein individuell abgestimmtes Nachsorgeprogramm wichtig. Einerseits soll dadurch ein Rezidiv rechtzeitig erkannt und Folgeerkrankungen behandelt werden. Zum anderen soll dabei auch der Verarbeitung der Krebserkrankung und dem psychischen Wohlbefinden der Frau Raum gegeben werden. Da das Risiko für ein Rezidiv in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Operation am höchsten ist, sind zunächst engmaschige Kontrollen notwendig. In welchem Zeitintervall diese stattfinden, ist vom individuellen Krankheitsverlauf der Patientin abhängig. Dabei werden etwaige Symptome erfasst, gynäkologische Untersuchungen sowie Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Zudem ist eine jährliche Mammographie notwendig. Auch Tumormarker (CA 125) können zur Verlaufskontrolle eingesetzt werden. Allerdings konnte in Studien bis jetzt nicht nachgewiesen werden, dass der Tumormarker CA 125 einen Nutzen (z.B. längeres Überleben) im Rahmen der Nachsorge bringt. Je nach Symptomatik bzw. klinischem Erscheinungsbild werden weitere Untersuchungen (z.B. Röntgen, Computertomographie) veranlasst.

Wohin kann ich mich wenden?

Erste Anlaufstelle ist die Gynäkologin/der Gynäkologe Ihres Vertrauens oder eine darauf spezialisierte Ambulanz. Die Behandlung dieser Krebsart erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung der behandelnden Ärztinnen/Ärzte. Wenden sie sich in der Folge am besten an ein zertifiziertes gynäko-onkologisches Zentrum bzw. gynäkologisches Krebszentrum.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 18. August 2021

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: a.o.Univ.Prof. Dr. Alexander Reinthaller, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Zusatzfach Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Humangenetik)

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