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Kehlkopfkrebs

Kehlkopfkrebs ist im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eine seltene Erkrankung. Am häufigsten erkranken Menschen, die über viele Jahre hinweg geraucht und viel Alkohol getrunken haben. Eine heisere Stimme oder Probleme beim Schlucken können die ersten Symptome sein. Hat man länger als vier Wochen Beschwerden, sollten diese ärztlich abgeklärt werden. Je eher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen. Wenn der Krebs schon weiter fortgeschritten ist, muss in vielen Fällen der Kehlkopf teilweise oder ganz entfernt werden. Das kann Auswirkungen auf viele Lebensbereiche der betroffenen Person haben: Probleme beim Schlucken, Atmen und Sprechen können die Folge sein.

Was ist Kehlkopfkrebs?

Kehlkopfkrebs ist eine bösartige Erkrankung, die in der Schleimhaut des Kehlkopfs entsteht. Fachleute bezeichnen diesen auch als Larynxkarzinom. Das Risiko, daran zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu: Am häufigsten bekommen Personen zwischen 60 und 70 Jahren Kehlkopfkrebs. Männer erkranken wesentlich häufiger als Frauen.

Kehlkopf: Aufbau und Funktion

Der Kehlkopf liegt zwischen Luftröhre und Rachen. Er besteht u.a. aus Knorpeln und Muskeln. Innen ist er mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Der Kehlkopf verhindert, dass beim Schlucken Essen und Trinken in die Luftröhre kommen. Zudem ist er wichtig für das Sprechen und den Klang der Stimme.

Welche Formen von Kehlkopfkrebs gibt es?

Fachleute unterteilen den Kehlkopf in drei Abschnitte. Je nachdem in welchem Abschnitt der Krebs entsteht, werden drei Formen von Kehlkopfkrebs unterschieden:

  • Im obersten Abschnitt befindet sich u.a. der Kehldeckel, der verhindert, dass man sich verschluckt. Er sorgt dafür, dass die Atemluft in die Luftröhre und die Nahrung in die Speiseröhre gelangen. Entwickelt sich der Krebs in diesem Abschnitt oberhalb der Stimmlippen, sprechen Fachleute von einem supraglottischen Larynxkarzinom.
  • Im mittleren Abschnitt, der glottischen Region, liegen die Stimmlippen. Diese ermöglichen, dass Töne entstehen. Sie sind gemeinsam mit dem Rachen, der Mundhöhle und der Nase an der Bildung der Stimme und Sprache beteiligt. Entwickelt sich der Krebs in diesem Bereich, sprechen Fachleute von einem Stimmlippenkrebs. Er wird auch Glottiskarzinom oder glottisches Karzinom bezeichnet. Es ist die häufigste Form von Kehlkopfkrebs. Diese Form wird oft in einem frühen Stadium entdeckt und ist gut behandelbar. Daher hat es von allen Formen von Kehlkopfkrebs die beste Prognose.
  • Der dritte Abschnitt liegt unterhalb der Stimmlippen und geht in die Luftröhre über. In diesem Bereich entwickelt sich nur selten Krebs, das sogenannte subglottische Larynxkarzinom. Diese Krebsform verursacht meist erst spät Beschwerden und wird daher oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. 

Wenn im Kehlkopf Krebs entsteht, kann dadurch mit der Zeit die Atmung und das Schlucken behindert werden. Wird Kehlkopfkrebs nicht rechtzeitig behandelt, kann sich dieser auf benachbartes, gesundes Gewebe ausbreiten. In weiterer Folge kann der Krebs Metastasen in den Lymphknoten des Halses und in weiter entfernt liegenden Organen bilden. In diesem fortgeschrittenen Stadium ist eine Behandlung wesentlich schwieriger. In vielen Fällen können Betroffene dann nicht mehr geheilt werden.

Welche Ursachen hat Kehlkopfkrebs?

Jahrelanges Rauchen und übermäßiges Trinken von Alkohol sind die größten Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs. Besonders gefährdet sind Menschen, die sowohl rauchen, als auch viel Alkohol trinken: Diese Personen haben eine bis zu 30-mal höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie im Laufe ihres Lebens an Kehlkopfkrebs erkranken.

Weitere Faktoren, die das Risiko für Kehlkopfkrebs erhöhen, sind u.a.

  • Berufliche Belastungen mit Schadstoffen: Menschen, die beruflich über lange Jahre regelmäßigen Kontakt mit Schadstoffen hatten, haben ein erhöhtes Risiko für Kehlkopfkrebs. Zu den wichtigsten Schadstoffen zählen u.a.: Asbest, Zementstaub sowie Lösungsmittel. Auch ionisierende Strahlung erhöht das Risiko.
  • Chronische Kehlkopfentzündungen
  • Krebsvorstufen: Selten entsteht Kehlkopfkrebs aus einer zunächst harmlos veränderten Stelle der Schleimhaut des Kehlkopfes, einer Krebsvorstufe, z.B. einer Leukoplakie. Dabei bilden sich in der Schleimhaut des Kehlkopfs weißliche Flecken. Betroffen sind v.a. Personen, die viel rauchen und/oder Alkohol trinken. Manchmal ist keine Therapie erforderlich. Es reicht, wenn die betroffene Person zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen geht. In bestimmten Fällen rät die Ärztin oder der Arzt, dennoch die veränderte Stelle gleich entfernen zu lassen. Da es sein kann, dass die Veränderung wieder kommt, sind nach der Entfernung regelmäßige ärztliche Kontrollen wichtig.

Welche Symptome können bei Kehlkopfkrebs auftreten?

Die Symptome hängen u.a. davon ab, an welcher Stelle des Kehlkopfs der Krebs entsteht und wie fortgeschritten dieser ist. Ja nach Form von Kehlkopfkrebs können unterschiedliche Beschwerden auftreten.

Bei zwei von drei Betroffenen entwickelt sich der Kehlkopfkrebs im Bereich der Stimmlippen – Fachleute sprechen vom Glottiskarzinom. Dann hat die betroffene Person oft schon früh Beschwerden, wie anhaltende Heiserkeit oder das häufige Bedürfnis, sich zu räuspern. Erst wenn der Krebs schon weiter fortgeschritten ist, kommen Beschwerden dazu, wie Luftnot oder Probleme beim Schlucken.

Anders, wenn der Krebs oberhalb oder unterhalb der Stimmlippen liegt – also beim supraglottischen bzw. subglottischen Larynxkarzinom. Dann macht sich der Krebs oft erst spät bemerkbar und ist bei der Diagnose schon weiter fortgeschritten. Die betroffene Person leidet dann beispielsweise unter Luftnot oder geschwollenen Lymphknoten am Hals. 

Folgende Symptome können u.a. auf Kehlkopfkrebs hinweisen: 

  • Heiserkeit oder veränderte Stimme
  • Schluckbeschwerden: z.B. Schmerzen beim Schlucken oder häufiges Verschlucken
  • Das Gefühl, dass man einen Fremdkörper oder ein Kratzen im Hals hat.
  • Schmerzen, die manchmal ins Ohr oder in den Nacken ausstrahlen
  • Probleme beim Atmen: Luftnot oder ungewohnte Geräusche beim Atmen
  • Schwellung am Hals: durch vergrößerte Halslymphknoten
  • Probleme beim Sprechen
  • Mundgeruch
  • Gewichtsverlust

Wird Kehlkopfkrebs in einem frühen Stadium entdeckt, kann dieser gut behandelt werden. Aus diesem Grund sollten solche Beschwerden, wenn sie länger als vier Wochen andauern, ärztlich abgeklärt werden. 

Wie wird die Diagnose gestellt?

Besonders Personen, die ein erhöhtes Risiko für Kehlkopfkrebs haben, sollten bei unklaren länger dauernden Beschwerden eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen ist die Ursache harmlos. Bei einer Diagnose von Kehlkopfkrebs ist die Chance auf Heilung umso besser, je früher der Krebs behandelt wird.

Die ersten Untersuchungen kann die Hausärztin oder der Hausarzt durchführen. Wird dabei etwas Auffälliges entdeckt, sind weitere Untersuchungen bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde notwendig.

Zunächst fragt die Ärztin oder der Arzt in der Anamnese nach den Beschwerden. Zudem wird u.a. geklärt, ob Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs vorliegen: Beispielsweise ob die oder der Betroffene raucht oder im Beruf mit schädlichen Substanzen zu tun hat oder hatte.

Nach dem Gespräch erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird u.a. der Hals abgetastet und der Kehlkopf untersucht. Mithilfe einer Kehlkopfspiegelung, der sogenannten Laryngoskopie, kann die Ärztin oder der Arzt die Schleimhaut des Kehlkopfs genauer betrachten. Entdeckt die Ärztin oder der Arzt dabei eine auffällige Stelle, wird eine Gewebsprobe entnommen. In bestimmten Fällen wird auch gleich das ganze veränderte Schleimhautstück entfernt. Anschließend untersuchen Fachleute das entnommene Gewebe im Labor unter dem Mikroskop. 

Stellt sich im Labor heraus, dass es sich tatsächlich um Kehlkopfkrebs handelt, empfiehlt die Ärztin oder der Arzt je nach Fall weitere Untersuchungen. Bei der sogenannten Panendoskopie werden Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Speise- und Luftröhre auf einmal untersucht. Die betroffene Person erhält dabei eine Vollnarkose. Andere Untersuchungen, die infrage kommen, sind beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung, eine Magnetresonanztomographie oder eine Computertomographie. Mithilfe dieser Untersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt abschätzen, wie weit sich der Krebs in das umgebende Gewebe ausgebreitet und ob er schon Metastasen gebildet hat.

Wie erfolgt die Behandlung von Kehlkopfkrebs?

Wurde Kehlkopfkrebs diagnostiziert, beraten Ärztinnen und Ärzte aus den unterschiedlichen Fachrichtungen, wie aus der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Strahlentherapie und Onkologie, über die weiteren Schritte der Behandlung. Wenn möglich versuchen die Ärztinnen und Ärzte den Tumor so zu behandeln, dass der Kehlkopf erhalten bleiben kann.

Ist der Krebs weit fortgeschritten und hat bereits Metastasen gebildet, ist eine Heilung meist nicht mehr möglich. Dann ist das Ziel der Therapie, das Wachstum des Krebses zu verlangsamen, Beschwerden zu lindern und so lange wie möglich eine gute Lebensqualität zu erhalten.

Prinzipiell kann Kehlkopfkrebs mit einer Operation, Bestrahlung, Chemotherapie oder Immuntherapie behandelt werden. In vielen Fällen reicht nur die Operation, in anderen Fällen werden alle Methoden eingesetzt. 

Bei der Auswahl der Behandlung berücksichtigen die Ärztinnen und Ärzte unter anderem folgende Faktoren: 

  • In welchem Teil des Kehlkopfs liegt der Krebs?
  • Hat sich der Krebs schon in die Umgebung ausgebreitet?
  • Hat der Krebs bereits Metastasen in den Lymphknoten am Hals gebildet?
  • Zudem spielt auch die persönliche Situation der oder des Betroffenen eine Rolle:
    • Hat sie oder er noch andere Erkrankungen?
    • Was sind die persönlichen Vorstellungen und Wünsche der oder des Betroffenen?
    • Was sind die möglichen Folgen der Therapie: Muss der Kehlkopf teilweise oder komplett entfernt werden? Welche Auswirkungen hat die Behandlung auf die Sprech-, Schluck- und Atemfunktion?

Therapie im frühen Stadium

Wenn Kehlkopfkrebs früh erkannt und behandelt wird, kann bei vielen Betroffenen das erkrankte Gewebe durch den Mund mit einem Laser entfernt werden. Fachleute bezeichnen dies als „Transorale Laserresektion“. Diese Methode ist schonender für das umliegende Gewebe, sodass die betroffene Person auch nach der Operation weitestgehend normal sprechen, schlucken und atmen kann.

Nicht immer ist eine Entfernung mit dem Laser möglich. Dann wird die Kehlkopfoperation von außen mit einem Schnitt in den Hals durchgeführt. In bestimmten Fällen empfehlen die Fachleute im frühen Stadium statt einer Operation eine alleinige Strahlentherapie.
Hat sich der Krebs schon in das umliegende Gewebe oder die Halslymphknoten ausgebreitet, empfehlen die Ärztinnen und Ärzte meist zusätzlich zur Operation eine Strahlentherapie. So kann das Risiko für einen Rückfall verringert werden.

Je nach Fall kann es auch notwendig sein, dass vom Krebs befallene Lymphknoten operativ entfernt oder bestrahlt werden.

Therapie im fortgeschrittenen Stadium

Ist der Krebs schon weiter fortgeschritten, muss der Kehlkopf teilweise oder ganz entfernt werden. Diese Maßnahme kann lebensrettend sein. Sie bedeutet aber mehr oder weniger große Veränderungen im Leben der betroffenen Person.
Auch wenn nur ein Teil des Kehlkopfs entfernt wird, können Probleme mit dem Atmen, dem Schlucken oder dem Sprechen die Folge sein. Oft können diese Beschwerden durch ein Schluck- und Stimmtraining gebessert werden.

Laryngektomie bei Kehlkopfkrebs

Eine Operation zur Entfernung des Kehlkopfs bezeichnen Fachleute als Laryngektomie. Sie kann zur Behandlung von fortgeschrittenem Kehlkopfkrebs notwendig sein. Bei einer totalen Laryngektomie wird der gesamte Kehlkopf samt Kehldeckel und Stimmlippen entfernt.

Diese Maßnahme wirkt sich stark auf das tägliche Leben der betroffenen Person aus. Vieles funktioniert dann anders und muss neu erlernt werden: Atmen, Schlucken und Sprechen verändern sich. So kann nur mehr durch eine künstliche Atemöffnung - das Tracheostoma - geatmet werden und nicht mehr, wie gewohnt durch Nase und Mund. Da die Luft beim Einatmen nicht mehr durch die Nase strömt, kann die betroffene Person beispielsweise nur eingeschränkt riechen oder sich schnäuzen. Zudem funktioniert die Bauchpresse nicht mehr, wodurch das Heben von schweren Gegenständen nicht mehr möglich ist.

Mit verschiedenen medizinischen Maßnahmen können nach und nach diese Funktionen wiedererlangt werden.

  • Damit die betroffene Person weiterhin selbstständig atmen und schlucken kann, wird bei der Operation der Speiseweg vom Luftweg getrennt. Dabei wird ein Tracheostoma angelegt: Durch einen kleinen Schnitt am Hals wird eine neue Atemöffnung geschaffen, die mit der Luftröhre verbunden wird. Diese Öffnung wird durch ein kleines Rohr, die Trachealkanüle, offengehalten. Die betroffene Person atmet dann nur noch durch diese Öffnung ein und aus. Auch bei der teilweisen Entfernung des Kehlkopfs wird meist vorübergehend ein Tracheostoma angelegt. Dieses kann allerdings in den meisten Fällen nach einiger Zeit wieder verschlossen werden.
  • Die Speiseröhre wird mit dem Rachen verbunden. Sind die Wunden abgeheilt, können die meisten Betroffenen wieder lernen, normal zu schlucken.
  • Nachdem der Kehlkopf entfernt wurde, verliert die betroffene Person ihre gewohnte Stimme. Sie kann nur noch sehr leise und undeutlich flüstern. Fachleute bezeichnen das als „Pseudoflüstern“. Dabei können aber nicht alle Vokale und Laute verständlich gebildet werden. Beispielsweise sind die Vokale a, e, i, o, u nur sehr schwer zu verstehen.

Stimmersatz nach Entfernung des Kehlkopfs

Es gibt aber auch ohne Kehlkopf Möglichkeiten, mit einer Stimme zu sprechen. Zusammen mit einer Logopädin oder einem Logopäden kann die betroffene Person eine neue Art zu sprechen erlernen. Eine Logopädin oder ein Logopäde unterstützt die betroffene Person dabei. Prinzipiell stehen dabei drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Speiseröhren-Ersatzstimme: Die betroffene Person lernt, die Speiseröhre zur Stimmbildung zu nutzen. Dabei schluckt die betroffene Person Luft und lässt diese langsam über die Speiseröhre heraus. Dabei entstehen Töne. Für diese Art zu sprechen ist kein Hilfsmittel erforderlich. Allerdings erfordert das Erlernen der Speisröhrenstimme viel Übung.
  • Stimmprothese: Auch bei dieser Methode nützt die betroffene Person die Speiseröhre zum Sprechen. Während der Operation schneidet die Chirurgin oder der Chirurg eine Öffnung zwischen Luft- und Speiseröhre. In diese Öffnung wird ein Röhrchen mit einem Ventil eingesetzt, die Stimmprothese. Diese verhindert, dass beim Schlucken Speisen und Getränke von der Speiseröhre in die Luftröhre gelangen. Beim Ausatmen lässt die Stimmprothese aber die Atemluft von der Luftröhre in die Speiseröhre durch. So kann die Luft von der Luftröhre in die Speiseröhre und weiter in den Rachen und den Mund gelangen, wodurch Töne erzeugt werden. Damit das Umleiten der Atemluft von der Luftröhre in die Speiseröhre funktioniert, muss die betroffene Person das Tracheostoma beim Ausatmen mit dem Finger zuhalten. Damit die betroffene Person auch sprechen kann, ohne mit einer Hand das Tracheostoma zuhalten zu müssen, gibt es spezielle Aufsätze, die das Loch beim Sprechen abdichten.
  • Elektronische Sprechhilfe: Die betroffene Person hält ein elektrisches Gerät, das Vibrationen erzeugt, an den Hals oder die Wangen. Dadurch wird eine Stimme beim Sprechen erzeugt. Diese klingt sehr eintönig, ähnlich einem Roboter. Außerdem braucht die betroffene Person immer eine Hand zum Anhalten des Gerätes. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die betroffene Person schnell das Sprechen erlernen kann.

Rehabilitation nach Kehlkopfkrebs

Nachdem die Behandlung abgeschlossen ist, können spezielle Rehabilitations-Angebote dabei helfen, sich körperlich und seelisch von den Strapazen der Krankheit und Therapie zu erholen. Diese können im Anschluss an die Therapie, manchmal auch begleitend, in Anspruch genommen werden. Mithilfe der Rehabilitation, kurz „Reha“, soll die betroffene Person ihr Wohlbefinden wiedererlangen und in ihr gewohntes Leben zurückkehren können.

Je nachdem welche Probleme die betroffene Person nach der Behandlung des Kehlkopfkrebses hat, werden unterschiedliche Maßnahme angeboten: z.B. Stimmtraining, Sprachtherapie, Schlucktherapie oder eine psychoonkologische Beratung.

Nachsorge von Kehlkopfkrebs

Nachdem die Krebstherapie abgeschlossen ist, sollte die betroffene Person regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen. Einerseits können dadurch Rückfälle rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Zudem können dabei mögliche Beschwerden, die durch die Behandlung entstanden sind, wie Schmerzen oder Müdigkeit, gelindert werden. Neben den körperlichen Beschwerden wird dabei auch der Verarbeitung der Krebserkrankung und dem psychischen Wohlbefinden der betroffenen Person Raum gegeben.

Da das Risiko für einen Rückfall in den ersten fünf Jahren nach der Behandlung am größten ist, sind in dieser Zeit engmaschige Kontrollen notwendig. Wie häufig diese stattfinden, ist vom individuellen Krankheitsverlauf der Patientin oder des Patienten abhängig. Zudem kann der Besuch einer Selbsthilfegruppe der betroffenen Person dabei helfen, mit den Problemen und Folgen der Krebserkrankung besser umgehen zu können.

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Abklärung von Beschwerden wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. Ist eine weitere Abklärung notwendig, werden Sie Fachärztinnen oder Fachärzte überwiesen, z.B. der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 28. September 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Martin Burian, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

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