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Schulterschmerzen: Impingement-Syndrom

Schulterschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache ist eine Einklemmung von Sehnen oder Weichteilen unter dem Schulterdach. Dies kann zu Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen. In der Medizin werden diese Beschwerden meist als Impingement-Syndrom bezeichnet. Die Diagnose erfolgt durch eine körperliche Untersuchung und über bildgebende Untersuchungen. Bei der Behandlung stehen Schonung, Schmerzmittel, Gelenksinfiltrationen und Physiotherapie im Vordergrund. Eine Operation ist eher selten notwendig.

Oft kommt es zu Schulterschmerzen, wenn sich im Raum unter dem Schulterdach eine Engstelle bildet. Das ist auch ohne eine Verletzung möglich. Die Medizin verwendet verschiedene Fachbegriffe für Schulterschmerzen ohne bestimmte Verletzung: Dazu zählen Impingement-Syndrom, Subakromial-Syndrom, Kalkschulter oder Rotatoren-Manschetten-Syndrom. Andere Ursachen für Schulterschmerzen sind z.B. Verletzungen des Schultergelenks oder der Rotatoren-Manschette, Entzündungen der langen Bizepssehne, Schultersteife oder Arthrose. In diesem Text werden Schulterschmerzen ohne bestimmte Verletzung beschreiben, insbesondere das Impingement-Syndrom.

Was ist ein Impingement-Syndrom?

Grafik Impingement-Syndrom
© Axel Kock

Bei einem Impingement der Schulter kommt es unter dem Schulterdach zu einer Verengung. Während der Bewegung können Sehnen und Schleimbeutel gequetscht werden. Das kann zu schmerzhaften Reizungen und Entzündungen der Sehnen und des Schleimbeutels führen. Das führt zur Schwellung in diesem Bereich und macht den Raum noch enger – ein Teufelskreis. Auch die Beweglichkeit kann dadurch eingeschränkt werden.

Welche Ursachen hat das Impingement-Syndrom?

Mögliche Ursachen sind u.a.:

Knochenveränderungen (Outlet-Syndrom): Ein Sporn unterhalb des Schulterdachs oder andere knöcherne Verwachsungen können zu einer Verengung in der Schulter führen. Aber auch Fehlstellungen der Wirbelsäule wie z.B. ein Rundrücken verändern langfristig die Biomechanik der Schulter.

Größenveränderungen beteiligter Strukturen (Non-Outlet-Syndrom): Schwellungen oder Verkalkungen führen zur Verengung in der Schulter. Beispiele sind die Schwellung eines Schleimbeutels oder das Verkalken einer Sehne.

Muskuläre Ungleichgewichte: Die Schulter wird überwiegend durch Muskeln stabilisiert. Zu schwache oder einseitig belastete Muskeln können die Stabilität und Biomechanik der Schulter beeinträchtigen. So kann es dazu kommen, dass der Kopf des Oberarmknochens aus der Gelenkspfanne dezentriert und andere Strukturen der Schulter, z.B. Sehnen, reizt oder schädigt.

Überbeanspruchungen oder Übertraining: Personen, die viele Arbeiten über Kopf durchführen, leiden oft unter einer Überbeanspruchung der Schulter, z.B. Maler:innen, Regalarbeiter:innen oder Automechaniker:innen. Auch Überkopfsportarten oder Wurfsportarten können zu einer übermäßigen Belastung der Schulter führen. Möglich ist dies z.B. bei Golf, Tennis, Badminton, Basketball, Volleyball, Handball sowie bei Schwimmstilen wie Kraulen. Auch kann einseitiges Trainieren bestimmter Muskeln zu Veränderungen der Stellung und der Beweglichkeit der Schulter führen. Häufig ist im Kraftsport etwa das Bizepssehnen-Syndrom. Es kann auch Schulterschmerzen verursachen.

Weitere Informationen zu den Muskeln und weiteren Strukturen der Schulter erfahren Sie unter Die Schulter.

Welche Symptome können auftreten?

Das Hauptsymptom des Impingement-Syndroms sind Schmerzen in der Schulter. Sie treten meist nachts auf und können schlafraubend sein. Aber auch untertags klagen die Betroffenen über Schmerzen.

Typisch für ein Impingement-Syndrom ist unter anderem der Schmerz beim seitlichen Anheben des Oberarms im Winkel zwischen 60 bis 130 Grad. Das ist leicht unterhalb und oberhalb der Schulterhöhe. In der Fachsprache nennt man diesen Bereich auch „Painful arc“ oder „schmerzhafter Bogen“. Dabei werden Teile der Sehnen oder des Schleimbeutels zwischen Schulterdach und dem Oberarmknochen eingeklemmt. Schmerzen können auch beim Anheben der Schulter nach hinten oder vorne auftreten.

Typische schmerzhafte Bewegungen im Alltag sind Arbeiten über dem Kopf, z.B. Geschirreinräumen, Fensterputzen oder das Anziehen einer Jacke mit nach hinten gestreckten Armen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt wird sich in einem ausführlichen Gespräch – der Anamnese – über Ihre Schmerzen in der Schulter informieren. Gefragt wird u.a. wie lange Sie die Schmerzen bereits haben, welche Bewegungen weh tun, ob der Schmerz ziehend oder stechend ist und ob Sie bereits Behandlungen in der Schulter hatten. Wichtige Informationen sind, ob Vorerkrankungen bestehen, welche Krankheiten in der Familie aufgetreten sind und welche Medikamente Sie einnehmen. Auch Ihr Beruf und Ihre Hobbys geben der Ärztin oder dem Arzt Auskunft über mögliche Ursachen.

Bei der körperlichen Untersuchung überprüft die Ärztin oder der Arzt vor allem die Haltung und die Beweglichkeit der Schulter. Sie oder er wird das Gelenk und die Sehnenansätze abtasten und mit Ihnen einige Bewegungstests der Schulter durchführen. Die Ärztin oder der Arzt kann für eine bessere Diagnose auch ein Betäubungsmittel direkt unter das Schulterdach injizieren.

Manchmal wird die Ärztin oder der Arzt eine bildgebende Untersuchung wie z.B. Röntgen, Ultraschall oder MRT ergänzen. Diese sind jedoch routinemäßig bei Schulterschmerzen ohne Verletzung meist nicht erforderlich.

Wie erfolgt die Behandlung des Impingement-Syndroms?

Gegen die Schmerzen kann die Ärztin oder der Arzt entzündungshemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR, z.B. Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen, zum Einnehmen oder Auftragen verordnen. Bei starken Schmerzen kann sie oder er auch ein Betäubungsmittel und Kortison unter das Schulterdach injizieren. Diese Infiltration wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend.

Die Ärztin oder der Arzt wird Ihnen empfehlen, die Schulter auch weiterhin zu bewegen. Bewegungen oder Sportarten, die den Schmerz auslösen oder verstärken, sowie Überkopfarbeiten sollten Sie jedoch vermeiden. Sie sollten Ihre Schulter nur schonen, nicht ruhigstellen. Schlafen Sie nicht auf der betroffenen Seite.

Sind Kalkablagerungen Auslöser der Schmerzen, kann die Ärztin oder der Arzt mittels Punktion eine Entzündung auslösen, die den Körper dann zur Auflösung der Kalkdepots anregen soll. Bei einer Kalkschulter kann auch eine Stoßwellentherapie eingesetzt werden. Dabei erzeugen Schallwellen minimale Entzündungsprozesse, die die Kalkablagerungen zur Auflösung bringen sollen.

Bei akuten Schmerzen in der Schulter kann Kälte durch z.B. einen Cool-Pack sehr angenehm sein. Dazu alle ein bis zwei Stunden für 15 Minuten die Schulter kühlen. Wärme hingegen kann akute Schmerzen verschlechtern und den Entzündungsprozess verschlechtern. Ob Kinesio-Tapes bei Schulterschmerzen wirken, ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Manche Betroffenen empfinden diese als angenehm.

Physiotherapie

Zur nachhaltigen Besserung der Schmerzen kann die Ärztin oder der Arzt eine Physiotherapie verordnen. Die Betroffenen erlernen dabei Übungen, die den Schulterbereich mobilisieren, dehnen und muskulär kräftigen – insbesondere jene Muskeln, die das Schultergelenk stabilisieren. Die oder der Physiotherapeut:in achtet zudem auf eventuelle muskuläre Ungleichgewichte.

Operation selten

Ein Impingement-Syndrom wird meist ohne Operation behandelt. Denn Wirksamkeit und Nutzen einer Operation bei Schulterschmerzen ohne andere Verletzung sind wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Führt keine Behandlung zur Besserung und bestehen die Beschwerden längere Zeit – sechs bis zwölf Monate –, kann die Ärztin oder der Arzt in Absprache mit Ihnen eine Operation an der Schulter erwägen.

Operationen in der Schulter erfolgen in der Regel minimal-invasiv im Rahmen einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie). Abhängig von der Ursache der Schmerzen werden bei einer Schulteroperation z.B. Teile des Schulterdachs oder des Eckgelenks abgetragen. Wenn große Kalkdepots die Beschwerden auslösen und nicht anders behandelt werden können, werden sie mitunter operativ entfernt.

Wohin kann ich mich wenden?

Zur Abklärung und Behandlung von Schmerzen in der Schulter wenden Sie sich an folgende Stellen

  • Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztin oder Facharzt für Orthopädie,
  • Fachärztin oder Facharzt für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation,
  • Fachärztin oder Facharzt für Unfallchirurgie.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger.

Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über die Online-Ratgeber der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 21. März 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Doz. Dr.med.univ. Simon Euler, Facharzt für Unfallchirurgie, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie

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