Bei rund 80 Prozent der Betroffenen nimmt COVID-19 einen milden oder moderaten Verlauf, das heißt, die Symptome sind eher leicht ausgeprägt und klingen ohne spezielle Behandlung und ohne Spitalsaufenthalt von alleine wieder ab. Erkrankungen mit schwerem oder tödlichem Verlauf treten gehäuft bei älteren und immungeschwächten Personen sowie bei Personen mit Vorerkrankungen auf.
Zur Risikogruppe zählen demnach ältere Personen ab 65 Jahren sowie Personen mit folgenden Erkrankungen:
- fortgeschrittene, chronische Lungenerkrankungen, die eine dauerhafte Behandlung erfordern,
- chronische Herzerkrankungen mit Folgeschäden an Organen (z.B. Herzinsuffizienz),
- aktive Krebserkrankungen mit dazugehöriger Behandlung innerhalb der letzten sechs Monate bzw. Krebserkrankungen in fortgeschrittenem Stadium,
- Erkrankungen, die mit einer Immunsuppression (Unterdrückung des Immunsystems) behandelt werden,
- fortgeschrittene, chronische Nierenerkrankungen,
- chronische Lebererkrankungen,
- Adipositas ab dem Grad III mit einem BMI > 40,
- nicht entsprechend eingestellter Diabetes mellitus sowie
- nicht entsprechend eingestellter chronischer Bluthochdruck.
In der Risikogruppe ist zum Teil die Sterblichkeit durch COVID-19 deutlich erhöht.
Hinweis
Auch bei gesunden und jungen Menschen ohne Risikofaktoren können schwere Krankheitsverläufe auftreten.
Mehr zum Thema: FAQ: Risikogruppen (Sozialministerium)
Sterblichkeit
Die Angaben zur Sterblichkeit der Erkrankung sind teilweise sehr unterschiedlich. Sie variieren zwischen einzelnen Ländern und unterscheiden sich insbesondere in verschiedenen Altersgruppen.
- Aktuelle Untersuchungen gehen derzeit von einer durchschnittlichen Infektionssterblichkeit (infection fatality rate, IFR) von rund 0,27 Prozent in den meisten Weltregionen aus.
- Allerdings hat die Infektionssterblichkeit eine große Schwankungsbreite – je nach Alter, Geschlecht, Bevölkerungsdichte und der Situation des Gesundheitssystemes etc. der jeweiligen Population.
- Bei den unter 25-jährigen liegt die IFR bei nahezu 0 Prozent, bei den 25 bis 50-Jährigen unter 0,1 Prozent und bei den über 65-Jährigen je nach Risikofaktoren zwischen einem und zehn Prozent, in Ausnahmefällen sogar noch höher.
- Bei bestimmten Risikogruppen (z.B. Krebspatientinnen/-patienten, Patientinnen/Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen) steigt die Sterblichkeit zum Teil deutlich an.
In den westlichen Industriestaaten verstirbt pro Jahr etwa ein Prozent der Bevölkerung an anderen Ursachen als COVID-19 (Gesamtsterblichkeit der Bevölkerung). Kommt es zu einer starken Ausbreitung von COVID-19-Infektionen in der Bevölkerung, könnte dies laut Experten zu einem deutlichen Anstieg der Gesamtsterblichkeit pro Jahr führen.
Hier finden Sie nähere Informationen zur Sterblichkeit bei COVID-19.
Hinweis
Vergleiche mit den Sterberaten anderer Erkrankungen (z.B. Influenza) sind sehr schwierig. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle (z.B. unterschiedliche Arten der Datenerhebung und -auswertung, Anzahl der durchgeführten Testungen, getestete Personengruppen etc.).
Die aktuellen Angaben zur Anzahl der weltweiten COVID-19-Erkrankungen und der Anzahl der weltweiten Todesfälle finden Sie auf der Web-Seite der WHO.
Kinder, Jugendliche & Schwangere
Kinder und Jugendliche haben nach aktuellem Wissensstand kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. In den meisten Fällen verläuft COVID-19 im Kindes- und Jugendalter sehr mild oder sogar symptomlos. Davon ausgenommen sind Babys unter einem Jahr sowie Kinder und Jugendliche mit bestimmten chronischen Erkrankungen, wie z.B. Asthma, Übergewicht, Diabetes etc. In diesen Fällen ist das Risiko für einen schweren Verlauf – ebenso wie bei Erwachsenen mit Vorerkrankungen – erhöht.
Eine gefürchtete Komplikation, die bei Kindern und Jugendlichen in Zusammenhang mit COVID-19-Infektionen beobachtet wurde, ist das sogenannte Pädiatrische Multisystem-Inflammationssyndrom: Dabei kommt es zu massiven Überreaktionen des Immunsystems, die mit schweren Haut- und Schleimhautsymptomen, Herzbeteiligungen bis hin zum Schock verbunden sein können (ähnlich dem sogenannten Kawasaki-Syndrom, einer Gefäßentzündung, die die Arterien verschiedener Organe betreffen kann). Das Krankheitsbild ist insgesamt selten und findet sich meist nach einer durchgemachten SARS-COV-2-Infektion, sodass der PCR-Test schon negativ sein kann.
Insgesamt aber betrifft COVID-19 vergleichsweise wenige Kinder und Jugendliche: Internationale Daten zeigen, dass nur ein bis zwei Prozent aller Personen, die SARS-CoV-2 positiv getestet wurden, unter zehn Jahre alt sind. Der Anteil der zehn bis 19-jährigen liegt zwischen vier und sechs Prozent. Aufgrund des meist milden bzw. symptomlosen Krankheitsverlaufes ist jedoch unklar, wie hoch die tatsächliche Infektionsrate im Kindes- und Jugendalter ist.
Auch Schwangere scheinen im Vergleich zu Nicht-Schwangeren kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf zu haben.
Langzeitfolgen & Immunität
Über eventuelle Langzeitfolgen einer durchgemachten COVID-19-Erkrankung lässt sich derzeit noch keine zuverlässige Aussage treffen. Man beobachtet jedoch zunehmend, dass Betroffene auch Wochen und Monate nach der Infektion noch Symptome aufweisen können und dass diese Symptome deutlich länger anhalten als bei klassischen bakteriellen Lungenentzündungen. Dies betrifft insbesondere folgende Beschwerden:
Zudem mehren sich Hinweise, dass SARS-CoV-2-Viren auch das Gehirn und Nervenzellen direkt schädigen und z.B. eine Meningitis bzw. Enzephalitis verursachen können. Auch schwere Enzephalopathien (Erkrankungen bzw. Schädigungen, die das Gehirn als Ganzes betreffen) bzw. autoimmunbedingte Erkrankungen des Gehirnes und der Nerven können eine mögliche Langzeitfolge der Infektion sein.
Auch Komplikationen durch Behandlungen (z.B. Langzeitbeatmung) sind möglich.
Sehr vereinzelt kann es nach einer durchgemachten Infektion erneut zu einer COVID-19-Erkrankung kommen. Durch die Infektion kommt es meist zur Ausbildung spezieller Antikörper, die gegen Bestandteile des Virus gerichtet sind (Immunität). Diese Antikörper sind etwa ab der zweiten Woche nach Symptombeginn nachweisbar, jedoch nicht bei allen Patientinnen/Patienten. Es ist nicht ausreichend geklärt, ob bzw. wie lange diese Antikörper einen ausreichenden Schutz vor einer erneuten Ansteckung bieten können. Derzeit geht man davon aus, dass zumindest für einen gewissen Zeitraum ein nur sehr geringes Risiko für eine wiederholte Ansteckung besteht.