Eine akute Rachenentzündung tritt innerhalb kurzer Zeit auf und wird durch eine Infektion verursacht. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Infektion mit Viren (v.a. Adenoviren, Rhinoviren) im Rahmen einer Erkältung. Die Betroffenen bemerken zunächst ein Kratzen bzw. Brennen im Hals und Schluckbeschwerden, dazu kommen oft Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Auch Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder sogar leichtes Fieber sind typische begleitende Symptome. Der Rachen ist gerötet. Bei kleinen Kindern führen Halsschmerzen nicht selten auch zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
Zudem kann auch eine Infektion mit Bakterien Ursache für eine akute Rachenentzündung sein. Typischerweise stehen in diesem Fall die Halsschmerzen im Vordergrund, andere Erkältungssymptome wie Schnupfen oder Husten fehlen. Ein mögliches Begleitsymptom ist Fieber; dies ist oft höher als bei viralen Infektionen (über 38° Grad). Auch ein unangenehmer Mundgeruch oder eine schmerzhafte Schwellung der Halslymphknoten können Anzeichen für eine bakterielle Rachenentzündung sein. Als Auslöser sind vor allem Streptokokken der Gruppe A von Bedeutung.
Der Großteil aller Infektionen mit Gruppe-A-Streptokokken betrifft Kinder zwischen fünf und 15 Jahren, bei Erwachsenen tritt sie seltener auf. Bei Kindern unter drei Jahren ist eine Rachenentzündung meistens viral bedingt.
Eine Sonderform der Infektion mit Gruppe-A-Streptokokken ist Scharlach; Anzeichen sind neben der Rachenentzündung und den Halsschmerzen eine stark gerötete Zunge („Himbeerzunge“) sowie ein großflächiger Hautausschlag. Scharlach betrifft in erster Linie Kinder, kann aber im Laufe des Lebens mehrmals auftreten. Es wird üblicherweise mit Antibiotika behandelt. HIer finden Sie mehr Information zum Thema: Scharlach.
Hinter einer Rachenentzündung kann sich in einigen Fällen auch ein Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) verstecken. Diese Virusinfektion kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen vor. Der Verdacht besteht, wenn die Halsschmerzen eher hartnäckig sind und sich über einen Zeitraum von ein bis drei Wochen nicht bessern. Zusätzlich sind die Halslymphknoten deutlich geschwollen und es können grippeähnliche Symptome auftreten. Insgesamt verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber aber meist sehr mild.
Weitere Beispiele für seltenere Ursachen einer Rachenentzündung sind u.a. Infektionen mit Coxsackie-Viren (Herpangina), Gruppe-C-Streptokokken sowie die Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
Wenn die Beschwerden einer Rachenentzündung über einen Zeitraum von drei Monaten oder länger nicht abklingen, spricht man von einer chronischen Rachenentzündung. Die Ursachen dafür sind meist nicht infektiös. Mehr zum Thema: Verlauf einer Rachenentzündung.