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Rachenentzündung

Eine Entzündung des Rachens ist die häufigste Ursache für Halsschmerzen. Der Fachbegriff lautet Pharyngitis. Auslöser einer Rachenentzündung sind meistens Erkältungsviren. Es können aber auch andere Viren oder eine Infektion mit Bakterien dahinterstecken.

Typische Anzeichen einer Rachenentzündung sind Kratzen im Hals, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Oft treten auch Fieber und andere Erkältungssymptome, z.B. Schnupfen, auf. Eine virale Rachenentzündung klingt meistens nach einigen Tagen von selbst ab. Wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt, kann eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll sein. Manchmal kann eine Rachenentzündung Folgeerkrankungen nach sich ziehen, z.B. eine Mandelentzündung oder eine Mittelohrentzündung. In seltenen Fällen sind auch schwere Komplikationen möglich.

Basis-Info: Rachen

Der Rachen führt vom hinteren der Teil der Mundhöhle und der Nase durch den Hals zum Kehlkopf und zur Speiseröhre. Er ist ein Schlauch aus Bindegewebe und Muskulatur und rund 13 cm lang. Der Fachbegriff lautet Pharynx.

Der Rachen ist sowohl ein Teil des Verdauungssystems als auch der Atemwege: Durch ihn werden Nahrung und Flüssigkeit sowie Atemluft transportiert. Im Rachen liegen zudem Strukturen des Abwehrsystems, sogenanntes lymphatisches Gewebe. Seine Aufgabe ist es, Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien abzufangen. Zum lymphatischen Gewebe zählen die Mandeln und die Seitenstränge, die gemeinsam den sogenannten lymphatischen Rachenring bilden.

Der Rachen wird in drei Abschnitte unterteilt:

  • Nasenrachen bzw. Nasopharynx oder Epipharynx
  • Mundrachen bzw. Oropharynx oder Mesopharynx
  • Schlundrachen bzw. Laryngopharynx oder Hypopharynx

Welche Ursachen hat eine Rachenentzündung?

Eine Rachenentzündung wird meistens durch Viren verursacht und tritt zusammen mit einer Erkältung bzw. einem grippalen Infekt auf. Man spricht dann von einer akuten Rachenentzündung. Auslöser sind vor allem Erkältungsviren, z.B. Adenoviren oder Rhinoviren. Auch das SARS-CoV-2-Virus – das Coronavirus – zählt zu den Auslösern einer Rachenentzündung.

Eine akute Rachenentzündung kann auch ein Symptom einer anderen Viruserkrankung sein und z.B. bei Masern, Röteln oder Pfeifferschem Drüsenfieber auftreten.

Auch Bakterien können eine akute Rachenentzündung verursachen. Dabei handelt es sich meistens um sogenannte Gruppe-A-Streptokokken. Kinder sind davon häufiger betroffen als Erwachsene. Am häufigsten erkranken Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren.

Hinweis

Eine Infektion mit Gruppe-A-Streptokokken kann in bestimmten Fällen zu Scharlach führen. Auch davon sind in erster Linie Kinder betroffen.

Sowohl Bakterien als auch Viren können durch eine Tröpfcheninfektion oder durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden und eine Rachenentzündung auslösen. Zu einer bakteriellen Infektion kommt es oft dann, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist.

Chronische Rachenentzündung

Wenn eine Rachenentzündung drei Monate oder länger nicht abklingt, sprechen Fachleute von einer chronischen Rachenentzündung. Sie wird meistens nicht durch eine Infektion ausgelöst, sondern durch eine andauernde Reizung der Rachenschleimhaut. Reizfaktoren können z.B. sein:

Welche Symptome können auftreten?

Die Symptome einer akuten oder chronischen Rachenentzündung sind zum Teil unterschiedlich.

Akute Rachenentzündung

Typische Anzeichen einer akuten Rachenentzündung sind

  • Kratzen bzw. Brennen im Hals,
  • Halsschmerzen, die bis in die Ohren ausstrahlen können,
  • Schluckbeschwerden,
  • geröteter Rachen,
  • geschwollene Halslymphknoten,
  • begleitend meist von Schnupfen, Husten und Heiserkeit,
  • auch Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder leichtes Fieber sind möglich.

Bei Kindern können Rachenentzündung und Halsschmerzen oft auch zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen führen. Zudem sind bei Kindern bei einer Rachenentzündung häufig auch die Gaumenmandeln entzündet. Mehr zum Thema: Mandelentzündung

Manchmal wird die Rachenentzündung nicht durch Erkältungsviren, sondern durch eine andere Viruserkrankung ausgelöst, z.B. Masern oder Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Dann können zu den Halsbeschwerden weitere Symptome hinzukommen, z.B. ein Hautausschlag. Klingen Rachenentzündung und Fieber lange nicht ab und sind die Halslymphknoten deutlich geschwollen, kann unter Umständen das Pfeiffersche Drüsenfieber dahinterstecken.

Wenn Halsschmerzen und Fieber plötzlich einsetzen und andere Erkältungssymptome – wie Husten oder Schnupfen – fehlen, kann dies ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion sein. Das Fieber ist dann oft höher als bei einer Virusinfektion, und die Betroffenen fühlen sich sehr krank. Oft ist auch ein typischer Mundgeruch bemerkbar. Eine Sonderform der bakteriellen Rachenentzündung ist Scharlach: Betroffene haben zusätzlich zur Rachenentzündung eine stark gerötete Zunge sowie einen großflächigen Hautausschlag. Mehr zum Thema: Scharlach.

Chronische Rachenentzündung

Bei einer chronischen Rachenentzündung, die durch eine dauernde Reizung der Rachenschleimhaut ausgelöst wird, kommt es vor allem zu

  • Trockenheitsgefühl im Rachen,
  • Räusperzwang,
  • Kloßgefühl im Hals,
  • Schluckbeschwerden oder Schluckzwang,
  • Reizhusten,
  • Durstgefühl.

Wann sollte ich zum Arzt?

Eine akute Rachenentzündung bei einer Erkältung muss nicht immer ärztlich abgeklärt werden. Die Ärztin oder der Arzt sollte aufgesucht werden, wenn

  • die Halsschmerzen sehr plötzlich oder ohne andere Erkältungssymptome auftreten,
  • die Halsschmerzen sehr unangenehm sind und das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen,
  • die Halsschmerzen sich nach drei bis vier Tagen nicht bessern oder sogar zunehmen,
  • ungewöhnliche andere Beschwerden hinzukommen, wie z.B. ein Hautausschlag oder hohes Fieber,
  • Atemnot oder Schluckbeschwerden auftreten,
  • Sie unsicher sind und auf Nummer sicher gehen wollen.

Hinweis

Bei Halsbeschwerden, die länger als drei Wochen andauern, sollte immer eine HNO-Ärztin bzw. ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Hinter den Beschwerden kann sich in Einzelfällen auch eine bösartige Erkrankung verbergen, bei der eine Früherkennung für den Heilungserfolg besonders wichtig ist.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Halsschmerzen führt die Ärztin oder der Arzt zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch durch. Zudem wird der Mund- und Rachenraum genau begutachtet. Bei einer Rachenentzündung ist die Rachenschleimhaut deutlich gerötet, oft sind auch Schleimauflagerungen oder Beläge vorhanden. Manchmal nimmt die Ärztin oder der Arzt ein Endoskop zu Hilfe, um den Rachen genauer zu untersuchen. Ein Endoskop ist ein dünnes Rohr, an dessen Ende eine kleine Lichtquelle und eine kleine Kamera angebracht sind.

Die Ärztin oder der Arzt tastet auch die Hals- und Nackenlymphknoten ab und untersucht Nase und Ohren.

Um zu unterscheiden, ob es sich um eine virale oder eine bakterielle Infektion handelt, nimmt die Ärztin oder der Arzt manchmal einen Rachenabstrich ab. Dabei wird die Rachenschleimhaut mit einem speziellen Rachentupfer abgetupft. Mit dem Abstrich kann die Ärztin oder der Arzt einen Streptokokken-Schnelltest durchführen. Das Ergebnis liegt innerhalb weniger Minuten vor. Unter Umständen wird der Abstrich auch im Labor auf Bakterien untersucht.

Wie erfolgt die Behandlung einer Rachenentzündung?

Die Behandlung hängt davon ab, ob die Rachenentzündung akut oder chronisch ist. 

Akute Rachenentzündung

Bei einer akuten Rachenentzündung steht vor allem die Linderung der Beschwerden im Vordergrund. Die Ärztin oder der Arzt verordnet unter Umständen fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente. Es gibt auch medikamentöse Lutschtabletten, die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken.

Unterstützend können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • körperliche Schonung,
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form kühler Getränke wie Wasser und Tee,
  • Gurgeln, z.B. mit Salzwasser oder Salbeitee,
  • Dampfinhalationen,
  • nicht medizinische Lutschtabletten: Diese regen die Speichelproduktion an und werden dadurch oft als schmerzlindernd empfunden.

Hinweis

Die genannten unterstützenden Maßnahmen werden oft empfohlen und sind im Alltag gut umsetzbar. Ihre Wirksamkeit ist jedoch nicht sicher wissenschaftlich nachgewiesen.

Die Beschwerden einer akuten Rachenentzündung klingen in der Regel nach wenigen Tagen von allein ab. Eine bakterielle Infektion kann etwas hartnäckiger sein. Auch sie ist oft nach rund einer Woche ausgestanden.

Wenn die Rachenentzündung durch Bakterien verursacht wird, ist unter Umständen eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Sie kann dazu beitragen, die Krankheitsdauer zu verkürzen. Manchmal kann aber auch bei einer bakteriellen Rachenentzündung auf Antibiotika verzichtet werden. Die Ärztin oder der Arzt klärt ab, ob Antibiotika sinnvoll sind oder nicht. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, z.B. das Alter, der Gesundheitszustand sowie das Risiko für Folgeerkrankungen oder Komplikationen.

Chronische Rachenentzündung

Bei einer chronischen Rachenentzündung ist die wichtigste Maßnahme, die auslösende Ursache zu beseitigen, z.B. Rauchstopp. Zusätzlich können verschiedene Maßnahmen, z.B. entzündungshemmende Medikamente, eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in den Wohn- und Arbeitsräumen sowie Inhalieren und Gurgeln mit Kochsalzlösung helfen. Die Ärztin oder der Arzt berät die Patientin bzw. den Patienten, welche Maßnahmen noch helfen können.

Welche Komplikationen können auftreten?

Der Großteil der akuten Rachenentzündungen verläuft ohne Komplikationen. In manchen Fällen breitet sich die Infektion jedoch im Rachenraum aus und führt zu weiteren Entzündungen. Zum Beispiel:

  • Wenn die Gaumenmandeln mitbeteiligt sind, entsteht eine Mandelentzündung.
  • In der seitlichen Rachenwand liegt weiteres lymphatisches Gewebe, die sogenannten Seitenstränge. Sie gehören wie die Mandeln zum körpereigenen Abwehrsystem. Wenn sich die Seitenstränge entzünden, entsteht eine Seitenstrangangina.
  • Vor allem bei Kindern kann eine Rachenentzündung auch in eine Mittelohrentzündung übergehen.
  • Manchmal können Abszesse im Rachen entstehen: Es kommt zu einer stark geröteten, schmerzhaften Schwellung im Rachenraum, die zu Schluckbeschwerden, kloßiger Sprache oder auch zu Atemproblemen führen kann. Solche Abszesse müssen rasch mithilfe von Antibiotikagabe und chirurgischen Maßnahmen behandelt werden.

Eine bakterielle Rachenentzündung mit Gruppe-A-Streptokokken kann in seltenen Fällen schwere Komplikationen nach sich ziehen:

Akutes rheumatisches Fieber

Das akute rheumatische Fieber kann sich zwei bis drei Wochen nach einer bakteriellen Rachenentzündung entwickeln. Durch die bakterielle Infektion kommt es im Körper zu einer Autoimmunreaktion. Es entstehen Entzündungen in den Gelenken, im Herzen, in den Blutgefäßen, in der Haut und im Nervensystem. Anzeichen sind z.B.Gelenksschmerzen und -schwellungen, Brustschmerzen, Herzklopfen, Fieber, Hautausschlag bzw. Knötchenbildung in der Haut. Oft entstehen auch ruckartige, unkontrollierbare Bewegungen der Gliedmaßen und der Gesichtsmuskulatur. Rheumatisches Fieber betrifft vor allem Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 16 Jahren. Es wird mit Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Der Heilungsprozess ist mitunter langwierig. Es besteht die Gefahr, dass einzelne Symptome wieder auftreten oder dauerhafte Schädigungen, z.B. Herzklappenfehler, zurückbleiben.

Akute Post-Streptokokken-Glomerulonephritis

Als Folge der Bakterieninfektion können sich auch die kleinsten Bauteile der Niere – die Glomeruli – entzünden. Dadurch kann die Niere ihre Filterfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen. Mögliche Symptome sind Flüssigkeitsansammlungen im Gesicht und in den Beinen, eine verringerte Harnmenge sowie ein dunkel verfärbter Harn, Blutdruckanstieg, Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber. Eine Glomerulonephritis als Folge einer Streptokokkeninfektion tritt vor allem bei Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren auf. In den meisten Fällen heilt sie von alleine vollständig aus, manchmal ist eine Antibiotikatherapie notwendig. In sehr seltenen Fällen kann sie auch bis zum Nierenversagen führen.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Halsschmerzen und Halsbeschwerden wenden Sie sich an

  • eine Ärztin oder einen Arzt für Allgemeinmedizin,
  • eine Fachärztin oder einen Facharzt für HNO-Heilkunde,
  • bei Kindern an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Kinderheilkunde.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

 

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 16. März 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Dr. Thomas J. Schmal, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Arzt für Allgemeinmedizin

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