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Insektengiftallergie

Eine Rötung nach einem Insektenstich ist nichts Ungewöhnliches. Auch kann zum Beispiel nach einem Bienenstich oder Wespenstich für kurze Zeit eine kleine Schwellung auftreten. Bei einer Insektengiftallergie sind jedoch starke, selten auch lebensbedrohliche Symptome möglich.

Erfahren Sie mehr zu Ursachen, Diagnose und Therapie einer Insektengiftallergie.

Welche Ursachen hat eine Insektengiftallergie?

Bei einer Insektengiftallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte Eiweißstoffe eines Giftes von Insekten. Die genauen Ursachen sind noch nicht bekannt. Allerdings haben Fachleute bis jetzt Folgendes herausgefunden: Die Allergie entsteht nicht unmittelbar nach dem ersten Insektenstich. Es ist möglich, dass Betroffene mehrere Jahre hinweg immer wieder gestochen werden, ohne Symptome einer Allergie zu zeigen. Im Lauf der Zeit kann es jedoch zu einer sogenannten Sensibilisierung kommen. Das Immunsystem reagiert in der Folge beim nächsten Insektenstich allergisch.

Am häufigsten sind Allergien gegen das Gift von Bienen und Wespen. Bienenstiche führen meist zu heftigeren Reaktionen als Wespenstiche. Bei einer Bienengiftallergie ist das Risiko erhöht, auch eine Allergie gegen das Gift von Hummeln, bei einer Wespengiftallergie auch auf das Gift der Hornissen zu entwickeln.

Wesentlich seltener sind allergische Reaktionen gegen das Gift von Hummeln oder Hornissen, vor allem aufgrund seltener Stiche durch diese Insekten. Durch Stiche von Mücken oder Bremsen- bzw. Ameisengifte kommt es besonders selten zu allergischen Reaktionen.

Folgende Personengruppen werden aufgrund ihres Berufs öfters von Insekten gestochen:

  • Imker:innen,
  • Bäcker:innen,
  • Verkäufer:innen in Obstgeschäften,
  • Gärtner:innen,
  • Feuerwehrleute,
  • in der Landwirtschaft tätige Personen.

Welche Symptome können bei Insektengiftallergie auftreten?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Reaktionen bei einer Insektengiftallergie. Die eine Reaktion ist eine große Schwellung am Ort des Einstichs. Sie weist einen Durchmesser von mehr als 10 cm auf und dauert länger als 24 Stunden an. Diese Reaktion ist relativ harmlos.

Die andere Möglichkeit einer Reaktion bei einer Insektengiftallergie ist der anaphylaktische Schock, auch allergischer Schock genannt. Erstes Kennzeichen dafür ist eine besonders starke Schwellung innerhalb von Minuten an der Einstichstelle. Diese schmerzt, juckt und brennt auf der Haut. Erfolgt der Stich im Mund, können Mund, Rachen und Atemwege anschwellen und Atemnot auslösen.

Zudem kann sich im Laufe der nächsten Minuten eine systemische, anaphylaktische Reaktion aufbauen. Dabei sind folgende Symptome typisch, die den ganzen Körper betreffen können:

  • Nesselsucht
  • Juckreiz
  • Übelkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schluckbeschwerden
  • Schwächegefühl
  • Schwellungen an Gesicht und Händen

Ein schwerer Verlauf kann in der Folge zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock führen. Dabei treten unter anderem Atemnot, Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand auf. Es handelt sich dabei um einen medizinischen Notfall. Dieser erfordert sofort notfallmedizinische Behandlung. Nähere Informationen finden Sie unter Notfall: Allergische Reaktion.

Meist treten die Beschwerden einer Insektengiftallergie unmittelbar nach dem Stich auf. Bei einer anaphylaktischen Reaktion können sich die Symptome allerdings auch zurückbilden und selten innerhalb von ungefähr acht Stunden zurückkehren. 

Wie kann man einer Insektengiftallergie vorbeugen?

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung ist die Vermeidung von Insektenstichen. Folgende Tipps können zum Beispiel dabei helfen:

  • Trinkgläser gut abdecken und einen Strohhalm zum Trinken benutzen
  • im Freien beim Essen gut aufpassen bzw. nicht im Freien essen
  • Essensreste nicht stehen lassen
  • nach dem Essen Mund und Hände reinigen
  • nicht nach Bienen oder Wespen schlagen, sondern sich möglichst ruhig verhalten
  • Haut durch Kleidung schützen
  • Nähe von Abfall meiden

Weitere Tipps finden Sie unter www.umweltberatung.at

Wie wird die Diagnose Insektengiftallergie gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt erhebt die Krankengeschichte (Anamnese). Sie oder er fragt nach den genauen Symptomen und seit wann diese bestehen. Zudem fragt die Ärztin oder der Arzt, ob bereits andere Allergien bzw. Erkrankungen vorliegen.

Es können auch noch weitere Tests für eine genaue Diagnose notwendig sein, zum Beispiel ein Prick-Test auf der Haut oder einen Bluttest. Bei diesem untersucht das Labor nach einer Blutabnahme, ob der Körper IgE-Antikörper gegen ein Insektengift gebildet hat.

In seltenen Fällen ist ein sogenannter Provokationstest eine weitere Möglichkeit zur Diagnose. Dabei führt die Ärztin oder der Arzt dem Körper nach und nach höhere Dosen des vermuteten Auslösers der Allergie zu. Anschließend überprüft die Ärztin oder der Arzt, ob es zu einer allergischen Reaktion kommt. Es können manchmal schwere Reaktionen bei einer Insektengiftallergie auftreten. Daher kommt dieser Test nur im Ausnahmefall in einer darauf spezialisierten Einrichtung zum Einsatz.

Wie erfolgt die Behandlung einer Insektengiftallergie?

Die Behandlung richtet sich nach der Stärke der Symtome. Schwellungen, die einen Durchmesser von weniger als 10 cm aufweisen und weniger als 24 Stunden nach einem Stich oder Biss eines Insekts andauern, sind normal. Bei leichter Rötung und Schwellung verschafft ein kühler, feuchter Umschlag Linderung. Große Schwellungen am Ort des Einstichs weisen einen Durchmesser von mehr als 10 cm auf und dauern länger als 24 Stunden an. Die Ärztin oder der Arzt kann Kortison sowie sogenannte Antihistaminika verschreiben. 

Sollte sich die Schwellung im Laufe der Tage nicht zurückbilden oder Fieber auftreten, so könnte es sich allerdings um eine ernste Infektionskrankheit handeln, zum Beispiel ein Erysipel, eine Sepsis oder eine Borreliose.

Sind die Symptome einer Insektengiftallergie stärker ausgeprägt, empfiehlt die Ärztin oder der Arzt meist eine Hyposensibilisierung. Bei dieser erfolgt die Verabreichung einer sehr kleinen Dosis des Allergieauslösers über mindestens drei Jahre. Dadurch soll das Immunsystem lernen, den Allergieauslöser  besser zu tolerieren. Nähere Informationen zur Hyposensibilisierung finden Sie auf www.gesundheitsinformation.de

Im Falle eines Notfalls durch einen allergischen Schock ist eine notfallmedizinische Behandlung erforderlich.

Insektengiftallergie: Was tun im Notfall?

Kommt es zu bedrohlichen Symptomen eines allergischen Schocks wie Übelkeit, Atemnot, Schwellungen in Mund und Rachen sowie Kreislaufproblemen, müssen Betroffene sofort eine Adrenalinspritze aus einem Notfallset und notfallmedizinische Behandlung erhalten. Nähere Informationen finden Sie unter Notfall: Allergische Reaktion.

Was ist ein Notfallset?

Menschen mit Insektengiftallergie sollten immer ein sogenanntes Notfallset mit sich führen. Mit diesem können Sie sich selbst im Falle einer anaphylaktischen Reaktion behandeln. In diesem Notfallset sind in der Regel enthalten:

  • Eine Spritze mit Adrenalin
  • Tablette oder Saft mit einem Antihistaminikum
  • Saft, Zäpfchen oder Tabletten mit Kortison

Es können noch weitere Medikamente im Notfallset enthalten sein. Zum Beispiel ein Asthma-Spray, wenn Betroffene auch unter Asthma leiden. Die Ärztin bzw. der Arzt berät Sie persönlich zum Thema Notfallset und dessen Anwendung. Es ist zudem wichtig, auch Angehörige bzw. nahestehende Personen über die bestehende Allergie und Notfallmaßnahmen zu informieren. Menschen mit einer Insektengiftallergie können einen Allergiepass erhalten.

Hinweis

Nach einem Bienenstich bleibt der Stachel in der Haut. Dieser sollte so schnell wie möglich entfernt werden, damit das Gift nicht weiter in den Körper dringt. Dabei wird der Stachel mit dem Fingernagel weggekratzt. Den Stachel nicht ziehen, denn dabei wird der Stachelapparat zusammengedrückt – daraufhin entleert sich das Gift in die Haut. 

Wohin kann ich mich wenden?

Für die Diagnose und Behandlung einer Insektengiftallergie können Sie sich an folgende Ansprechstellen wenden:

  • Auf Allergieerkrankungen spezialisierte Fachärztin oder Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Hautkrankheiten oder Innere Medizin
  • Allergieambulatorien
  • Allergieambulanzen in Spitälern

Zudem können Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden. Diese oder dieser überweist sie in der Folge an weitere Stellen.

Bei einem medizinischen Notfall wenden Sie sich sofort an die Rettung unter der Telefonnummer 144. Nähere Informationen finden Sie auch unter Notfall: Allergische Reaktion.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Mag. Priv.-Doz. Dr. Stefan Wöhrl, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Spezialisierung in Allergologie

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