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FAQ

Was ist Primärversorgung? Wo liegt der Unterschied zwischen Primärversorgungszentren und Primärversorgungsnetzwerken? Wird es weiterhin Hausärztinnen und Hausärzte geben? Auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Primärversorgung gibt es hier Antworten.

Was ist Primärversorgung?

Primärversorgung (PV) ist die erste Kontaktstelle für alle Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Sie findet in hausärztlichen Einzelordinationen oder Gruppenpraxen sowie Primärversorgungseinheiten (PVE) statt. Neben der Behandlung von akuten oder chronischen Erkrankungen, z.B. Bluthochdruck, Diabetes, leistet sie auch einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention in der Bevölkerung. Gesundheitseinrichtungen in der Primärversorgung bieten eine wohnortnahe und kontinuierliche Betreuung an. Ziel der Primärversorgung ist eine umfassende Gesundheitsversorgung von der Geburt bis ins hohe Alter. Eine gut ausgebaute Primärversorgung mit attraktiven Angeboten kann sowohl den Gesundheitszustand als auch die Gesundheitschancen der Bevölkerung verbessern. Darüber hinaus mindert ein starkes Primärversorgungssystem auch die Anzahl nicht notwendiger Krankenhausaufenthalte.

Wie sieht eine Primärversorgungseinheit aus?

In einer Primärversorgungseinheit (PVE) arbeiten mehrere Berufsgruppen zusammen: Allgemeinmediziner:innen, Kinderärztinnen und -ärzte sowie Personen der Pflege, Ordinationsassistenz und anderer Gesundheits- und Sozialberufe, z.B. Sozialarbeiter:innen, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, zusammen. Gemeinsam und aufeinander abgestimmt sorgen sie für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung, die sich nach den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten richtet. Beispielsweise haben PVE das ganze Jahr über unter der Woche geöffnet. Je nach Region kann eine PVE als Primärversorgungszentrum (PVZ) an einem Standort oder in Form von Netzwerken (PVN) an mehreren Standorten entstehen. Der Grundgedanke ist gleich: Ein Team mit Personen aus verschiedenen Gesundheits- und Sozialberufen versorgt die Patientinnen und Patienten wohnortnah, niederschwellig und zeitlich flexibel.

Welche Angebote gibt es in einer Primärversorgungseinheit?

Eine Primärversorgungseinheit (PVE) bietet viele unterschiedliche Gesundheitsdienstleistungen an. Personen verschiedener Gesundheits- und Sozialberufe arbeiten zusammen, um eine umfassende und kontinuierliche Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Dadurch können Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Neben der Behandlung von akuten Problemen wie Halsschmerzen und chronischen Krankheiten wie Diabetes, legt das PVE-Team großen Wert auf die Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und psychosoziale Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten. Dazu gehören beispielsweise Ernährungsberatung, Raucherprävention sowie die Vermittlung von weiterführenden Angeboten. Außerdem profitieren Patientinnen und Patienten einer PVE von kürzeren Behandlungswegen, längeren Öffnungszeiten - auch an Tagesrandzeiten - und einer ganzjährigen Öffnung unter der Woche. Je nach Region können die Leistungen unterschiedlich ausgestaltet sein.

Gibt es bereits Primärversorgungseinheiten?

Es gibt schon zahlreiche Primärversorgungseinheiten (PVE) in Österreich.

Auf der Website der Plattform Primärversorgung finden Sie eine interaktive Karte mit allen bestehenden Primärversorgungszentren bzw. –netzwerken in Österreich. Zusätzlich können Sie nach Bundesland filtern und einen Überblick bekommen, welche Gesundheits- und Sozialberufe wo arbeiten.

Zur PVE-Landkarte

Was sind Kinder-PVE?

Kinder-PVE sind speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtete Primärversorgungseinheiten. Hier arbeiten Kinderärztinnen und Kinderärzte eng mit Personen anderer Gesundheits- und Sozialberufe zusammen. Damit soll eine umfassende Gesundheitsversorgung möglich sein.

Versorgen Primärversorgungseinheiten nur Notfälle?

Primärversorgungseinheiten (PVE) sind nicht in erster Linie für Notfälle zuständig. Zur Entlastung der bestehenden Gesundheitseinrichtungen bieten sie eine umfassende hausärztliche Versorgung durch ein multiprofessionelles Team. Alternativ können Sie die Gesundheitshotline (1450) kontaktieren. In Notfällen rufen Sie bitte die Rettung (144) oder den Ärztenotdienst (141) an.

Kann ich mich in einer PVE behandeln lassen, wenn meine Hausärztin oder mein Hausarzt auf Urlaub ist?

Falls Ihre Hausärztin bzw. Ihr Hausarzt auf Urlaub ist, können Sie während der Öffnungszeiten auch eine PVE aufsuchen. Bitte beachten Sie, dass ein Hausarztwechsel (auch in einer PVE) nur einmal pro Quartal möglich ist. Ein Quartal besteht aus drei Monaten: Das erste Quartal des Jahres beginnt im Jänner und endet im März.

Muss ich in Primärversorgungseinheiten etwas bezahlen?

Ein Großteil der Behandlungen und Leistungen in Primärversorgungseinheiten sind Kassenleistungen. Das ist bei allen Hausärztinnen und Hausärzten in der Primärversorgung der Fall. Das bedeutet: Patientinnen und Patienten müssen nichts zahlen, wenn die jeweiligen Leistungen mit der e-card über die Sozialversicherung verrechnet werden können.

Kann ich weiterhin zu meiner Hausärztin bzw. meinem Hausarzt gehen? Oder muss ich in eine Primärversorgungseinheit (PVE) wechseln?

Sie können sich selbstverständlich Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt weiterhin aussuchen. Ein Wechsel in eine PVE ist einmal im Quartal möglich. Ein Quartal besteht aus drei Monaten: Das erste Quartal des Jahres beginnt im Jänner und endet im März. Sollten Sie in einem Quartal bereits bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt in einer Einzelordination gewesen sein, dann können Sie im Folgequartal gerne wechseln. Das gilt auch umgekehrt: Haben Sie für ein Quartal die PVE gewählt und dort eine Hausärztin oder einen Hausarzt besucht, so können Sie grundsätzlich im nächsten Quartal eine Hausärztin oder einen Hausarzt außerhalb der PVE aufsuchen. Akutfälle, z.B. starke Halsschmerzen, sind von dieser Regelung ausgenommen.

Ab wann wird es flächendeckend Primärversorgungseinheiten geben?

Derzeit gibt es schon zahlreiche PVE in Österreich und viele weitere sind bereits in Entwicklung. Im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union hat das BMSGPK als wichtiges Projekt die Stärkung der Primärversorgung mit Fördermitteln in der Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro erfolgreich eingereicht. Ziel ist es unter anderem, bis 2026 Neugründungen von Primärversorgungseinheiten zu fördern. Daher werden in den nächsten Jahren viele weitere Primärversorgungseinheiten das bestehende Angebot in Österreich ergänzen.

Wo werden Primärversorgungseinheiten entstehen?

Primärversorgungseinheiten werden, wie auch hausärztliche Einzelordinationen und Gruppenpraxen, wohnortnah geplant. Die Ausschreibungen für neue PVE finden Sie auf der Website der Österreichischen Gesundheitskasse. Auch die Plattform Primärversorgung informiert unter Neuigkeiten regelmäßig über die Eröffnung neuer Primärversorgungseinheiten.

Wer arbeitet in der Primärversorgung?

Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten sowohl in Einzelordinationen als auch in Teams mit Personen anderer Gesundheits- und Sozialberufe - vor allem in Gruppenpraxen und Primärversorgungseinheiten. In diesen Teams können Personen verschiedener Berufsgruppen bzw. Gesundheitsberufe arbeiten; zum Beispiel diplomierter Pflege, Ordinationsassistenz, Sozialarbeit, Physiotherapie, Logopädie, Psychotherapie, Psychologie, Diätologie sowie Hebammen. Alle drei Organisationsformen, Einzelordinationen, Gruppenpraxen, Primärversorgungseinheiten, zählen zur Primärversorgung. Sie sind demnach die erste Kontaktstelle für die Bevölkerung bei Gesundheitsfragen.

Gibt es andere Länder, die Primärversorgung bereits umgesetzt haben?

In anderen Ländern spielt Teamarbeit in der Primärversorgung seit Jahrzehnten eine große Rolle: Allgemeinmediziner:innen arbeiten eng vernetzt mit Personen anderer Gesundheits- und Sozialberufe zusammen. Als Vorreiter können z.B. Slowenien und Flandern, eine Region in Belgien, genannt werden. Auch in Schweden oder Spanien haben Arztpraxen mit größeren Teams eine Tradition. Österreich orientiert sich hier also an den Vorreiterländern in der EU. Auch die WHO empfiehlt einen systematischen Ausbau der Primärversorgung. Somit gibt es europaweit den Trend hin zu mehr Vernetzung und größeren Ordinationen.

Ich habe Interesse, eine Primärversorgungseinheit einzurichten. Wohin wende ich mich?

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website primaerversorgung.gv.at und kontaktieren die Koordination Primärversorgung unter den angegebenen Kontaktdaten. Dort finden Sie zahlreiche Angebote wie den PVE-Accelerator oder das Gründungshandbuch, das Ihnen zum Download zur Verfügung steht. Zusätzlich gibt es viele weitere Angebote, die Sie bei der Gründung einer PVE unterstützen können.

Warum Primärversorgung?

Unser Gesundheitssystem ist im Wandel, denn unsere Bedürfnisse ändern sich. Wir werden immer älter und wollen natürlich auch länger gesund bleiben. Daher nehmen auch die Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung zu: Nicht nur eine alternde Gesellschaft muss berücksichtigt werden. Denn unsere Bedarfe an das System wachsen und werden komplexer: Deshalb müssen Gesundheitsleistungen immer besser koordiniert werden. Hinzu kommt ein Generationswechsel innerhalb der Gesundheitsberufe, der sich auch in der Pensionierungswelle von Ärztinnen und Ärzten widerspiegelt. Außerdem haben jüngere Generationen andere Erwartungen an Arbeitsbedingungen, was in der Neugestaltung der Primärversorgung eine entscheidende Rolle spielt.

Diese Herausforderungen nimmt die Politik sehr ernst und sucht nach nachhaltigen Lösungsansätzen. Um die Gesundheitsversorgung zukünftig sicherzustellen und das gesamte Gesundheitssystem nachhaltig auszurichten, wird im Rahmen der Gesundheitsreform u.a.. an der Stärkung der Primärversorgung gearbeitet.

Letzte Aktualisierung: 1. August 2023

Erstellt durch: Koordination Primärversorgung der Gesundheit Österreich GmbH

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