Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben Videos eingebettet, die auf externen Video-Plattformen (z.B. YouTube) liegen. Es besteht die Möglichkeit, dass externe Video-Plattformen Cookies setzen. Wenn Sie dem zustimmen, können solche Videos abgespielt werden. Dazu besuchen Sie bitte unsere Cookie-Einstellungen. Weitere Informationen bietet unsere Datenschutzerklärung.

Notfall: Blitzschlag

In Österreich erleiden rund fünf bis zehn Personen pro Jahr einen Blitzunfall. Ein Drittel der Unfälle endet tödlich. Noch vor einigen Jahrzehnten waren Blitzunfälle deutlich häufiger, weil mehr Menschen im Freien arbeiteten. Auch die Blitzschutztechniken sind heute besser. Heute passieren Blitzunfälle meistens bei Freizeitaktivitäten.

Blitze sind elektrische Entladungen in einer Wolke oder von einer Wolke zum Boden. Eine Blitzentladung geht mit extrem hoher elektrischer Spannung und Temperatur einher. Gleichzeitig entsteht eine explosionsartige Druckwelle. All das kann für den Mensch lebensbedrohlich sein. Blitze können Menschen auf unterschiedliche Weise treffen, am gefährlichsten ist ein direkter Blitzeinschlag.

Wie entstehen Blitzunfälle?

Es gibt verschiedene Wege, wie die Energie eines Blitzeinschlages auf den Menschen übertragen werden kann. Dazu zählen:

  • Direkter Treffer: Dies ist die gefährlichste Art eines Blitzunfalles, dabei fließt extrem hohe Stromspannung direkt durch den Körper. Ein direkter Blitzschlag ist meist tödlich.
  • Kontakteffekt: Dabei schlägt der Blitz in ein Objekt ein, das von einer Person berührt wird (z.B. in einen Golfschläger, der in der Hand gehalten wird). Dem Weg des geringsten Widerstandes folgend kann sich der Strom auf den Mensch ausbreiten.
  • Überschlagseffekt: Der Blitz schlägt eigentlich in ein anderes Objekt ein (z.B. in einen Baum), ein Teil der Energie wird aber über den Boden auf eine Person weiterübertragen (sogenannter Kriechstrom; er kann noch in einer Entfernung von ca. 30 Metern zum Einschlagpunkt lebensgefährliche Folgen verursachen).
  • Schrittspannungseffekt: Dabei fließt Strom in der Nähe des Blitzeinschlages durch den Boden in ein Bein der/des Betroffenen. Bei gespreizten Beinen entsteht zwischen den Beinen eine Spannungsdifferenz: der Strom tritt über ein Bein in den Körper ein und über das andere Bein wieder aus.
  • Leitervermittelter Blitzeffekt: Dabei trifft der Blitzeinschlag eine Telefon- oder Elektroleitung, der Strom kann beim Telefonieren oder Bedienen eines Elektrogerätes auf den Mensch übertragen werden.

Welche Gefahren bringt ein Blitzeinschlag mit sich?

Ein Blitzschlag ist ein Unfall mit extrem hoher Stromspannung, die sehr kurz auf den Körper wirkt. Gefährlich für den Menschen sind dabei einerseits die elektrische Energie, andererseits aber auch die hohen Temperaturen und die Kraft der Druckwelle, die durch den Blitzeinschlag freigesetzt werden.

Mögliche Folgen eines Blitzunfalls sind:

Typisches Zeichen eines Blitzschlages am Körper sind verzweigte Blitzfiguren an der Haut, diese sind bei 20 bis 30 Prozent der Blitzunfallopfer zu beobachten.

Insbesondere die Herzrhythmusstörungen können sofort lebensbedrohlich sein, sie sind die Haupttodesursache nach Blitzunfällen. Wird der Unfall zunächst überlebt, können die schweren Verbrennungen auch zu einem späteren Zeitpunkt noch tödlich enden. Ebenso sind Herzinfarkte oder ein zeitverzögertes Nierenversagen nach Blitzunfällen keine Seltenheit.

Der Großteil der Blitzunfallopfer überlebt jedoch. Mögliche Spätfolgen sind z.B. Seh- und Gehörstörungen oder Veränderungen der Persönlichkeit. Mitunter treten diese erst Wochen oder Monate nach dem Unfall in Erscheinung.

Wie kann ich Erste Hilfe leisten?

Hinweis

Es ist ungefährlich, eine vom Blitz getroffene Person zu berühren, um ihr zu helfen!

Bei einem Blitzunfall gehen Sie als Ersthelferin/Ersthelfer wie folgt vor:

  • Wählen Sie den Notruf 144 oder 112 oder 141 (Bergrettung).
  • Rufen Sie laut um Hilfe, und machen Sie umstehende Personen auf die Notfallsituation aufmerksam!
  • Überprüfen Sie das Bewusstsein: ansprechen und sanft schütteln.
  • Überprüfen Sie die Atmung: Kopf überstrecken, hören, sehen, fühlen für max. zehn Sekunden.

    • Normale Atmung ist vorhanden: Bringen Sie die Betroffene/den Betroffenen in stabile Seitenlage. Überprüfen Sie die Atmung immer wieder, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind! Decken Sie die Person zu, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
    • Keine normale Atmung vorhanden: Beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen; 30x Herzdruckmassage, 2x beatmen. Wiederholen Sie dies so lange, bis die Rettungskräfte vor Ort sind oder die Person Lebenszeichen zeigt. Lassen Sie sich unbedingt helfen, und wechseln Sie sich mit einer anderen Helferin/einem anderen Helfer ab!

Mehr zum Thema: Erste-Hilfe-Maßnahmen

Die Wiederbelebungschancen von Blitzopfern sind im Allgemeinen besser als bei Herz-Kreislauf-Stillständen anderer Ursachen. Schnelle Hilfe ist jedoch das Um und Auf!

Zusätzliche Maßnahmen:

Hinweis

Auch wenn die Person kurz nach einem Blitzunfall bei Bewusstsein ist und keine offensichtlichen Folgen oder Verletzungen erkennbar sind, können Herzrhythmusstörungen oder innere Verletzungen vorliegen. Deshalb ist eine ärztliche Kontrolle immer wichtig.

Wie kann man Blitzunfällen vorbeugen?

Das Wichtigste vor Wanderungen, Berg- oder Fahrradtouren: Erkundigen Sie sich genau über die Wettervorhersage. Nehmen Sie Gewitterwarnungen nicht auf die leichte Schulter, insbesondere wenn Sie im Gelände ohne sichere Unterkunftsmöglichkeiten unterwegs sind.

Gewitter kündigen sich durch Donner an. Vergehen weniger als zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner, besteht die Gefahr eines Blitzeinschlags in der Nähe. Sicheren Schutz vor einem Blitzschlag bieten Gebäude mit Blitzschutzanlagen, Autos mit voller Karosserie (keine Kabrios), Wohnwägen oder Kabinen von Baumaschinen. Wichtig: Die Fenster müssen geschlossen sein!

Wird man von einem Gewitter im Freien überrascht, sollte man hohe, exponierte Punkte möglichst meiden. Dazu zählen z.B. einzelne hohe Bäume (der Waldrand ist gefährlicher als die Innere des Waldes mit gleichmäßig hohen Bäumen), Berggrate und Gipfel oder Aussichtstürme. Auch Wasserflächen, Boote ohne Blitzschutz etc. sind gefährlich (bei den ersten Anzeichen eines Gewitters sofort raus aus dem Wasser!). Von Gegenständen aus Metall sollte Abstand gehalten werden (dazu zählt z.B. auch das Fahrrad oder der Regenschirm!). Relativ sicher sind Mulden.

Tipp

Folgende Position senkt das Risiko, durch einen Blitz gesundheitlichen Schaden zu erleiden: Stellen Sie die Füße eng zusammen, um Schrittspannung zu vermeiden, und gehen Sie in die Hocke, um sich klein zu machen. Umschlingen Sie mit den Armen Ihre Knie, und lehnen Sie sich wenn möglich nirgendwo an.

Wenn Sie Zuflucht in einer Hütte, einem Schuppen oder Ähnlichem suchen: halten Sie sich in der Mitte des Gebäudes auf, und machen Sie sich auch dort möglichst klein.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 10. Januar 2019

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Intensivmedizin)

Mein Wegweiser

Ich fühle mich krank

Wo finden Sie rasch Hilfe bei Beschwerden? Wie können Sie sich auf einen Aufenthalt im Krankenhaus vorbereiten? Was sagt ein Laborbefund aus? Erfahren Sie mehr zu diesen und anderen Themen.

Zur Lebenslage "Ich fühle mich krank"
Zurück zum Anfang des Inhaltes